Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht

Titel: 0165 - Nocturno - Herrscher der Nacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
eventuell auch die Matrix in der magischen Energiekugel, nach der er und seine Artgenossen geschaffen worden waren, mit Gallerte versehen. Nocturno hatte seinem Herrscher den Kampf angesagt, und diesen Kampf sollte er haben!
    Der Beeinflußte eilte zum Wagen. Der Fahrer sah ihm erstaunt entgegen. Der Beeinflußte wieselte um die Schnauze des 500 SE herum und stieg ein. In dem Moment, in welchem seine Hand den Hals des Gefährten berührte, löste sich ein Teil der Masse, die vom Nacken ausgehend sich blitzschnell ausgedehnt hatte, über den Rücken und am rechten Arm entlang bis zur Hand gewandert war, um dort unauffällig über Handfläche und Fingerunterseite verteilt auf ihren Einsatz zu warten. Unbemerkt blieb das Grüne am Hals des anderen haften.
    »Was ist los?« fragte dieser.
    »Unsere Gefährten kommen gleich«, sagte der Beeinflußte.
    Er ahnte nicht, was oben geschehen war…
    ***
    Nicole saß im Sessel. Zamorra hatte die beiden Männer im schwarzen Overall nebeneinander in der Mitte des Zimmers auf den Teppich gelegt. Selbst jetzt, in der Bewußtlosigkeit, waren ihre Gesichter einem ständigen Veränderungsprozeß unterworfen.
    Zamorras Amulett schwebte über dem Kopf des einen. Mit spitzen Fingern hielt der Meister des Übersinnlichen die Silberscheibe und ließ ihre Impulse wirken. Mit fordernden Gedanken versuchte er, in das Gedächtnis des Fremden einzudringen.
    Der schlug die Augen auf.
    Rote Augen wie die eines Albinos sahen Zamorra entgegen.
    Wer bist du ? fragten die Gedanken des Meisters des Übersinnlichen.
    Die Antwort kam nicht in Worten. Der Unheimliche schwieg verbissen, aber zwischen den Haßimpulsen seines Denkens kam immer wieder etwas durch. Zamorra erfaßte, daß der Mann mit dem veränderlichen Gesicht einer von vielen war, die nach dem genmutierten Abbild eines Menschen erschaffen worden waren. Erschaffen von einem Dämon, der sich dadurch Göttlichkeit anmaßte.
    Aber war in der Geschichte der Menschheit nicht jeder zu Fall gekommen, der sich als Gott fühlte und verehren ließ?
    Nocturno!
    Wieder tauchte der Name auf, diesmal als Name des Schöpfers der Androiden. Also war Zamorras Verdacht richtig gewesen, daß alles miteinander zusammenhing. Nocturno war also der Drahtzieher hinter allem. Nocturno, der Herrscher der Nacht…
    Zamorra fragte weiter.
    »Die grüne Gallertmasse…«
    Diesmal antwortete der Androide auf seine Weise sofort und heftig.
    Kreaturen des Verräters!
    Immer noch fragte Zamorra weiter.
    Also doch eine Auseinandersetzung zwischen Dämonen!
    »Wer ist der Verräter?«
    Der Körper des Schwarzgekleideten wurde auf seltsame Weise transparent. Er begann sich aufzulösen.
    Auch sein Gefährte!
    Wie aus weiter Ferne nahm Zamorra noch die verwehenden Schwingungen seines Geistes auf. Die beiden Androiden starben, wurden von einer unglaublichen Macht aus der Ferne vernichtet. Aber zu spät. Sie hatten ihr Wissen bereits preisgeben müssen.
    »Wer ist der Verräter ?«
    Die Konturen der beiden verblaßten, erloschen. Nichts blieb von ihnen übrig. Nur noch die letzte Antwort, die sich in Zamorras Gehirn festbrannte.
    Metamorpho!
    ***
    Kommissar Winter und die Flammenwerfer-Leute trafen schon ein paar Minuten später ein. »Sagen Sie nicht, Sie hätten schon wieder Arbeit für uns…?«
    »Haben Sie die Fahrzeuge ausgeglüht?« fragte Zamorra.
    Winter nickte. »Sie knacken noch. Was haben Sie jetzt?«
    Zamorra erzählte, was geschehen war. Winter schluckte. »Unglaublich«, sagte er.
    »Ich zerbreche mir seit einigen Minuten den Kopf, wie wir die Gallertmasse aus dem Zimmer schaffen können. Denn daß wir hier im Haus den Flammenwerfer nicht einsetzen können, ist klar.«
    Winter kratzte sich ausgiebig im Genick. »Verdammt, daran habe ich ja noch gar nicht gedacht… Wie kriegen wir das Teufelszeug nach draußen?«
    Er sah die drei Soldaten an, die das Gerät und den Kerosinbehälter mit sich führten. Die zuckten nur mit den Schultern.
    »Das Amulett«, sagte Nicole. »Kannst du nicht versuchen, die Gallertmasse irgendwie damit zu isolieren?«
    »Ich kann es versuchen«, erwiderte der Meister des Übersinnlichen. Aber er setzte nicht viel Hoffnung in den Versuch. Zu wenig kannte er die Möglichkeiten des Amuletts trotz langjährigen Besitzes. Er wußte zwar, daß er durch das Berühren verschiedener Hieroglyphen verschiedene Reaktionen auslösen konnte, aber einen Fremdkörper in einen Schirm zu hüllen, hatte er bislang noch nicht versucht.
    Winter nickte ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher