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0167 - Kampf der schwarzen Engel

0167 - Kampf der schwarzen Engel

Titel: 0167 - Kampf der schwarzen Engel
Autoren: Jason Dark
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Reklameschild Schatten spendete.
    Hier führte die Hauptstraße wieder leicht bergauf. Dicht an dicht standen die Häuser, alte Bauten mit kleinen Fenstern und dicken Mauern, um wenigsten so wenig Wärme wie möglich einzulassen. Rechts und links führten schmale Gassen ab. Besonders an der linken Seite führten sie steil hoch und wurden mehr als einmal von schmalen Treppen unterbrochen.
    Wir trafen keinen Menschen.
    Und doch hatte ich das Gefühl, von zahlreichen Augenpaaren beobachtet zu werden. Hinter jeder nicht geschlossenen Luke schienen sie zu lauern, damit ihnen keine unserer Bewegungen entging. Weiter vorn schob sich die Spitze eines Kirchturms über die Hausdächer. Meistens lag die Kirche im Zentrum des Ortes, auch hier war es nicht anders, denn die Straße mündete auf einem großen, mit Kopfsteinen gepflasterten Platz, wo sie an der anderen Seite weiterführte.
    Hier wuchsen auch Bäume. Zwei große Platanen spendeten Schatten. Sie wirkten wie eine grüne Insel in dieser Kargheit. Unter den Bäumen standen Bänke, die allerdings jetzt verwaist waren.
    Für den Fiat fand ich auch noch einen einigermaßen schattigen Platz. Wir stiegen aus.
    Niemand ließ sich blicken.
    »Lebt denn hier keiner?« murmelte ich.
    »Die Leute haben Angst«, lautete Myxins Antwort. »Sie wissen Bescheid, was geschehen ist.«
    »Woher?«
    »Der Alte wird es ihnen gesagt haben.«
    »Möglich.«
    Ich setzte meine dunkle Brille wieder auf und trat hinaus in die Sonnenglut.
    Erst jetzt fiel mir das Haus auf, das unserem Standplatz direkt gegenüberlag.
    Es wich sehr von den anderen Häusern ab, denn es war nicht nur größer und besaß einen Vorgarten, der eine einzige blühende Pracht war, sondern es wich auch in der Größe von den übrigen Häusern ab. Es war zweistöckig und erstrahlte im grellen Weiß der Waschmittelreklame.
    Auch an diesem Haus waren die Läden geschlossen, und das Grundstück trennte ein hoher Zaun von der Straße. Er bestand aus Eisenstäben, die oben spitz zuliefen und ebenfalls weiß gestrichen waren. Zum Glück gab es ein Tor, dessen rechter Flügel offenstand.
    Italien ist ein Land der Gegensätze. Hier sah ich es wieder einmal. Wahrscheinlich wohnte hier der Bürgermeister oder der örtliche Mafiafürst, von dem ja alle Menschen letzten Endes abhängig waren, obwohl das niemand zugeben wollte. Mit der Mafia hatte ich ebenfalls meine Erfahrungen gesammelt, nicht nur in London, wo der große Costello regierte, sondern auch in Italien selbst.
    Ich brauchte da nur an Solo Morasso, alias Dr. Tod, zu denken. In den Körper dieses Mafiafürsten von Palermo war die schwarze Seele des Dr. Tod gekrochen, und so war es zu dieser unheilvollen Verbindung gekommen, die mir bisher so viele Schwierigkeiten bereitet hatte. [1]
    »Hast du dich entschieden?« fragte Suko.
    Ich nickte. »Wir könnten dem Besitzer dieses Prachtbaus einen kleinen Besuch abstatten. Er wird sicherlich wissen, was hier vorgeht.«
    Damit waren die anderen einverstanden. Auch sie verließen den Schutz der Platane.
    Wir kamen nicht weit. Hatte der Ort vorhin noch tot, leer und ausgestorben gewirkt, so kam jetzt Bewegung in ihn. Die Menschen zeigten sich.
    Und sie hatten tatsächlich in ihren Häusern oder Schlupfwinkeln gelauert. Sie warteten darauf, daß wir uns lösten und etwas unternehmen, denn dann konnten sie angreifen.
    Suko sah sie zuerst und stieß mich an.
    Ich drehte den Kopf.
    Wo die Straße hinter dem Platz weiterführte, sah ich die Männer. Es waren Männer jeden Alters, und sie waren bewaffnet.
    Fast wirkten die altertümlichen Flinten und Gewehre lächerlich in ihren Händen, aber nicht nur ich wußte, daß sie es nicht waren. Diese sechs Flinten waren sicherlich voll mit Schrot und Kugeln.
    Trotz der Wärme lief mir eine Gänsehaut über den Rücken, denn auch von den anderen drei Seiten kamen sie heran. Die Männer verließen ihre Häuser, in denen sie gehockt und uns belauert hatten. Knarrend und quietschend wurden alte Holztüren geöffnet, und auch die Seite der Straße, wo wir hergekommen waren, wurde abgesperrt.
    Man hatte uns umzingelt!
    Ich sagte nichts, sondern atmete vorerst tief durch. Auch Suko sprach kein Wort. Kara und Myxin schwiegen ebenfalls.
    Die Männer kamen näher und engten den Kreis immer mehr ein. Sie schlössen ihn förmlich um uns, so daß wir uns den Weg schon hätten freikämpfen müssen, um hindurchzukommen.
    »Sollen wir es versuchen?« fragte Suko.
    Ich schüttelte den Kopf. »Noch tun sie uns ja
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