Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0157 - Explorer in Not

Titel: 0157 - Explorer in Not
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Entfernung eine nur untergeordnete Rolle.
    Bei großer Entfernung gab es aber mehr Störungen, und das erschwerte das Orten. Doch wenn man Glück hatte .. .
    In dieser Gegend bin ich der einzige echte Telepath, dachte Gucky und räkelte sich auf der Couch. Das ewige Lauschen auf Gedankenwellen wurde ermüdend. Hoffentlich kann dieser Schonepal wenigstens denken, sonst bin ich aufgeschmissen.
    Er schob den Rest der Karotte in den Mund und setzte seinen Nagezahn in Bewegung. Dass er dabei die Gedanken der gesamten Besatzung der ASSOR ebenfalls mitempfing und aussortieren mußte, störte ihn weniger. Es gehörte zu seiner Aufgabe, und er empfand es nicht als indiskret. Niemand hörte ja seine Kommentare dazu.
    Da er allein war, gab er sie laut, als spräche er zu einem unsichtbaren Partner.
    „Dieser Lümmel von Koch! Hat doch schon wieder eine Dose mit Kraahkgelee auf die Seite geschafft! Darum ist er also so dick. Hm, fast alle Köche sind dick. Sollte das .. .?" Er lauschte auf einen neuen Impuls. Er war laut und deutlich, stammte also zweifellos aus dem Schiff. „Nicht zu fassen, was die Menschen für Sorgen haben! Sergeant Reinecke hat ein Loch in der Unterhose! Na und?
    Soll er es doch selber flicken, statt die Bordwäscherei zu bemühen. Die würden sich ohnehin bedanken, wo der Sergeant doch..." Seine Aufmerksamkeit wandte sich einem neuen Objekt zu. Langweilig war Guckys Tätigkeit bestimmt nicht. „Sieh mal einer an - unsere Knochensäge, die gute Miß Molly Möttel! Möchte wieder in den Turnus mit Kadett Alex kommen. Er ist ihr so sympathisch ach, dass ich nicht lache!"
    Gucky lachte doch! Er lachte gern über die Menschen, konnte es aber auf den Tod nicht ausstehen, wenn sie über ihn lachten.
    Und dann, von einer Sekunde zur anderen, fing er einen schwachen, fernen Impuls auf. Das Gedankenmuster war ihm fremd. Die Quelle mußte mehrere Lichtjahre entfernt sein.
    Sofort konzentrierte er sich auf die Richtung. Er sprang von der Couch und drehte sich so lange, bis die Impulse am stärksten einfielen. Er sah genau in Bugrichtung, wenn man bei einem Kugelraumer von einem Bug sprechen konnte.
    Dann erst versuchte er, einen Sinn aus den Impulsen herauszulesen. Es waren nur Bruchstücke, und er hörte nicht sehr lange zu. Ohne viel zu überlegen, teleportierte er in die Kommandozentrale der ASSOR und landete auf dem Schoß des Kommandanten.
    Oberst Jenkins wäre rückwärts aus dem Sessel gefallen, wenn die Lehme ihn nicht gehalten hätte. Das plötzliche Auftauchen eines Teleporters gehörte nicht zu seinen täglichen Erlebnissen, besonders dann nicht, wenn dieser Teleporter auf seinem Schoß materialisierte.
    „Was soll denn das .. .?"
    „Ruhig, sonst erzähle ich der ganzen Besatzung, was du vor einer halben Stunde gedacht hast." Gucky tätschelte zärtlich die knallrote Wange des Offiziers und ließ sich zu Boden rutschen. Er übersah das Grinsen der anderen Offiziere und watschelte zu Rhodan, der sich mit Captain Baer, dem Navigationsoffizier, unterhalten hatte.
    „Was ist, Gucky?"
    Der Mausbiber deutete auf den Bildschirm, wo ein gelber Stern im Fadenkreuz stand.
    „Das dort", sagte er triumphierend, „ist die Sonne Zannma."
    Rhodan sah Baer an und bückte sich dann zu Gucky hinab.
    „Bist du sicher? Warum?"
    „Weil vor etwa einer Minute ein gewisser Borowski zu einem Oberstleutnant Schonepal sagte, er wolle den nördlichen Ozean des Südkontinentes abfliegen und nachschauen, ob die Hornschrecken weiter vorgedrungen seien. Die Gedankenimpulse kamen genau von dort." Wieder deutete Gucky auf den gelben Stern. „Genügt das?"
    Rhodan nickte und richtete sich wieder auf.
    „Ja, Gucky, das genügt. Ich danke dir. Wir werden in drei Stunden Zannmalon erreichen. Bevor wir landen, nehmen wir Verbindung mit Schonepal auf. Ich bin froh, dass er noch lebt."
    „Wegen der Hornschrecken?" Gucky präsentierte seinen Nagezahn und grinste. „Bin gespannt, wie sie schmecken."
    Rhodan blieb ernst. Mehr zu den Offizieren als zu Gucky sagte er: „Wir wissen nur wenig über sie, aber was wir wissen, ist genug.
    Ich befürchte, Kleiner, die Hornschrecken werden dir genauso wenig schmecken wie jedem anderen. Noch nie in deinem Leben wird dir etwas miserabler geschmeckt haben fürchte ich. Uns allen."
    „So schlimm?"
    Rhodan nickte.
    „Noch schlimmer."
    „Das Meer ist noch frei."
    Darelle deutete nach Norden. Bis zum Horizont dehnte sich die Wasserfläche. Darüber wölbte sich der klare hellblaue
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher