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016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei
Autoren: STAR GATE - das Original
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Troja, hatte den Flug des Schwebers mitgemacht – als ›Blinder Passagier‹, wie er es in einem der Überlebensspezialisten-Weiterbildungskurse gelernt hatte. Im Gegensatz zu seinem letzten diesbezüglichen Versuch, als er den vermeintlichen Star Gate-Saboteur verfolgt hatte { * } (und den er am liebsten aus seinem Gedächtnis gestrichen hätte), war diesmal alles glatt gegangen – wenn man davon absah, dass er auf dem gottlob kurzen Flug von Troja nach Neapel beinahe erfroren wäre.
    Nach einigen weiteren Minuten hatte Jackson Chan seine tiefgekühlten Gliedmaßen wieder so weit unter Kontrolle, dass er sich langsam aufrichten konnte. Zunächst noch auf allen Vieren sah er sich um und erkannte erleichtert, dass er sich in einem menschenleeren Schweberhangar befand. Aber wo lag dieser Hangar? Verschiedenes, überlegte Chan, deutete auf das MAFIA-Hauptquartier in Neapel hin: Zum einen die betont unauffällig in Schwarz gekleideten Männer, die ihnen in den Ruinen von Troja aufgelauert hatten und zum anderen die Flugroute, soweit er sie noch registriert hatte: Sie hatte über Griechenland hinweg direkt nach Westen geführt.
    Ächzend streckte sich der Überlebensspezialist und machte einige Dehnungsübungen, bis er einigermaßen sicher war, dass ihm sein Körper wieder gehorchte. Dann überlegte er, wohin er sich wenden sollte. Sein Ziel war klar: Wenn er schon nicht Frascatis Entführung hatte verhindern können, musste er den Konzernchef zumindest wieder aus den Händen seiner Entführer befreien. Da er jedoch nicht wusste, was man hier mit diesem vorhatte, sollte diese Befreiung so schnell wie möglich erfolgen!
    Langsam schritt Chan, für alle Fälle die Deckung ausnutzend, die die geparkten Schweber boten, in Richtung der Innenseite der gigantischen Halle, wo mehrere Ausgänge zu erkennen waren. Als er diese erreicht hatte, fiel sein Blick auf ein großes, rot eingerahmtes Schild, das ihm zweierlei sagte: Zum einen war er nun sicher, sich in Italien zu befinden.
    Und zum zweiten erinnerte ihn die Schrift schmerzlich daran, dass er kein einziges Wort Italienisch sprach.
     
    *
     
    »Willkommen in Neapel, mein lieber, lieber Signor Frascati!«
    Alfonso Volpone, Vorsitzender des Verwaltungsrats des Konzerns MAFIA, strahlte über das ganze Gesicht, als er auf den eintretenden Frascati zueilte und ihm die Hand schüttelte.
    Angeekelt entzog der Mechanics-Konzernchef dem ›Paten‹ seine Hand. »Vielleicht sollte ich Sie daran erinnern, dass ich nicht aus freien Stücken hier bin«, knurrte er. Volpone hatte Italienisch gesprochen und Frascati, der als Italo-Amerikaner der vierten Generation diese Sprache nicht nur verstand, sondern auch fließend – wenngleich mit einem harten amerikanischen Akzent – sprach, hatte ebenso geantwortet.
    »Aber lieber Herr Kollege«, lachte Volpone gutgelaunt und schlug seinem ›Gast‹ auf die Schulter. »Sie werden mir diese, hm, unkonventionelle Einladung doch hoffentlich nicht übel nehmen? Ich dachte, wenn ich den offiziellen Weg wählen würde, hätten Sie möglicherweise keine Zeit für einen Besuch gefunden!«
    Während Giancarlo Parisi und der ebenfalls anwesende Privatsekretär des MAFIA-Chefs, Francesco Rosario, pflichtschuldig in lautes Gelächter ausbrachen, enthielt sich Frascati einer Antwort.
    Alfonso Volpone ging zurück zu seinem wuchtigen und altmodischen Mahagoni-Schreibtisch und nahm dahinter Platz. »Da ich weiß, dass Ihre Zeit kostbar ist« – wieder lachten Parisi und Rosario, doch ein strenger Blick ihres Chefs brachte sie rasch zum Schweigen – »möchte ich ohne Umschweife zur Sache kommen. Es geht um folgendes: Ich dachte mir, dass unsere beiden Konzerne in Zukunft enger zusammenarbeiten könnten!«
    Frascati machte ein ungläubiges Gesicht und Volpone hob beschwichtigend beide Hände. »Urteilen Sie bitte nicht vorschnell, mein lieber Signor Frascati! Wir würden uns hervorragend ergänzen! Sie – das heißt Mechanics Inc. – sind Spezialist für Technik, während ich – das heißt MAFIA – mehr für die, sagen wir, ideellen Werte sowie Finanzen zuständig sind. Wussten Sie, dass wir einer der größten Versicherungskonzerne der Welt sind?«
    Frascati zog verächtlich die Mundwinkel nach unten. »Ich dachte, Sie nennen das ›Schutzgelder‹!«
    »Schon lange nicht mehr«, fiel Francesco Rosario ein. »Mittlerweile nennen wir das ›Versicherungsprämien‹!«
    »Idiot!«, schimpfte Volpone und schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. Im
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