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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal
Autoren: Unbekannt
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sich einer Teilgruppe an.
    Paddie, du und deine Nase kommen mit mir. Noch zwei Mann ..."
    Innerhalb von drei Minuten war die Einteilung besorgt. Gil wies jeder der Gruppen einen Gang an, der vom Verteiler abzweigte. Er gab ihnen den Auftrag, eine Stunde lang in möglichst gerader Richtung vorzudringen und dann umzukehren. Während er die Aufteilung vornahm und die Anweisungen ausgab, war einer der Männer zum dritten Geschoß hinauf unterwegs, um Armband- Minikoms der Art zu besorgen, wie Loren Heynes eines getragen hatte. Für die Hyperwellen des Minikoms waren die Felsmassen zwischen den Gängen nicht vorhanden. Sie ermöglichten selbst hier im Wirrwarr der Gänge, Hallen und Rampen eine störungsfreie Verständigung.
    Der Mann kehrte zurück, als Gil gerade zu Ende gesprochen hatte. Jede Gruppe erhielt ein Minikom und brach sofort auf. Gil mit seinen vier Männern war der letzte, der noch im Verteiler zurückblieb. Er horchte, wie die Schritte der ändern sich in den finsteren Gängen allmählich entfernten.
    „Wollen Sie nicht doch lieber meine Nase als vollwertiges Instrument anerkennen, Doktor?" fragte neben ihm Paddie mit leiser Stimme. „Ach, sei still, Paddie", fuhr Gil ihn ungeduldig an.
    Paddie zog sich gekränkt, jedoch immer noch grinsenden Gesichts, zurück. Gil schritt in den Gang hinein, den er für seine Gruppe ausgewählt hatte. Er rechnete damit, nach spätestens vier bis fünfhundert Metern auf den nächsten Verteiler zu stoßen. Statt dessen begann der Gang jedoch, sich aus der ursprünglich westlichen Richtung allmählich nach Nordwesten zu krümmen, und zog sich wenigstens einen Kilometer weit dahin, ohne daß es rechts und links anderes als glatte Wände zu sehen gegeben hätte. Im Schein seiner Lampe sah Gil schließlich, wie die rechte Wand plötzlich aufhörte. Er richtete den Leuchtkegel nach unten und beobachtete, daß der Fußboden dort, wo die Wand rechts zu Ende war, einen gerundeten Knick beschrieb und von da ab sanft nach unten führte. Der Boden wurde nicht breiter. Da, wo zuvor die Wand den Lichtstrahl aufgehalten hatte, drang er jetzt weit in formlose Finsternis vor und erzeugte erst in weitem Abstand einen kleinen, schwachen Leuchtfleck auf der offenbar weit entfernten Wand. „Eine Rampe", konstatierte Gil sachlich.
    Er trat aus dem Gang hinaus, schob sich vorsichtig bis an den Rand der Rampe nach vorne und leuchtete in die Tiefe. Etwa zehn Meter unter sich sah er die untere Hälfte des Abgangs, ein nicht allzu breites Band festen Bodens, das in einem Winkel von einhundertundachtzig Grad zum bisherigen Verlauf des Ganges auf eine Öffnung in der senkrecht abfallenden Felswand zuführte.
    Es war eine übliche Art von Rampe, wie man sie im Labyrinth von Eysal oft fand. Sie überwand einen Höhenunterschied von mehr als zehn Metern in der Art einer Serpentine. Zunächst lief sie in der Richtung des Ganges weiter, aus dem sie hervorkam, dann beschrieb sie einen scharfen Winkel und führte rückläufig weiter nach unten.
    Was Gil daran irritierte, war die Tatsache, daß dort unten das fünfzehnte Geschoß lag, von dem er noch weniger wußte als vom vierzehnten, in dem er sich jetzt befand - nämlich überhaupt nichts.
    Er überlegte sich, ob er seinen Leuten zumuten sollte, dort hinunterzugehen. Er kannte ihre Einstellung. Sie befanden sich in ihrer Eigenschaft als Wissenschaftler auf Eysal, nicht als Scouts der Ga laktischen Abwehr. Während er darüber nachdachte, ließ er den Strahl seiner Lampe den unteren Teil der Rampe heraufwandern. Und plötzlich sah er etwas, das alle seine Bedenken im Nu über den Haufen warf. Auf der Rampe, in der Nähe des Knicks, lag ein Körper. Gil konnte aus der Entfernung nicht erkennen, ob es Loren Hynes war. Aber er sah den blauen Helm, den die Suchgänger trugen. Und Loren war der einzige Suchgänger, der jemals bis hier heruntergekommen war.
    „Los! Da ist er!" schrie er. Das war alles. Er rannte die Neigung hinunter, und seine Leute folgten ihm. Gil prallte gegen die Wand, als er das Ende der ersten Rampenhälfte erreichte, stieß sich kräftig ab und wandte sich zur zweiten Hälfte hinunter. Er brauchte nur noch ein paar Schritte zu laufen, dann hatte er Loren erreicht. Oder vielmehr das, was von Loren übriggeblieben war. Er war tot, das konnte man auf den ersten Blick sehen. Ein Thermostrahl hatte ihn den Brustkorb zerfetzt; Loren mußte schnell gestorben sein. Gil kniete nieder und richtete den starren Körper auf. Mehr durch Zufall
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