Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
016 - Frascati mal zwei

016 - Frascati mal zwei

Titel: 016 - Frascati mal zwei
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
übrigen völlig unbemerkt.«
    »Unglaublich!« Fasziniert starrte Francesco Rosario den Mikrochip an. »Ich wusste gar nicht, dass wir so etwas auch produzieren!«
    Volpone verzog das Gesicht. »Tun wir nicht. Das hier ist ein Prototyp, den einer unserer Agenten beim Konzern ›Freie Seelen‹, äh, gefunden hat, zufälligerweise zusammen mit den Konstruktionsunterlagen. Daraus geht hervor, dass die Leute aus Seabath damit in der Zukunft noch einiges vorhaben …«
    »Genial«, erkannte Rosario an. »Aber, hm, da gibt es noch etwas, das ich nicht verstehe …«
    »Und das wäre?«
    »Wenn Frascatis Doppelgänger durch den Chip sowieso keine andere Wahl hat als für uns zu arbeiten, warum sparen wir uns dann nicht den Aufwand und die Energiekosten für die Verdoppelung und schicken einfach das Original – also den einzigen Frascati – nach Detroit zurück?«
    Volpone seufzte. »Ich dachte, das wäre sonnenklar! Wenn wir das Original nach Detroit zurückschicken und ihm passiert etwas – sei es, dass es ›auffliegt‹ oder sei es, dass ich zu meinem unendlichen Bedauern gezwungen wäre, den großen roten Knopf zu drücken –, dann ist diese einmalige Chance, Einfluss auf Mechanics zu gewinnen, ein für allemal vertan! Klar?«
    »Klar«, nickte Rosario.
    »Also«, fuhr der ›Pate‹ fort, »werden wir ihn verdoppeln und das Duplikat zurückschicken! Wenn diesem tatsächlich etwas zustößt«, – er grinste hämisch – »dann haben wir immer noch einen dicken Trumpf in der Hinterhand – den echten Lino Frascati! Denn auch wenn er offiziell tot sein sollte, ist sein Wissen über die internen Strukturen, Kontendaten etc. von Mechanics für uns unbezahlbar! – Na, wie finden Sie diesen Plan?«
    »Genial!«, erkannte Rosario.
     
    *
     
    Ein blaues Leuchten glomm an der Spitze des pyramidenförmigen Metallgitterkäfigs in dem großen Raum im unterirdischen Labortrakt von MAFIA. Lino Frascati, der von den beiden Wachen hereingeführt wurde, blieb beim Anblick des Star Gates verblüfft stehen.
    »Sie auch?«, entfuhr es ihm unwillkürlich. Fisher hatte ihm gegenüber Vermutungen geäußert, der Konzern Flibo in Rheinstadt könnte ebenfalls an einem Star Gate arbeiten, aber von einem SG bei MAFIA hätten weder er noch sein Sicherheitschef zu träumen gewagt.
    Das spitze Gesicht Giancarlo Parisis grinste Frascati zu. »Da staunen Sie, was? Tja, auch wenn wir im alten Europa leben und arbeiten, heißt das noch lange nicht, dass wir rückständig sind! Wir haben ebenso wie Sie ein Star Gate gekl… äh, entwickelt und nicht nur das: Unseres kann mehr als Ihr eigenes!«
    Ungehindert von den beiden Wachen trat Lino Frascati näher an den Gitterkäfig heran. »Zum Beispiel?«
    »Das würden Sie wohl gerne wissen, was?« Parisi stieß ein höhnisches Lachen hervor. »Das werden Sie noch früh genug erfahren – vorausgesetzt, der Don hält es für angebracht!«
    Der Konzernchef von Mechanics Inc. wandte sich zu dem Sicherheitschef von MAFIA um. Aus Fishers Memos war ihm bekannt, dass Giancarlo Parisi von seinen Untergebenen oft auch ›The Viper‹ genannt wurde und in diesem Moment wurde ihm klar, warum das so war: Wie eine Schlange, die sich der Macht über ihre Opfer und der Furcht, die sie diesen durch ihre bloße Anwesenheit einflößte, bewusst war, starrte ihn sein Gegenüber mit einem beinahe hypnotischen Blick an. Der Chef von Mechanics erkannte, dass die meisten Menschen wohl keine drei Sekunden lang in diese Augen sehen konnten.
    Dennoch hielt Frascati dem Blick stand.
    »Sie wollen mich also damit transportieren?«, fragte er und wies auf die Pyramide. »Wenn Sie mir schon nicht sagen wollen, was Ihr Star Gate so besonders macht, könnten Sie mir wenigstens mitteilen, wohin Sie mich schicken werden!«
    Erneut lachte Parisi. »Auch das werden Sie noch früh genug bemerken!« Er wies mit dem Schocker, den er in der Hand hielt, auf die neben dem Gitterkäfig stehende Kabine, deren Tür weit offen stand. »Aber noch ist es nicht soweit! Bequemen Sie sich erst einmal dort hinein, alles Weitere werden Sie dann schon sehen!«
    Lino Frascati, der wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich zu widersetzen, zuckte mit den Schultern und gehorchte dem Befehl. Als er in der Kabine stand, wandte er sich um.
    »Was geschieht wei…«
    Er verstummte mitten im Wort, denn Parisi hatte den Schocker hochgerissen und abgedrückt. Frascati hörte noch das helle Singen der Waffe, dann wurde es Nacht um ihn.
     

3.
     
    Clint Fisher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher