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0167 - Ich stand im anderen Lager

0167 - Ich stand im anderen Lager

Titel: 0167 - Ich stand im anderen Lager
Autoren: Ich stand im anderen Lager
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Gelächter aus. Er brüllte geradezu vor Lachen, hieb sich auf die Schenkel und rief immer wieder: »Das ist zu komisch! Hölle, das ist zu komisch!«
    »Ich fand es gar nicht komisch, aber wenn du dabei warst, wirst du mir doch sagen können, wer noch daran beteiligt war.«
    Er brach sein Gelächter ab. »Ich? Wer hat gesagt, ich wäre dabei gewesen?«
    »Dein Lachen beweist es!«
    Er begriff, dass er in seiner Heiterkeit zu ungehemmt die Zügel hatte schießen lassen. »Ich werde schließlich lachen dürfen. Mir macht’s Spaß, wenn ein Cop die Prügel erhält, die meiner Meinung nach alle Cops verdient haben.«
    Ich griff seine Jackenaufschläge und zog ihn mit einem harten Ruck so nahe an mich heran, dass ich den süßen Gestank seiner Haarpomade riechen konnte.
    »Pass mal auf, Hel«, sagte ich scharf. »Es ist noch keinem gut bekommen, einen G-man zu überfallen und du wirst keine Ausnahme sein.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis er meine Worte ganz begriffen hatte. Dann aber malte sich das blanke Entsetzen in seinem Gesicht ab.
    »Du bist ein G-man?«, stammelte er.
    Ich stieß ihn ein paar Schritte zurück. »Genau! Und ich werde herausbekommen, wer über mich hergefallen ist.«
    Voor war drei oder vier Schritte zurückgetaumelt. Seine Unterlippe zitterte. Zwei Minuten lang sah es so aus, als wolle er etwas sagen.
    Phil und ich warteten stumm. Dann meinte Phil: »Rück mit deiner Weisheit heraus, alter Freund!«
    Der Gangster hob den Kopf.
    »Ich weiß nichts. Ich war an nichts beteiligt. Ihr habt euch vergriffen. Ich…«
    Ich winkte ab. »Shut up, Hel! Ich sehe schon, dass du lügen willst. Verschwinde! Ich bekomme auch ohne dich heraus, welcher Film hier läuft und wie die Darsteller heißen. Nur pass gut auf dich auf. Du bist der Mann, den wir kennen, und manche Leute im Hintergrund schätzen es nicht, wenn die Polizei einen ihrer Männer kennt.«
    »Ich kann also gehen?«, fragte er.
    »Je schneller, desto größer ist der Gefallen, den du mir tust.«
    Er drehte sich langsam um und tat vorsichtig die ersten Schritte. Dann ging er schneller. Mechanisch rieb er sein Handgelenk, an dem Phil ihn fest und hart gehalten hatte.
    »Wir hätten ihn für vierundzwanzig Stunden einbuchten können«, sagte Phil nachdenklich.
    »Das hätte wenig Zweck gehabt. Er hätte den Mund nicht geöffnet. Ich glaube, wir sollten Sergeant Helsfield beauftragen, herauszubekommen, mit wem Voor in den letzten Wochen umgegangen ist. Helsfield ist der richtige Mann für diese Aufgabe. Er kennt in diesem Viertel jeden Hund.«
    Der Sergeant wartete am Jaguar.
    Während wir zum 21. Revier zurückfuhren, unterrichtete ich ihn von der Aufgabe, die wir ihm zugedacht hatten.
    »Selbstverständlich, Agent, falls Lieutenant Harding einverstanden ist.«
    Terrence Harding setzte sich über die bürokratischen Hindernisse, die dem Einsatz eines uniformierten Cops in einem fremden Revier im Weg stehen, kurzerhand hinweg.
    »Sie erhalten vierzehn Tage Sonderurlaub, Helsfield, den Sie am besten im 14. Revier verbringen«, entschied er.
    »Jawohl, Sir. Ich habe verstanden.«
    Damit war der Fall zunächst erledigt.
    ***
    Wir fuhren ins Hauptquartier zurück. Auf meinem Schreibtisch fand ich einen Zettel: »Inhaber der unterstehenden Nummer verlangt dringend Anruf.« Die Nummer darunter war die von Dorothy.
    Ich rief sie an.
    »Oh, Jerry«, zirpte sie durch den Draht. »Ich warte schon so lange auf deinen Anruf.«
    »Okay, hier bin ich. Was gibt’s? Mach schnell! Ich telefoniere nicht gern während des Dienstes privat in New York herum.«
    »Sei nicht so unhöflich! Hast du herausbekommen, wer auf dich geschossen hat?«
    »Ich bin ein gewöhnlicher FBI-Agent und kein Hellseher.«
    Sie gab einen Laut von sich, der ihre Enttäuschung über meine mangelnden Fähigkeiten verriet. »Weißt du wenigstens, wer dich gestern überfallen hat?«, fragte sie.
    »Der Präsident der Vereinigten Staaten, der Kaiser von China und die Schönheitskönigin von Alabama.«
    »Jerry!«, kreischte Dorothy wütend.
    »Ich hänge jetzt ein, Darling! Ich habe Dienst.«
    »Eine Sekunde! Carrigan hat uns für heute Abend zu einer Party in seinem Landhaus eingeladen. Kommst du?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wo Carrigans Landhaus liegt.«
    »An der Küste von Far Rockaway. Du kannst es nicht verfehlen, wenn du die Küstenstraße nimmst und hinter dem Leuchtturm die dritte oder vierte Straße in Richtung auf das Meer einbiegst.«
    »Soll ich dich abholen?«
    »Nein,
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