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0161 - Zamorras Sarg

0161 - Zamorras Sarg

Titel: 0161 - Zamorras Sarg
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschiedenen Perücken zu wechseln und zuweilen auch ihr eigenes Haar umzufärben und umzufrisieren. Damit bot sie ständig einen anderen Anblick. Der zweite Tick war die Mode… »Er will deine Whiskyvorräte plündern und dazu als Verstärkung Manu mitbringen. Sie sind zur Zeit noch in Deutschland.«
    Zamorra lächelte. »Manu… Manuela Ford? Ich habe das dumpfe Gefühl, daß es unseren Bill ganz mächtig erwischt hat. Nur daß die beiden ausgerechnet jetzt kommen wollen, ist eigentlich ein wenig ungünstig. Wer weiß, wie dieser Spuk sich noch ausweitet.«
    »Ich kann anrufen und absagen«, schlug Nicole mit bedauerndem Unterton vor. Doch dieses Untertones hätte es nicht bedurft. »Bist du des Wahnsinns zottelfeilüberwucherte Lieblingstochter?« fragte er. »Natürlich sollen sie kommen. Vielleicht können wir der Sache dann gemeinsam auf den Grund gehen. Wann wollen sie kommen?«
    »Wahrscheinlich gegen Abend«, sagte Nicóle. »Die Maschine landet in Lapalisse. Soll ich sie allein abholen, oder kommst du mit?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Fahr du nur allein, es ist besser, wenn einer von uns im Château bleibt. Vielleicht würde das Böse sonst die Chance nutzen und vollkommen die Kontrolle an sich reißen…«
    Zamorra erhob sich und nahm das Amulett vom Tisch auf. »Ich habe ein wenig über die Auslotung mit dem Amulett nachgedachi«, sagte er und hängte sich die silbern schimmernde Scheibe mit dem Drudenfuß im Zentrum um den Hals. »Du hast recht, es ist zu gefährlich. Du hast zwar eine starke Affinität zu dem Amulett, die ja sogar zum Entstehen des FLAMMENSCHWERTES führen kann, aber… ich weiß nicht, welche Sperren der Unbekannte in dir verankert hat. Ich möchte dann lieber eher im Ungewissen bleiben, als dir Schaden zuzufügen.«
    Nicole kam um den Schreibtisch herum.
    »Ich liebe dich«, sagte sie leise, »und ich möchte dich ebensowenig verlieren wie du mich. Was ist es, was mich kontrolliert? Ich muß es wissen, auch, wer diese Riesenfledermaus, der Vampir, war, der in der Nacht kreiste. Sei auf der Hut. Ich fühle den Tod, er ist irgendwo in der Nähe und lauert auf seine Chance, und ich weiß nicht, ob ich nicht die Kontrolle über mich verliere. Denke daran, daß ich dich pfählen wollte.«
    Zamorra nickte.
    »Ich werde aufpassen.« Er lächelte gequält. »Es ist seltsam, wenn man sich so vollkommen umstellen muß und in einem Menschen, den man liebt, eine Gefahr sehen muß. Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Er küßte Nicole, dann wandte er sich ab und ging zum Wandsäfe. Der war von der Tapete überzogen und schloß fugenlos ab. Ein Uneingeweihter hätte ihn mit der Lupe suchen müssen und dann immer noch nicht gewußt, wie er zu öffnen war. Denn der öffnungsmechanismus war nicht am Safe direkt.
    Zamorras Finger glitten über die Tapete und fanden die verborgenen Sensortasten des Safe-Terminals. Er tastete die Zahlenscheibe ein, die nur er, Nicole und Raffael kannten. Augenblicke später schwang die stählerne Tür des Safes lautlos auf und blieb für drei Sekunden geöffnet, Zeit genug, das gesuchte Teil herauszuholen. Dann schloß sich der Safe automatisch wieder.
    Zamorra hatte ihn absichtlich so programmiere Er rechnete mit allem, auch damit, daß die Dämonenwesen einen hypnotisierten Normalmenschen irgendwie durch die Sperren schleusten. Einen Dieb möglicherweise, der Zamorra das Amulett oder einen anderen wichtigen Gegenstand entwenden und somit entscheidend schwächen sollte. Sollte dieser unwahrscheinliche Fall eintreten und der Dieb den Safe öffnen können, ahnte er dennoch nichts von der Drei-Sekunden-Schaltung. Als Uneingeweihter benötigte er allein die drei Sekunden, um sich zu orientieren, wo die einzelnen Teile lagen. Dann aber schwang die Tür unerbittlich zu und würde ihm die Hand abtrennen. Gleichzeitig lief über eine besondere Leitung ein Alarmimpuls zur Polizeistation in Roanne…
    Ein Diebstahl war also so gut wie unmöglich. Und das war auch notig, denn Zamorras Utensilien waren äußerst wertvoll…
    Zamorra, der genau wußte, wo jedes einzelne Teil lag, hatte mit traumhafter Sicherheit die Strahlwaffe ergriffen, die er vor einiger Zeit aus einer fremden Dimension mitgebracht hatte. [5] Die Waffe stand in irgendeinem Zusammenhang mit dem Amulett. Nur wenn das Amulett in unmittelbarer Nähe war und dem längst leergeschossenen Magazin der Waffe Energie liefern konnte, war sie schußbereit.
    Zamorra schob die Waffe in die Hosentasche.
    »Was hast du
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