Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Muskulatur man unterschätzte.
    Vor uns tauchte ein Antigravgleiter auf. Ich wich etwas nach links aus, fluchte über eine Schlingpflanze, stolperte nach vorn und verwendete diese Bewegung zum Absprung.
    Womit die Antis nie gerechnet hatten, wurde Wirklichkeit. Ich schoss senkrecht in die Höhe, stieß mich dabei nochmals von dem Felsen ab und erreichte dessen Grat, noch ehe die Antis ihre Überraschung über meine Kraft verwunden hatten.
    Ich ließ mich auch nicht einfach an der anderen Seite herabfallen, sondern sprang aus zehn Metern Höhe zu einem Abhang hinüber, auf dem ich mit Händen und Füßen aufprallte.
    Jetzt erst knallte es hinter mir. Ultrablaue Blitze erhellten die Nacht. Das Donnern der Energiewaffen übertönte die Geräusche meiner nächsten Sprünge, die mich endgültig in Sicherheit brachten. Ich legte mit jedem Satz etwa zwanzig Meter zurück.
    Die Rufe der Dummköpfe hörte ich schon nicht mehr. Vielleicht hatten sie jetzt erfasst, wen sie vor ihren Strahlermündungen gehabt hatten.
    Anschließend unternahm ich wieder etwas, womit sie wahrscheinlich ebenfalls nicht rechneten. Das Gelände bot vorzügliche Deckungsmöglichkeiten. Unangefochten, nur von einigen blindlings abgegebenen Strahlschüssen gestört, erreichte ich das Götterstandbild. In dem Loch unter dem Sockel lag der Deflektorgenerator. Ich sprang durch das nur angelehnte Tor in die Arena zurück, wo ich das Gerät einschaltete.
    In aller Ruhe und von niemandem bemerkt, rannte ich zum Hauptausgang auf der anderen Seite des Geländes hinüber und wartete dort, bis ein Trupp Wachsoldaten die Tore öffnete.
    Sie waren zur Suche ausgeschickt worden. Nun schritt ich zwischen ihnen hindurch, und keiner sah mich.
    Die Antis interessierten mich nicht mehr. Im Freien angekommen, studierte ich die Nachricht, die Atlan auf einen Zettel geschrieben hatte. Er hatte den Stützpunkt beim Waffenschmied aufgegeben und seinen Segler aufgesucht.
    Da ich nicht wusste, wie spät es war, rannte ich davon. Ich musste die Stadt durchqueren, die Festungswälle überwinden und entlang der Küste weiter vordringen. Dazu brauchte ich etwa eine Stunde bei ertrusischem Tempo.
    Hier und da vernahm ich das Pfeifen eines Antigravleiters. Mein vorzüglich abgeschirmtes Gerät wurde aber nicht geortet.
    Als ich die alten Kais erreichte, brach bereits die Dämmerung an.
    Ich war gerade noch rechtzeitig genug gekommen, um das Feuerwerk über der Wasserfläche des neuen Hafens sehen zu können.
    Das Dröhnen von Energiestrahlern verriet mir alles.
    Anschließend vernahm ich das Hämmern einer Maschinenwaffe, deren Mikro-Atomgeschosse die Festungswälle in einen Trümmerhaufen verwandelten.
    Die Antis griffen ein großes Segelschiff an. Wenigstens glaubte ich nicht daran, dass Atlan oder der Kurze diesen Unsinn herbeigeführt haben könnten. Wir hatten Ebrolo, ohne Aufsehen zu erregen, festnehmen und den Einsatz sofort abbrechen wollen.
    Ich stand lange auf dem gleichen Fleck und sah zu, wie die Salonen von Panik erfüllt davon stürmten. Zweifellos würden die Antis den Zorn des Kulan-Gottes für die Verwüstungen verantwortlich machen. Ebrolo hatte sich anscheinend mit allen Mitteln gewehrt. Er musste sich auf dem Segler aufgehalten haben. Jetzt lebte er nicht mehr, oder es hätte schon ein Wunder geschehen sein müssen.
    Ich sprang ins Wasser und schwamm zu Atlans Schiff hinüber.
    Als ich die Reling erklomm, vernahm ich das Klacken einer Sicherung.
    „Ich bin es, Sir, Melbar Kasom", sagte ich leise.
    Atlan wurde sichtbar. Er stand im Niedergang zum Laderaum und winkte mir zu.
    Unten angekommen, berichtete ich, weshalb ich mich so verspätet hatte.
    „Gut, wir haben die Chance verpaßt", sagte der Chef beherrscht.
    Ich hätte mich selbst ohrfeigen können, so wütend war ich auf mein Missgeschick.
    „Beruhigen Sie sich, Kasom. Ebrolo war ein geschulter Kämpfer, der mit seinen natürlichen Waffen ebenfalls umzugehen wusste.
    Wahrscheinlich hatten die Antis nicht vermutet, auf so erbitterten Widerstand zu stoßen. Es dürfte mehr oder weniger ungewollt zu dem Waffeneinsatz gekommen sein. Es würde mich jetzt nur interessieren, wie man den Überfall vor einer Untersuchungskommission des Imperiums erklären will."
    „Darüber machen Sie sich nur keine Sorgen, Sir", lachte ich ergrimmt. „Die finden eine Erklärung; und bestimmt eine so gute, dass wir uns hinterher noch entschuldigen müssen. Was können Sie schon unternehmen, wenn die Verbrecher behaupten, sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher