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0166 - Die Dämonenkatze

0166 - Die Dämonenkatze

Titel: 0166 - Die Dämonenkatze
Autoren: Jason Dark
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würde, um einen Teil der Katzen abzuholen. Der Fahrer brachte einen Teil des Geldes immer gleich mit, das andere wurde überwiesen.
    Zu wissen, daß es einen Tag später wieder neues Geld gab, griff Leon Poole zum zweitenmal zur Flasche und setzte sie an, um einen großen Schluck zu nehmen.
    Der Wodka hatte noch nicht seine Lippen benetzt, als er die Stimme hörte.
    »Poole, Leon Poole!«
    Der Katzenfänger erstarrte. Verdammt, da hatte eine Frau gerufen. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, Poole hatte nichts gegen Frauen, nur war die Stimme nicht draußen, sondern in seiner Wohnung aufgeklungen – und zwar im Schlafzimmer.
    Auch das wäre sicherlich nicht schlimm gewesen, denn Poole hatte auch nichts gegen Frauen im Schlafzimmer, nur hätte er gern gewußt, wie die andere dorthin gekommen war, denn er hatte sie nicht eingeladen und auch nicht mitgeschleppt.
    Dann wieder. »Poole, Leon Poole…«
    Dem abgebrühten Katzenfänger wurde es leicht unwohl. Die Stimme hatte nicht etwa zärtlich geklungen, sondern eher lauernd und irgendwie berechnend.
    Poole stand auf. Dabei schielte er auf den Hochprozentigen, nahm noch einen kräftigen Zug und stellte die Flasche dann wieder auf den Tisch zurück. Jetzt war er mutig genug. Und sollte sich da tatsächlich ein weibliches Wesen in sein Schlafzimmer verirrt haben, dann wollte er zusehen, daß es nicht so schnell wieder herauskam. Poole kannte da ganz spezielle Tricks, die ihm einige Zuhälter aus Soho beigebracht hatten.
    Leon schlich auf die Tür zu.
    »Komm nur, komm!« hörte er die Stimme.
    Verdammt, aber das war eine andere. Er hatte es genau mitbekommen. Es war nicht die erste, die ihn da gerufen hatte. Sollten sich da vielleicht zwei Frauen in sein Schlafzimmer verirrt haben?
    Er grinste stärker. Auch mit zweien würde er es aufnehmen. Ein Kinderspiel.
    »Er kommt!«
    Poole zuckte zusammen. Verflucht, das war eine dritte Frauenstimme, die ihn da gelockt hatte.
    Drei Weiber!
    Er grinste schief. Der Alkohol wirkte bereits. Drei Frauen, das war irre. Vielleicht hatte ihm da ein Scheich seinen Harem geschickt. Das wäre natürlich Spitze gewesen.
    Poole rieb sich die Hände. Und doch blieb ein leichtes Unbehagen zurück. Trotz des genossenen Alkohols war er Realist genug, um zu merken, daß so etwas eigentlich nicht angehen konnte. Nein, das war wirklich nicht normal.
    Drei Weiber!
    Egal, er würde gleich Bescheid wissen. Leon Poole legte seine Hand auf die Klinke, drückte sie nach unten und stieß mit einem heftigen Ruck die Tür auf.
    Die sollten sich wundern.
    Zuerst wunderte sich Poole.
    Er blieb auf der Türschwelle stehen und seine Augen wurden langsam groß.
    Da waren keine Frauen.
    Dafür sah er etwas anders.
    Drei Katzen!
    ***
    Leon Poole hatte Licht gemacht, damit er sich besser umschauen konnte.
    Er sah die Katzen, und er wußte sofort, daß sie nicht zu seiner Sammlung gehörten. Nein, die hatte er nie besessen, zudem waren es Rassetiere. Soviel verstand Poole inzwischen davon.
    Eine hockte auf dem Bett. Sie schaute ihn aus blaßgrünen Augen an, besaß ein rötliches Fell, das wie frisch gekämmt wirkte. Die Vorderpfoten hatte die Katze ausgestreckt. Der Mund war leicht geöffnet, und Poole sah die scharfen Zähne.
    Sein Blick wanderte weiter.
    Die zweite Katze hatte es sich auf einem Stuhl bequem gemacht.
    Ihr Körper war dunkler. Er schillerte irgendwie schwarzblond, so seltsam es auch war. Noch nie in seinem Leben hatte Leon Poole so eine Katze gesehen.
    Und dann die dritte. Sie saß auf dem Schrank. Pechschwarz, ein richtiger Teufel. Gelb leuchteten die Augen, und Poole wurde das Gefühl nicht los, daß es genau die Katze gewesen war, die er vorhin auch im Hausflur gesehen hatte.
    Alle drei starrten ihn an.
    Aber wo, zum Henker, steckten die drei Frauen? Er sah hier nur Katzen, und die konnten ja schlecht sprechen.
    »Ich glaub’, ich bin besoffen«, murmelte Poole und grinste. »Bilde mir schon Stimmen ein, wo keine sind. Sowas ist mir auch noch nicht passiert. Der alte Leon Poole wird senil.« Er schüttelte den Kopf, dann wurde sein Blick wieder lauernd. »Aber schlecht seid ihr ja nicht«, flüsterte er. »Ihr werdet mir sicherlich ein paar Pfund einbringen, wenn ich euch verschachere.«
    Es war typisch für Leon Poole, daß er nur an seinen Vorteil dachte und nicht an das Tier. Jedem normalen Menschen hätte es in der Seele leid getan, diese Katzen zu töten, nicht so Leon Poole. Für das Geld konnte er sich ja wieder Alkohol kaufen.
    Er
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