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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache
Autoren: Jason Dark
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geriet dabei nahe an den Wegrand.
    Plötzlich hörte ich über mir das Knirschen und Knacken. Gleichzeitig Medusas gellendes Gelächter, und da wußte ich, daß ich doch in eine Falle getappt war…
    ***
    Der Gegner hatte über mir im starken Geäst des Baumes gelauert.
    Der Ahorn trug selbst seine steinerne Gestalt. Er hatte nur darauf gewartet, daß ich ihn passierte, was nun geschehen war.
    Den Aufprall würde ich nie überstehen.
    Da peitschten die Schüsse.
    In rasender Folge jagte Suko sein gesamtes Magazin leer. Während ich ins Gelände hechtete und dabei einen Grabstein übersprang, holte der Chinese mit seiner rasenden Schußfolge das Monster vom Baum. Es fiel, und es löste sich auf.
    Als Ascheregen berührte es den Boden, wo eine graubraune Schicht liegenblieb.
    Ich atmete auf. Den Spiegel hatte ich nicht mehr halten können, weil ich den gewaltigen Sprung abfangen mußte. Er lag ebenso am Boden wie auch ich.
    Nur ging es mir schlechter. Ich war mit dem Gesicht in irgendeinen Dreckhaufen gefallen und spürte deutlich die Krumen auf den Lippen. Auch in die Augen war mir das Zeug gedrungen, und als ich mich aufrichtete, wischte ich mir den Dreck erst einmal aus dem Gesicht.
    Jetzt konnte ich wieder klar sehen. In gebückter Haltung blieb ich.
    Das Schwert hielt ich nach wie vor fest.
    Diese kostbare Waffe würde mir so leicht keiner abnehmen. Nicht wie den Bumerang, wo ich nicht aufgepaßt hatte.
    »John!« hörte ich Sukos Stimme.
    »Hier!« meldete ich mich und schaute gleichzeitig in die Runde.
    Weitere Steinmonster und vor allen Dingen die Medusa sah ich nicht.
    »Sie ist verschwunden«, hörte ich Suko sagen. »Bleib du da, ich komme.«
    »Okay.« Diesmal deckte ich meinen Freund. Ich drehte mich und peilte hinter dem Grabstein hervor.
    Alles klar, die Luft war rein.
    Wie ein Schatten huschte Suko über den schmalen Weg, ein Sprung, er stand neben mir. Dann warf er einen Blick nach oben zu den Bäumen hin. »Dort hätten sie uns fast erwischt!« schimpfte er.
    »Wir müssen mit allem rechnen.«
    Ich säuberte den Spiegel. »Bleibt die Frage offen, wie wir sie kriegen?«
    »Am besten wäre es, wenn einer von uns in ihren Rücken gelangen könnte«, schlug der Chinese vor.
    Da hatte er ein wahres Wort gesagt.
    »Aber wie?«
    Suko runzelte die Stirn und hob gleichzeitig beide Schultern. Auch ich war ziemlich ratlos. Bis mir die Idee kam.
    »Und was ist, wenn wir uns trennen?«
    »Eine verdammt riskante Sache.«
    »Und die einzige Möglichkeit.«
    »Wo willst du hin?«
    Ich ballte die Hand zur Faust, ließ aber den Daumen nach oben zeigen. »Was dem Steinmonster recht ist, kann uns nur billig sein. Wir könnten uns auch im Baum verstecken. Einer lockt sie her, der andere greift von hinten an.«
    »Klar. Nur – wer klettert hoch?«
    »Du«, sagte ich.
    Suko schüttelte den Kopf.
    »Wir losen«, schlug ich vor.
    Damit war der Chinese einverstanden. Ich zog eine Münze aus der Tasche und warf sie in die Luft.
    »Zahl«, sagte ich schnell.
    Die Münze fiel auf meinen Handteller zurück.
    Ich hatte gewonnen.
    Mein Grinsen fiel etwas gemein aus. »Ab in den Baum, Tarzan«, sagte ich.
    Der Chinese schaute mich an, als wollte er mich fressen. Doch er hatte verloren und fügte sich.
    Wir blieben allerdings nicht an dieser Stelle, sondern schlugen uns weiter in die Büsche, wie man so schön sagt. Dabei blieben wir immer dicht am Weg.
    Schließlich hatte sich der Chinese einen entsprechenden Baum ausgesucht. Es war eine alte Platane, deren starke Äste knorrig und dick bis über den Weg reichten und dort in Mannshöhe ein kleines Dach bildeten.
    Suko sprang. Er bekam mit beiden Händen einen starken Ast zu packen und zog sich wie ein Turner am Reck hoch. Auf einer Gabel fand er den nötigen Halt.
    »Wie machen wir es?« rief Suko.
    »Denk an deinen Stab«, erwiderte ich. »Halte die Zeit an, dann kannst du das Schwert nehmen und sie vernichten.«
    Der Vorschlag gefiel meinem Partner. »Du willst mir freiwillig die Aufgabe überlassen, John?«
    »Ist das nicht egal, wer die Medusa umbringt?«
    »Stimmt, viel Glück.«
    »Danke.« Ich zog allein los.
    Ein komisches Gefühl hatte sich doch in meinem Innern ausgebreitet. Jeden Moment konnte die Medusa hinter irgendeinem Baumstamm oder einem Gebüsch auftauchen und auf den Weg springen.
    Dann mußte ich sie ansehen – und wurde zu Stein.
    Noch tat sich nichts.
    In der Ferne hörte ich das Jaulen der Polizeisirenen. Es kamen immer mehr Wagen. Der Friedhof wurde
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