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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Zartaner kannten ihre Stadt gut genug - und sie kannten auch geeignete Schlupfwinkel.
    Den Schwarzgekleideten mußte es einfach so erscheinen, als hätten die Zartaner ihre Stadt auf einem Weg verlassen, den sie nicht erkannten.
    Und genau darauf beruhte der ganze Trick!
    Trotzdem war Gor nervös, weil er die Priester nicht eingeweiht hatte. Wenn die Krieger sie fanden, gab es ein schlimmes Blutbad, und Gor konnte es nicht verhindern, sollte nicht sein ganzer sauberer Plan mißlingen.
    Die drei Krieger erschienen wieder in der Eingangspforte. Noch vor Tagen wäre es ihnen unmöglich gewesen, den Palast überhaupt zu betreten, da er bis dahin von weißmagischen Kräften geschützt wurde. Jetzt war es anders, denn das Böse hatte den magischen Schutz aufgehoben.
    Es muß schon eine ganz besondere Waffe sein, die Mars gegen die Höhle der Magie eingesetzt hat, überlegte Gor. Zamorra, mein Freund, hoffentlich schaffst du das überhaupt.
    Die drei Krieger berieten sich mit den anderen. Sie wirkten völlig konfus.
    Gor runzelte die Stirn. Was hatten sie im Palast gefunden?
    Er verwünschte zum wiederholten Male den Unsicherheitsfaktor, den die Priester darstellten.
    Hufgetrappel näherte sich. Gors Kopf flog herum. Diesmal war es eine ganze Hundertschaft, die ihnen Mars schickte. Ohne zu zögern ritten sie in die Stadt hinein und stoppten erst vor der Eingangspforte zum Palast. Der Hauptmann sprach mit den drei Kriegern, die den Palast inspiziert hatten. Dann ließ er seine Mannen absitzen und ebenfalls den Palast betreten. Sie kamen nicht so schnell wieder zurück.
    Gor dämmerte es allmählich. Er lächelte belustigt und schickte in Gedanken einen Lob zu Sorcerer. Der Oberpriester war zwar nicht informiert worden, aber er hatte die Lage mit Bravour erfaßt und sein Teil zum Gelingen des Planes beigetragen.
    Kein Wunder, daß er darauf hereingefallen war: Er glaubte noch immer, daß sich die Höhle der Magie in Zartas befand und daß es die Zartaner nur dieser Magie verdankten, wenn es ihnen gelang, aus Zartas ins Diesseits zu entkommen.
    Aber die Magie der Höhle war noch voll wirksam. Das spürte er ebenfalls, weil er nicht auf die Kräfte der Schatzkammer des Bösen zurückgreifen konnte.
    Mars fieberte dem Augenblick entgegen, in dem seine Leute die Höhle als magisches Zentrum endlich entdeckten. Dann würde er selber auf den Plan treten.
    Der Hauptgrund, warum er längst nicht mehr daran dachte, das Ganze könnte ein Trick von Gor sein.
    Aber Gor wollte nicht so lange warten, bis Mars selber kam. Vorher würde er der Sache ein Ende bereiten.
    Kaum war die Prachtstraße bevölkert von den schwarzuniformierten Horrorkriegern, als Gor einen schrillen Pfiff ausstieß.
    Auf der Prachtstraße bis zum Palast befanden sich mindestens tausend Krieger und es kamen immer mehr dazu.
    Das würde eine Niederlage sein, die alles andere in den Schatten stellte.
    Der Pfiff wurde erwidert.
    Gleichzeitig erkannte Mars, was hier wirklich vorging. Er brauchte seinen Leuten nicht extra den Befehl zu geben, sich zu verteidigen. Diese waren allzeit dazu bereit.
    Sie hatten dennoch nicht die geringste Chance, etwas gegen das zu tun, was ihnen widerfuhr.
    Gor hatte einen zugegebenermaßen äußerst schäbigen Trick gewählt, um dem Gegner eine empfindliche Schlappe beizubringen, aber waren gegen die Diener des Bösen nicht alle Mittel erlaubt, die zum Ziel führten?
    Die finsteren Horrorkrieger hätten nur noch die Flucht ergreifen können, doch sie behinderten sich gegenseitig.
    Die Häuser öffneten sich, und kräftige Zartaner kippten kochendes Öl auf die Straße. Wohlweislich taten sie das von erhöhten Stellen aus! Sie kippten das Öl aus Fenstern und teilweise auch von Dächern. Vorher war keine Menschenseele zu sehen gewesen und jetzt wimmelte es von treuen zartischen Kriegern, die ihren Gegnern einen wahrhaft heißen Empfang bereiteten.
    Die Schwarzen brüllten. Einige versuchten, die Häuser zu erklettern, aber da waren tapfere Zartaner, die ihnen mit ihren blitzenden Schwertern diesen Fluchtweg abschnitten.
    Gor schaute zu, aber er spürte keinen Triumph. Wie hätte er sich freuen können, war er doch verantwortlich für die Schwarzgekleideten, die auf seinen Befehl hin den sicheren Tod fanden. Sie starben gemeinsam mit ihren Papellas und das war für Gor das Schlimmste von allem.
    Aber er hatte vor diesem Schritt nicht zurückschrecken dürfen, denn es war und blieb ein Kampf auf Leben und Tod - nicht nur für Zartas. Denn wenn
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