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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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magischen Fähigkeiten waren bisher nicht zur Geltung gekommen. Zamorra kannte sie. Lee Horvath war ein fähiger Magier, der auf der Erde große Macht errungen hätte, wenn er seine Fähigkeiten dem Bösen zur Verfügung gestellt hätte.
    Lee Horvath hatte sich damals anders entschieden und entschied sich auch jetzt.
    Er richtete seinen Blick auf die Felswand. Zamorra stellte sich neben ihn und schleuderte Beschwörungsformeln gegen das Hindernis. Damit unterstützte er Lee Horvath. Mehr konnte er auch nicht tun. Der Rest blieb dem Magier überlassen.
    Und dann löste sich ein Teil der Felswand einfach auf. Ein Durchgang entstand.
    Horvath und Zamorra taumelten darauf zu.
    Die Schatzkammer des Bösen!
    Sie ähnelte der Höhle der Magie in Zartas.
    Die schwarzmagischen Energien erkannten die Störenfriede und gingen sofort gegen sie an.
    Horvath mit seinem großen Potential an Magie wurde automatisch zum Hauptangriffspunkt. Flüssiges Feuer spritzte ihm entgegen.
    Zamorra spürte die vernichtende Hitze und setzte sich mit seinen Beschwörungsformeln dagegen zur Wehr. Damit geland es ihm sogar, den Angriff zurückzuschlagen.
    Horvath war schlechter dran. Er bäumte sich auf und setzte alles ein, was ihm zur Verfügung stand.
    Lee Horvaths Hände krallten sich um den Rand des Eingangs. Er zog sich mit letzter Kraft in die Schatzkammer des Bösen.
    »Nein!« schrie Zamorra, der in diesem Augenblick erkannte, was Horvath wirklich vorhatte: Er wollte sich opfern!
    Seine Hände flogen vor. Zamorra wollte Lee Horvath aufhalten, zurückreißen.
    Zu spät! Die magischen Gewalten der Schatzkammer rollten über Horvath hinweg und trafen den Parapsychologen. Zamorra wurde von den Beinen gefegt und landete unsanft am Boden.
    Das Gleichgewicht der Kräfte war nunmehr vollends gestört. Die Schatzkammer wendete sich gegen Horvath und vernachlässigte den Kampf gegen die Höhle der Magie von Zartas.
    Und da wurden die weißmagischen Energien wirksam und brandeten gegen das Böse in der Schatzkammer an.
    Eine Höllenglut entstand, wie sie Zamorra nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte.
    Horvath oder das, was von ihm übriggeblieben war, wurde ins Jenseits gezogen. Der Magier stand zwischen den Gewalten und wurde von ihnen vernichtet.
    »Lee!« schrie Zamorra verzweifelt.
    Er konnte nichts mehr tun, sondern mußte sich schleunigst zurückziehen, ehe es auch ihn erwischte.
    Der Meister des Übersinnlichen hetzte den Gebirgspfad hinunter, um dem sicheren Tod zu entrinnen.
    Mars war aufmerksam geworden. Er brüllte vor Wut und Enttäuschung, erhob sich hoch in die Lüfte und raste wie ein Donnervogel herbei.
    Zamorra sah er nicht, denn seine Augen waren blind vor Zorn.
    Er flog zur Schatzkammer des Bösen, um das Schlimmste zu verhindern, aber da griffen die Energien der Höhle der Magie auch nach ihm, und er mußte ausweichen.
    Sein Brüllen verlor sich jenseits der Berge.
    Zamorra hetzte weiter. Endlich erreichte er den Fuß des Berges. Nicht einen Atemzug lang durfte er stoppen. Der Kampf war noch nicht ganz entschieden. Zamorra rannte auf die Ebene hinaus - genau in die Richtung der Marskrieger.
    Aber wo waren die überhaupt? Sie waren spurlos verschwunden. Nur ihr Kriegsgerät war zurückgeblieben.
    Magie hatte sie belebt und als die Magie sie verließ, verloren sie ihr Dasein.
    Das traf auch für die meisten Papellas zu - eben für diese, die Mars zu neuem Leben erweckt hatte. Die anderen rissen sich los und stoben keckernd davon.
    Hinter Zamorra entstand ein neuer Vulkan. Von der Druckwelle wurde er umgefegt und landete auf dem Bauch. Krampfhaft hielt er sich die Ohren zu. Hätte er es nicht getan, währen seine Trommelfelle geplatzt.
    Es donnerte und grollte. Die Hölle selbst schien ihre Pforten zu öffnen. Gesteinstrümmer flogen über Zamorra hinweg. Das Inferno wollte nicht mehr enden…
    ***
    Plötzlich rutschten die Knochenhände vom Schwert ab. Gor sprang zur Seite und wirbelte das Schwert über den Kopf. Die blitzende und funkelnde Schneide traf das Gerippe und köpfte es.
    Aber damit war das Horrorwesen noch nicht erledigt. Gor mußte wieder und immer wieder zuschlagen, bis das Gerippe klappernd zusammenbrach. Innerhalb von Sekundenbruchteilen zerfiel es zu Staub.
    Erschrocken blickte Gor auf die funkelnden Edelsteine. Sie zerschmolzen und brannten Löcher in den Sand.
    Auch die Kiste begann morsch zu werden. Es sah so aus, als würden sich die Dämonenfetzen wehren. Sie hatten keine Chance. Die Kiste brach zusammen und
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