Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit
Autoren: Andreas Brandhorst
Vom Netzwerk:
der Körper John Tuckers erzitterte. »Zamorra ist uns auf der Spur. Er hat sich aus seinem Gefängnis befreien können und folgt uns mit Hilfe seines Amuletts.«
    »Dann sind wir verloren!« heulte Harash.
    »Wir sind nicht verloren, Minderwertiger«, entgegnete Mahat mit deutlichem Abscheu. Der Dämon sah sich um. Nicole und Richard standen stocksteif da. Richard, weil kein Leben in ihm war, und Nicole, weil sie von dunklen Kräften gefangen war. Mahat lachte, und seine Stimme hallte dröhnend durch das alte Gemäuer.
    Mahat trat auf den Deutschen zu, und aus seiner Gestalt wurde ein stinkender, feuriger Schleier, der langsam auf die menschliche Hülle zutrieb, in sie hineinglitt und sich dort manifestierte. Richard Belkholm erzitterte kurz, dann leuchteten seine Augen wieder auf, und er sah sich um. Sein Blick glitt über Nicole, die nicht einen Muskel rühren konnte.
    »So, Tochter des Weißen Lichts«, kam es über die Lippen des Untoten. »Jetzt werde ich mich um dich kümmern. Und dein Zamorra ist weit fort, zu weit, um dir helfen zu können.«
    Mahat spaltete einen Teil seines Ichs ab und ließ es in den Körper der Französin hineingleiten.. Der Dämon fühlte, wie sofort ihr Widerstand stärker zu werden begann, aber er wischte ihn einfach beiseite.
    Mahat holte aus, aber einen Sekundenbruchteil, bevor er zuschlug, traf ihn ein Gedankenimpuls, der ihn innehalten ließ.
    Und im gleichen Augenblick wußte er, daß er einen Fehler gemacht hatte.
    Er hatte zu lange gewartet…
    ***
    Dunkelheit umfing sie wieder, Dunkelheit und kühle, klare Luft.
    Zamorra keuchte schwer. Das Amulett bezog seine »Betriebsenergie« von ihm, wenn er es einsetzte, und er war ohnehin durch die lange Kette von Auseinandersetzungen geschwächt. Einige Minuten blieb er still liegen und schöpfte Atem, dann blickte er zur Seite.
    »He, Sie sind auch da?«
    »Natürlich«, gab der Constabler gepreßt zurück. »Ich konnte mich ja schlecht dagegen wehren, wenn Sie mich so einfach mitnehmen.«
    »Hm«, machte Zamorra. Das war nicht zu widerlegen. Und es war ein Zeichen dafür, daß seine Konzentration schon mächtig nachgelassen hatte, denn sonst wäre ihm ein solcher Fehler nicht unterlaufen.
    Der Professor berührte das magische Amulett auf seiner Brust, fühlte die Wärme, die von ihm ausging und jetzt zuzunehmen schien.
    Er nickte.
    »Wo sind wir hier?« fragte der Constabler leise.
    Sie lagen auf weichem, frisch duftenden Waldboden, und nicht weit voraus erkannten sie die Schatten eines umfangreichen Gebäudekomplexes, einer Ruine eines einst prächtigen Schlosses, dem Verfall preisgegeben.
    »Ich weiß es nicht«, gab der Meister des Übersinnlichen leise zurück. »Aber eines ist sicher: die Dämonen sind ganz in der Nähe. Wir haben sie eingeholt.«
    »Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll…«
    »Kommen Sie.«
    Zamorra sprang auf die Beine und half auch dem Fünfzigjährigen in die Höhe. Vorsichtig arbeiteten sie sich näher an die Ruine heran. Die Nacht war dunkel. Der Halbmond brachte nur soviel Licht, daß sie sich gerade orientieren konnten. Vorsicht war geboten, gerade in Anbetracht der Ruine. Wenn sie jetzt in eine Grube stürzten, stolperten und sich etwas brachen…
    Dann war es aus. Eine solch günstige Gelegenheit würden die Dämonen kaum ungenutzt lassen.
    »Warten Sie«, hauchte Zamorra, als der Constabler über eine schmale und nicht mehr ganz sicher aussehende Brücke direkt in den ehemaligen Schloßhof Vordringen wollte. Der Fünfzigjährige hielt sofort inne und sah ihn an.
    Zamorra schloß die Augen und hob die Arme. Seine Lippen formten wieder jene seltsamen Laute, die dem Constabler eisige Schauer den Rücken hinabjagten. Einige lange und unheimliche Minuten dauerte die Zeremonie, wobei die Hände des Professors seltsame Zeichen ausführten und seine Finger wiederholt die Hieroglyphen des Amuletts berührten. Als er die Augen wieder öffnete, perlte feiner Schweiß auf seiner Stirn.
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Ich habe dafür gesorgt, daß die Dämonen nicht auf den Gedanken kommen können, noch einmal vor uns zu fliehen. Eine undurchdringliche Barriere aus Weißer Magie hüllt jetzt den gesamten Ruinenbereich ein, und ich glaube nicht, daß die Finsteren dagegen gewachsen sind.«
    »Das heißt, daß wir sie stellen und vernichten müssen…«
    Zamorra nickte. »Genau das heißt es. Oder wir gehen selbst zugrunde. Eine Möglichkeit dazwischen gibt es nicht.«
    Vorsichtig traten sie auf die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher