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0166 - Die Dämonenkatze

0166 - Die Dämonenkatze

Titel: 0166 - Die Dämonenkatze
Autoren: Jason Dark
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die Beretta in die Hand zu gleiten, als ich mich sofort aus dem helleren Türrechteck wegstahl und mich dicht neben der Tür an eine rauhe Wand preßte.
    Das Schreien war verstummt. Ein letzter röchelnder Atemzug, der mir durch Mark und Bein schnitt, dann war es still.
    Nein, doch nicht. Ich hörte etwas.
    Ein schleifendes Geräusch, ein Fauchen, und dann ein leises Patschen, als würden Tiere über Holz laufen.
    Tiere?
    Da sah ich die Augen. Sie leuchteten in der Dunkelheit. Es waren drei Paar, und sie befanden sich versetzt voneinander. Es waren keine Menschenaugen, die hier hatten eine andere Größe. Sie waren klein, schräggestellt und erinnerten mich irgendwie an die Augen von Katzen.
    Ja, das war es! Katzen.
    Ich wollte meine Bleistiftleuchter hervorholen, um wenigstens etwas sehen zu können, als ich bei dieser Bewegung weiter über die Wand glitt und mit dem Rücken einen Lichtschalter berührte, ihn sogar nach unten kippte.
    Es wurde hell.
    Zwar war es eine trübe Helligkeit, dennoch sah ich Einzelheiten.
    In der Tat, es waren Katzen!
    Sie hockten auf der Treppe und starrten mich an. Drei Augenpaare, und ehrlich gesagt, ich empfand plötzlich Furcht vor diesen Blicken. Besonders hell und kalt leuchteten die Augen der schwarzen Katze, bevor sie sich umdrehte und blitzschnell verschwand, ebenso wie ihre beiden anderen Artgenossen.
    Dann lief ich zu dem Mann, der auf dem Bauch und auf den vier untersten Stufen der Treppe lag.
    Seine Kleidung war völlig zerfetzt, und ich sah das Blut, das sogar über die Stufen gespritzt war und die Wand getroffen hatte. Ich schluckte hart. Es kostete mich Überwindung, den Mann herumzudrehen.
    Der Anblick war fürchterlich. Nur soviel möchte ich sagen, der Tote besaß keine Augen mehr.
    Die Katzen hatten sie ihm ausgekratzt!
    Ich fror regelrecht. Vielleicht vor Angst oder vor Entsetzen. Das hier war sehr schlimm.
    Hatten die Katzen diesen gräßlichen Mord begangen? Diese Frage schwebte im Raum, doch ich wollte es nicht glauben. Es erschien mir zu unwahrscheinlich.
    Katzen killten nicht – normalerweise.
    Aber was war schon normal?
    Ich zermarterte mir das Gehirn und kam zu dem Entschluß, nachzuschauen, wo sich die Tiere aufhielten. Sie waren nach oben gerannt, also nahm ich den gleichen Weg.
    Ich ging vorsichtig. Der rechte Zeigefinger lag am Abzug der Beretta, ich wollte mich nicht überraschen lassen, denn der Anblick des Toten hatte ausgereicht.
    Katzen sind schnell und geschmeidig. Auch sie konnten mich urplötzlich anfallen, deshalb war ich so auf der Hut. Doch es geschah nichts. Ich erreichte unangefochten die erste Etage, wo ich stehenblieb und die offene Wohnungstür sah.
    Auch an ihr klebten einige Blutspritzer, und Blut sah ich auch auf dem Boden.
    Himmel, was mußte sich hier für ein schreckliches Drama abgespielt haben!
    Ich betrat die Wohnung.
    Das Zimmer war ein Wohnraum. Aber jämmerlich eingerichtet.
    Alte Möbel, bei denen keine einzige Tür gerade hing, sondern schief in den Angeln. Ich schaute über den Tisch mit der fast leeren Wodkaflasche hinweg und konnte das Sofa sehen, aus dem sie Sprungfedern hervorlugten.
    Alles in allem eine wirklich ärmliche Behausung.
    Nur, wo hielten sich die Katzen auf?
    Vielleicht im Nebenraum, denn eine zweite Tür stand spaltbreit offen. Auf Zehenspitzen bewegte ich mich voran. Ich hörte kein einziges Geräusch und versuchte auch, möglichst kein Geräusch von mir zu geben. Vor der Tür blieb ich stehen.
    Ich peilte in das Zimmer hinein, sah nur einen schmalen Ausschnitt und konnte ein Teil des Betts erkennen. Es besaß noch das alte Holzgestell der Jahrhundertwende. Das Oberbett war ebenso zerwühlt wie das Kissen.
    Hatte hier vielleicht auch ein Kampf stattgefunden, und würde ich noch einen Toten finden?
    Mit der linken Hand stieß ich gegen die Tür, die langsam aufschwang und dabei häßlich knarrte.
    Freie Sicht in das Zimmer.
    Wie ein Guß eiskalten Wassers traf mich der Schock. Eine zweite Leiche entdeckte ich nicht, sondern das Gegenteil.
    Vor mir stand eine Frau.
    Und sie war nackt!
    ***
    Das war wie im Film.
    Ich schloß die Augen, öffnete sie wieder und sah immer noch dieselbe unbekleidete Frau.
    Keine Täuschung.
    Niemand von uns sprach. Mein Blick glitt über ihren schlanken, gut gewachsenen Körper. Ich sah das lange, rötlich blonde Haar und konnte auch erkennen, daß die Farbe echt war. Die Hüften waren wohlgerundet, die Oberschenkel fest, geschmeidig und glatt, der Busen hoch angesetzt. Diese Frau
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