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0166 - Die Dämonenkatze

0166 - Die Dämonenkatze

Titel: 0166 - Die Dämonenkatze
Autoren: Jason Dark
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wich zurück, nachdem er seine erste Überraschung verdaut hatte. Im Wohnraum stand der Fänger. Mit ihm würde er die drei Katzen schon kriegen, da war er ganz sicher.
    Die Tiere rührten sich nicht. Sie blieben auf ihren Plätzen hocken und verfolgten ihn mit ihren Blicken. Um sich selbst zu beruhigen, pfiff Poole ein Liedchen, als er zurückwich, sich umdrehte und nach seinem Katzenfänger griff, einem Werkzeug, das wie eine Gabel aussah. Er packte die Stange mit beiden Händen, drehte sich um und blieb überrascht stehen.
    Die schwarze Katze hatte ihren Platz auf dem Schrank verlassen und war ihm gefolgt. Sie hockte jetzt auf der Schwelle zwischen den beiden Zimmern.
    Poole kicherte. »Kommst du freiwillig, du kleines Kätzchen«, flüsterte er. »Ich werde dir…« Er verstummte, denn der Ausdruck, den er in den Augen des Tieres bemerkt hatte, war irgendwie seltsam.
    Die Katze schaute ihn nahezu haßerfüllt an.
    Ja, er spürte fast körperlich den Haß, der ihm da entgegengestrahlt wurde. So hatte ihn noch nie in seinem Leben eine Katze angesehen. Das durfte nicht wahr sein, das gab es einfach nicht, das konnte es nicht geben.
    Auch die beiden anderen Tiere hatten ihre Plätze verlassen und schlichen auf die schwarze Katze zu. Ihr Fell sträubte sich, die Schwänze standen in die Höhe.
    Poole fühlte sich ungemütlich. Die Katzen kamen ihm verdammt seltsam vor, irgendwie aggressiv…
    Dennoch war er sicher, daß er mit ihnen fertig werden würde.
    Wäre ja gelacht, gegen drei Katzen war er noch immer angekommen. Schließlich war er ein Mensch. Und dazu noch bewaffnet.
    »Kommt nur her, ihr kleinen Biester«, flüsterte er. »Ich werde euch schon zeigen, wer der Herr hier ist.« Er kicherte und stieß mit seiner Gabelzunge nach der schwarzen Katze. Die wich zurück, was dem Fänger ein Lachen entlockte.
    Dabei machte er jedoch den Fehler, sich zu sehr auf die schwarze Katze zu konzentrieren. Die anderen beiden hatten plötzlich freie Bahn, und die nutzten sie aus.
    Blitzschnell und lautlos waren sie heran.
    Poole erschrak, als er sie plötzlich vor sich sah, und dann stießen sie sich ab. Sie wuchteten ihre Körper auf den überraschten Fänger zu, und im nächsten Augenblick spürte der Mann die Schläge mit den messerscharfen Krallen.
    Sein Gesicht war ungedeckt gewesen, weil er mit beiden Händen die unhandliche Fängerstange umfaßt hielt. Und schon hieben ihm die Krallen die ersten Wunden. Plötzlich floß Blut über seine Wangen, zeichnete ein makabres Muster, und bevor er noch irgend etwas unternehmen konnte, sprangen die Katzen schon zu Boden.
    Er drehte sich um und ließ die Stange fallen. Poole spürte, wie das Blut über sein Gesicht rann, beide Wangen brannten, und seine Wut wurde angestachelt. Sie entwickelte sich zu einem ungeheuren Haß gegen die Tiere, er war restlos entschlossen, sie zu vernichten.
    Mit dem Handrücken wischte er über seine Wangen und ließ auf den Unterarmen eine blutige Spur.
    »Wartet!« keuchte er. »Wartet nur, euch werde ich kriegen.« Er duckte sich und drehte sich dabei um die eigene Achse. Aber immer befand sich ein Tier in seinem Rücken, und diesmal war es die schwarze Katze, die dies ausnutzte.
    Sie sprang.
    Poole spürte den Aufprall, der ihn sogar nach vorn stieß. Die scharfen Krallen zerrissen den Stoff des Baumwollhemds, trafen seinen nackten Rücken und hieben in das Fleisch.
    Poole schrie auf.
    Er schlug um sich, seine Hände krallten sich auch in das Fell der Katze, und es gelang ihm, sie von seinem Rücken zu reißen. Bevor er sie gegen die Wand schleudern konnte, hatte die Katze ihren Kopf gedreht und schlug die spitzen Zähne in sein Gelenk.
    Poole ließ sie los.
    Die rote Katze sprang ihn an. Wieder zielte sie auf sein Gesicht, während die etwas dunklere gegen seinen Körper hechtete. Eine Katze konnte Poole abwehren, die zweite riß dem Tierquäler fast ein Auge aus. Leon Poole war halbblind, Tränen schossen aus seinen Augen und vermischten sich mit dem Blut auf seinem Gesicht.
    Der Fänger stolperte durch das Zimmer, fiel gegen die Wand und berührte mit seiner Schulter den Lichtschalter.
    Es wurde dunkel.
    Nur aus dem Schlafzimmer drang noch ein schwacher Schein durch die halboffene Tür, doch der erreichte kaum den Tisch, wo die Wodkaflasche stand.
    Poole krachte gegen die Tür. Zu einer kontrollierten Handlung war er nicht mehr fähig. Die Katzen machten ihn fertig. Er hörte ihr gräßliches Fauchen, spürte die Krallen überall an seinem
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