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0167 - Kampf der schwarzen Engel

0167 - Kampf der schwarzen Engel

Titel: 0167 - Kampf der schwarzen Engel
Autoren: Jason Dark
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Smokingtasche versenkt, zwischen Zeige- und Mittelfinger der anderen brannte eine Zigarette. Begehrlich glitten seine Blicke über die schmuckbehängten Hälse der Damen. Was da an Brillanten und Gold funkelte, das war schon ein Vermögen wert. Aus Erfahrung wußte der schnelle Franz, daß die Damen immer viel Schmuck mitbrachten und sich zumeist erst kurz vor Beginn des Weggehens entschieden, was sie überhaupt umlegten. Dann blieben noch zahlreiche Klunkerchen in den Zimmern zurück, weil die Frauen einfach zu faul waren, die wertvollen Gegenstände im Hotelsafe zu deponieren.
    An einem solchen Abend fand Franz Jochem wieder reiche Beute. Danach konnte er sich für drei Monate an die Riviera absetzen, in Ruhe die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und neue Opfer aussuchen.
    Er schlenderte zu den Lifts.
    Zwei Damen begegneten ihm, bei deren Anblick sein Blut anfing zu prickeln.
    Aber nicht weil ihn die beiden sexuell erregt hätten, sondern wegen des Schmucks, mit dem sie behängt waren. Da kam schon einiges zusammen. Der Sprache nach waren sie Amerikanerinnen, und was da um faltige Hälse lag, funkelte und gleißte in einem kalten Feuer, das den Dieb jedoch sehr erhitzte.
    Galant trat er zur Seite und verbeugte sich. Die Damen quittierten es mit einem Lächeln, das bei den grell geschminkten Lippen irgendwie verzerrt wirkte.
    Die alten Puten müßte man erleichtern, dachte Franz und blieb vor einem der Expreßlifts stehen.
    Er war wenige Sekunden später allein in der Kabine, die ihn zum achten Stock hochschoß. Dort stieg er aus und blieb für einen Moment auf dem langen Gang stehen.
    Gedämpfte Beleuchtung, ein dicker Teppich, Türen aus Mahagoni, die gediegene Eleganz des Luxushotels nahm ihn nicht gefangen. Franz dachte vielmehr an seinen Informanten, der ihm diese Etage empfohlen hatte. Willi Pfenghansl, so hieß der Boy, arbeitete in der Zimmerreservierung und bekam seinen Teil jedesmal ab. Zwei Jahre klappte die Zusammenarbeit schon ausgezeichnet. Jochem sah nicht ein, weshalb sie gestört werden sollte.
    Er schlenderte durch den leeren Gang. Hier waren die Amerikaner untergebracht, die allesamt eine Europatournee unternahmen, wobei sie für drei Tage in Wien blieben.
    Franz Jochem ging bis zur letzten Tür durch und holte sein Besteck hervor.
    Er, der einmal in seiner Jugend eine Lehre als Feinmechaniker abgeschlossen hatte, stellte seine Instrumente immer selbst her. Es gab in ganz Wien kein Türschloß, das ihm widerstanden hätte, und auch für das Hilton hatte er seine speziellen Schlüssel und Dietrichs.
    Kurz schaute er sich das Schloß an. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er erkannte, daß es noch immer das gleiche war wie beim letztenmal.
    Kein Problem.
    Fünf Sekunden brauchte er, dann hatte er das Schloß offen, drückte die Tür auf und stand im Zimmer.
    Ein kurzer Rundblick.
    Eingerichtet war der Raum wie immer. Das Bett, der kleine Schreibtisch, die Einbauschränke, die Hausbar und das TV-Gerät.
    Rasch und routiniert durchsuchte der Dieb das Zimmer. Er fand nichts. Kein Geld, keinen Schmuck.
    Hart preßte er die Lippen zusammen, denn der Ärger stieg in ihm hoch. Das fing ja schon gut an. Das erste Zimmer direkt ein Fehlschlag, so etwas mochte er überhaupt nicht.
    Blieb das Bad.
    Die Tür war nur angelehnt. Auf den leichtesten Druck hin schwang sie nach innen.
    Man roch es noch, daß jemand geduscht hatte. Zudem lag der leichte Geruch von rive gauche, einem exklusiven Parfüm, in der Luft. Das alles interessierte den Dieb. Wichtig für ihn war der kleine Schmuckkasten, der direkt neben einem Zahnbecher auf der Ablage stand. Der Kasten war offen.
    Ein Blick genügte dem Fachmann. Die Perlenkette, die, in Samt gebettet, im Innern lag, war ein kleines Vermögen wert. Genau das richtige für den Anfang.
    Franz Jochem streckte seinen rechten Arm aus, um die Kette hervorzuholen.
    Die Bewegung, die er durch einen zufälligen Blick in den Spiegel wahrnahm, warnte ihn zu spät. Da stand der Hoteldetektiv bereits im Bad.
    Jochem kannte ihn. Fred Hoppitzan war ein harter Bursche, der sich auf keinerlei Diskussionen einließ. Er hatte mal bei der Polizei gearbeitet und war dann abgeworben worden. Den konnte man zu nichts überreden.
    Fred grinste impertinent. »Sieh an, der Blitz«, sagte er, und sein Grinsen wurde noch breiter. »Ich ahnte doch, daß man dich zu dieser Zeit hier sieht.«
    Jochem hob die Hand. »Hallo, Fred«, sagte er.
    Gelassen zog Hoppitzan eine Pistole aus der
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