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0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln

Titel: 0158 - Wenn die Wolkenkratzer wackeln
Autoren: Wenn die Wolkenkratzer wackeln
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eingestiegen war. Das tue ich sonst nicht.
    Sie blinzelte. Ich hatte die Pistole eingesteckt, und das schien ihr den Mut wiederzugeben.
    »Ich bin Cecil Barton«, sagte sie mit zitternder Stimme.
    »Schön«, ich nickte. »Cotton, FBI. Haben Sie meinen Wagen für ein Taxi gehalten?«
    Sie schüttelte den Kopf, daß ihre blonden Harre durcheinander gerieten.
    »Nein, Mr. Cotton. Aber ich war heute abend dabei, wie da drüben die… Versammlung war…«
    »Versammlung ist gut«, erwiderte ich. »Das war eine Zusammenrottung mit allen Anzeichen des Landfriedensbruches und schlimmerer Delikte! Daran haben Sie sich beteiligt!«
    »Aber nein! Ich konnte doch gar nichts dafür, daß ich da hineingeraten bin. Wir kamen aus dem Kino, und da ging es schon los! Wir konnte gar nicht aus der Menge heraus.«
    »Was heißt ,wir‘?«
    »Giacomo und ich«, sagte das Mädchen einfach, als wüßte jeder, wer dieser »Giacomo« wäre. Wahrscheinlich ihr Freund.
    »Gut. Und warum hocken Sie dann hier in meinem Wagen, Miß Barton?«
    »Ich hatte Sie erkannt… und als die Polizisten dann Giacomo aus dem Wasser herauszogen und wegschleppten…« Ihr traten die Tränen in die Augen, und sie schluchzte.
    »Ihr Freund ist also zum Verhör gebracht worden?« fragte ich. »Und wenn ich recht verstehe, wollen Sie mir im Augenblick klarmachen, daß er gar nichts verbrochen hat, nicht wahr? So ist es doch, Miß Barton?«
    Sie nickte. Mich begann es nun zu interessieren.
    »Wie ist das denn eigentlich gekommen?« fragte ich. »Wann fing es an, und womit?«
    Sie fuhr sich mit einem Taschentuch über die Augen.
    »Wir waren im ›Central‹ und haben uns den Film angesehen. Das ist der dritte aus der Rock’n’Roll-Serie. Im ›Central‹ laufen die immer erst spät, aber dafür ist der Eintritt auch billiger als anderswo. Und bei der Musik haben wir natürlich ein bißchen in die Hände geklatscht und so. Ein paar waren dabei, die haben es ganz toll getrieben. Fast wären die Bänke zu Bruch gegangen.«
    »Kennen wir«, sagte ich. »War der Film denn wirklich so… ich meine die Musik, mitreißend?«
    »Ach — eigentlich gar nicht. Aber die wollten nicht aufhören. Draußen auf der Straße ging es erst richtig los, und kaum hatten wir uns davonmachen wollen, da steckten wir auch schon mitten drin. Und dann ging es eben so, wie Sie gesehen haben!«
    »Aber das ›Central‹ ist doch in einer anderen Straße? Sind Sie so weit marschiert?«
    »Nein. Es hat einen Ausgang hier drüben, einen rückwärtigen Ausgang. Der kommt ganz dicht bei dem Juweliergeschäft heraus.«
    »Interessant«, murmelte ich. »Würden Sie ein paar von den Randalierern wiederer kennen, Miß Barton?« Sie mußte meine Frage verneinen. »Ich habe sie fast nur gehört und nicht gesehen. Im Kino war nicht so helles Licht, und draußen waren wir so eingekeilt…«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Steigen Sie aus und gehen Sie schön nach Hause. Haben Sie es weit?«
    »Nur um die Ecke!«
    »Sonst hätte ich Sie hingebracht. Aber vielleicht fahren Sie nicht gern mit der Polizei zu Hause vor. Ihr Freund wird auch bald nach Hause gehen können, wenn er sich auf der Wache ordentlich auf führt. Wie heißt er übrigens mit vollem Namen?«
    »Giacomo Laudi.«
    »Sollten Sie irgendwo noch etwas erfahren, was diese Zusammenrottung betrifft, rufen Sie mich einfach an. Ich bin Ihnen für jede Nachricht dankbar und will deshalb auch sehen, was ich für Giacomo tun kann. Hier ist meine Karte.« Sie nahm die Karte und bedankte sich, und dann stieg sie aus. Sie war gewiß ein ordentliches Mädchen, wie mir schien.. Gerade in dieser Gegend traf man die unterschiedlichsten Leute an. Aber das ist nun einmal so in New York, wo es außer den Vierteln der Farbigen, der Einwanderer undder oberen Zehntausend nur gemischte Bevölkerung aus vielen sozialen Schichten gibt. Manchmal hat das sein Gutes.
    Ich startete und jagte durch die lichterhellen Straßen, deren Asphalt jetzt nicht nur vom Gummi der Reifen, sondern auch vom leichten Nieselregen dunkel war. Aber ich kam nicht bis zum Hauptquartier. Als ich zur Vierzehnten Straße einbiegen wollte, gab mir unsere Funkstelle durch: »Krawalle in der Mulberry Road. Bitte sofort zum Einsatzort.«
    ***
    Ich überholte unterwegs mit meinem Jaguar mehrere Fahrzeuge der Polizei, unter anderem auch den Wasserwerfer, der vom ersten Einsatz kam. Sollte jetzt vielleicht in New York wieder eine ganze Serie von Straßenkrawallen starten?
    Als ich mich dem finsteren
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