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0166 - Die Dämonenkatze

0166 - Die Dämonenkatze

Titel: 0166 - Die Dämonenkatze
Autoren: Jason Dark
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Wohnung, machte im Flur Licht und stieg die Treppe hinab. Es war sehr still im Haus, auch von den Katzen hörte und sah ich nichts. Sie mußten sich ebenfalls irgendwo verkrochen haben.
    Ich drückte mich an dem Toten vorbei und kam in die Nähe der Haustür, die fast vollständig aus den Angeln gerissen war.
    Geräusche, die überhaupt nicht in die Stille paßten, schreckten mich hoch.
    Da war das häßliche Fauchen, dazu ein nervenaufreibendes Miauen, als würden sich zahlreiche Katzen bewegen.
    Und das geschah draußen.
    So rasch es ging, verließ ich das Haus, stand auf der Treppe und drehte meinen Kopf nach links.
    Meine Augen wurden groß, denn dort zeichneten sich schwach mehrere Gitterkäfige ab, in denen zahlreiche Katzen hockten. Die Türen der Käfige standen offen, und die Tiere sprangen geschmeidig nach draußen, wo sie nicht wegrannten, sondern zusammenblieben und auf drei bestimmte Exemplare lauerten.
    Es waren die drei Katzen, die ich im Haus gesehen hatte, und die ich für den Mord an Poole verantwortlich machte.
    Sie führten die Meute an, die sich wie auf ein geheimes Kommando hin in Bewegung setzte und über das Unkraut besetzte Grundstück lief, wobei sie zwangsläufig auch an mir vorbeimußte.
    Sollte ich schießen?
    Ich tastete schon nach meiner Pistole, als die drei ersten Katzen verhaarten.
    Die eine war schwarz, die anderen beiden heller.
    Drei Augenpaare fixierten mich.
    Wie unter einem Stromstoß zuckte ich zusammen. Eine der beiden helleren Katzen besaß den gleichen Ausdruck in den Augen wie die rotblonde Leila.
    Sollten sie und die Katze identisch sein?
    Ich wollte noch genauer hinschauen, es gelang mir nicht mehr, denn die Tiere setzten sich wieder in Bewegung und verschwanden aus meinem Blickfeld.
    Wie viele waren es?
    20, 30? Wie ein Teppich bewegten sie sich über die Straße, dann konnte ich sie nicht mehr sehen, obwohl ich bis zum Gehsteig vorlief.
    Ich schüttelte den Kopf. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Und ich wurde das Gefühl nicht los, daß sich hier ein Fall für mich, den Geister Jäger anbahnte.
    Nur – was steckte dahinter? Und wieso konnten sich Menschen in Katzen verwandeln, oder hatte ich mich getäuscht?
    Viele Fragen, auf die ich hoffte, irgendwann eine Antwort zu finden. Meine Überlegungen wurden durch das Erscheinen der Mordkommission unterbrochen. Ihren Leiter kannte ich nicht, er stellte sich mir als Inspektor Simmons vor.
    Von mir gehört hatte er schon, und ich begleitete ihn in den Flur, wo der Tote lag.
    Simmons wurde blaß, als er den Mann sah. Er war noch nicht lange bei der Polizei, aber dieser Anblick hätte auch alte Hasen geschockt.
    »Wer hat das nur getan?« flüsterte er.
    »Drei Katzen«, erwiderte ich.
    Simmons federte förmlich herum. »Was sagen Sie da, Sinclair? Drei Katzen?«
    »Ja.«
    »Aber verdammt, das ist nicht drin. Katzen killen nicht.«
    »Habe ich bis heute auch gedacht, bis ich eines Besseren belehrt wurde.« Wir machten Platz für den Fotografen, damit er seine Arbeit verrichten konnte.
    Simmons strich sich das hellblonde Haar aus der Stirn.
    »Mordende Katzen, wo gibt es das denn?«
    Ich hob die Schultern.
    »Oder hängen Sie mit drin, Sinclair? Ich meine, Ihr Ruf ist bekannt. Können wir hier einpacken?«
    »Nein.«
    »Schade.«
    Ich ging nach draußen und atmete ein paarmal tief durch. Wie kamen Katzen dazu, jemanden umzubringen? In dem man sie manipulierte, vielleicht?
    Doch wer schaffte so etwas? Das mußte schon ein verbrecherisch genialer Mensch sein, und da gab es eigentlich nur einen, dem ich so etwas zutraute.
    Mr. Mondo aus Dr. Tods Mordliga. Nur – ob sich Solo Morasso wirklich mit Katzen abgab, war die große Frage.
    Eine Antwort würde ich bekommen, dessen war ich mir sicher.
    Allerdings nicht mehr in dieser Nacht, sondern morgen oder in den nächsten Tagen. Simmons brauchte mich nicht mehr, und als ich mich an den Straßenrand stellte, fuhr in der Tat eine Taxe vorbei.
    Sie nahm mich mit.
    ***
    In dieser Nacht sollten auch noch andere Menschen mit den Katzen Bekanntschaft machen und konfrontiert werden.
    Die Conollys!
    Meine Freunde Sheila, Bill und der kleine Johnny, ihr Sohn, wohnten im Londoner Süden in einem Bungalow. Es lag gar nicht lange zurück, da wäre Bill fast von Wozny, dem Würger, umgebracht worden. Wir hatten ihn erst in letzter Sekunde retten können. Dieses gefährliche Abenteuer hatte vor allen Dingen Sheila geschafft, und die Nächte danach hatte sie kaum geschlafen.
    Die Zeit heilt alle
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