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0168 - Die Eisfalle

Titel: 0168 - Die Eisfalle
Autoren: Unbekannt
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hier unten sein, Kommandant", sagte der Gataser. „Ich schätze, dass wir sie alle gefangen haben."
    Leclerc fühlte Ärger in sich aufsteigen. „Ich befehle, wann wir Schluß machen", sagte er scharf.
    Er schickte sie wieder auf die Suche. Er durfte nicht den Fehler machen, die Fremden zu unterschätzen, nur weil sie keine Waffen zur Vernichtung des Molkex besaßen. Das besagte überhaupt nichts. Während sie bereits ihren Sieg feierten, konnte sich eine versprengte Gruppe des Gegners zusammenrotten und einen gewaltsamen Ausbruch versuchen.
    Leclerc beschloß, weiterhin große Vorsicht walten zu lassen. Die ganze Zeit über wusste er nicht, dass zwei dunkelblaue Augen jede seiner Bewegungen verfolgten. Sergeant Wallaby spähte durch die Kanzel nach oben und versuchte festzustellen, ob er sich noch allein in dieser Höhle aufhielt. Der Raumjäger, in den er sich verkrochen hatte, war kein besonders gutes Versteck, aber in dieser Hinsicht waren die Möglichkeiten derart gering, dass Wallaby keine andere Möglichkeit geblieben war, als sich in das Kleinstraumschiff zurückzuziehen.
    Seitdem er sich zu den Freiwilligen gemeldet hatte, war mit Sergeant Wallaby eine Veränderung vor sich gegangen. Er hatte, das wusste er jetzt, in seinem Leben viele Fehler begangen. Der größte jedoch war, dass er sich selbst etwas vorgemacht hatte.
    Jetzt gestand er sich ein, dass er kein Mann von großer Intelligenz war. Er verfügte auch nicht über einen Bildungsgrad, der es ihm erlaubt hätte, seine Untergebenen so zu behandeln, dass, man es objektiv als richtig hätte bezeichnen können.
    Wallaby fühlte sich bereits als alter Mann, und er war immer noch Sergeant. Diese Tatsache hätte ihm schon längst zeigen müssen, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Doch er hatte immer den anderen die Schuld zugeschoben, wenn etwas schiefgegangen war.
    Der Sergeant nickte bekümmert. Wenn er jemals hier herauskam, dann hatte er eine Menge nachzuholen. Er stellte sich vor, wie es sein könnte, wenn er an warmen Tagen auf der Veranda seines Hauses saß, unter halbgeschlossenen Augen die Mädchen beobachtend, die auf der Straße vorüberschritten.
    Wallaby musste grinsen. Ausgerechnet jetzt fiel ihm etwas so Verrücktes ein.
    Aber er saß nicht auf der Veranda, keine Fliegen umschwirrten ihn, kein Hund aus den benachbarten Zwingern kläffte seinen Ärger in die blaue Mittagsluft. Mrs. Morene hing im Garten gegenüber keine Wäsche auf, in der Luft zogen keine Raumschiffe silberne Spuren in den Himmel. Der alte Tesko Patton kam nicht die Straße heraufgeschlurft - betrunken wie fast immer um diese Tageszeit.
    Diese Bilder existierten nur in Wallabys Gedanken, sie waren die Erinnerung an die kleine Stadt auf Terra, wo er gelebt hatte. All diese Dinge, die ihm einfielen, waren ihm früher unwichtig und lächerlich vorgekommen.
    Wallaby hatte sich gegenüber diesen Dingen abgeschlossen, ja, er hatte sie verachtet und sich spöttisch darüber geäußert. Jetzt erschien es ihm, dass der Trunkenbold Tesko Patton unendlich mehr davon wusste als er, Sergeant Wallaby.
    Die kleine Stadt zerplatzte in seinen Gedanken wie eine Seifenblase. Da war das harte Metall des Raumjägers, der Thermostrahler in seinen Händen und die dunkle Höhle um ihn herum - dunkel, weil er seinen Scheinwerfer ausgeschaltet hatte.
    Das Licht huschte so plötzlich über die Höhlendecke, dass der Sergeant zusammenfuhr. Er richtete sich auf, während es immer heller wurde, und spähte aus der Kanzel hinaus.
    Sie kamen zu zehnt. Ihre hageren Gestalten warfen flackernde Schatten gegen die Höhlenwände. Sie verteilten sich gleichmäßig über den Raum, mit vorgehaltenen Waffen in den Händen.
    Zwei von ihnen kamen auf den Raumjäger zu. Wallaby klappte die Kanzel des kleinen Schiffes nach hinten, als sei dies eine selbstverständliche Sache. Er richtete sich auf und legte mit. dem Thermostrahler auf die sich nähernden Blues an. Doch es gelang ihm nicht, auch nur einen einzigen Schuß abzugeben. Sie hatten vier Augen und sahen ihn sofort. Ihre Vibrationsstrahler traten in Tätigkeit.
    Wallaby hatte ein Gefühl, als würde dass Blut in seinen Adern gefrieren. Die Kälte des Eises schien plötzlich durch den Anzug in sein Inneres zu gelangen. „Meine Augen sehen jetzt aus wie die Tesko Pattons", dachte er sarkastisch. „Warum musste er immer wieder an den Trinker denken?" fragte er sich verwundert, während er langsam nach vorn aus der Kanzel kippte. Bevor er hart auf den Boden
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