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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hing. Halb hob sich die Hand, um das Amulett zu berühren, sank dann aber wieder herab.
    »Berühre es ruhig«, sagte Zamorra.
    Doch Merlin schüttelte den Kopf.
    »Ich darf es nicht«, sagte er. »Jetzt nicht mehr. Ich würde es umpolen und auf mich umorientieren. Es besteht ohnehin eine noch immer viel zu starke Affinität. Du kennst den Effekt, daß das Amulett über kleinere Distanzen selbst durch feste Materie zu dir schwebt, wenn du in Gedanken danach rufst?«
    Zamorra nickte. Die Erkenntnis hatte ihn beim ersten Mal überrascht, danach aber hatte er diese Möglichkeiten öfter angewandt.
    »Wenn wir beide nach dem Amulett rufen würden, würde es zu mir kommen«, behauptete Merlin.
    Zamorra erwiderte nichts. Fasziniert sah er seinen Mentor und väterlichen Freund an, der ihm schon verschiedene Male tatkräftig geholfen hatte, aber stets im Hintergrund geblieben war.
    Gryf dachte praktischer. Schneller als Zamorra hatte er sich aus seiner Faszination gelöst - vielleicht weil er Druide war.
    »Merlin, was sind das für Wesen?«
    Über das Gesicht des Alten zog sich ein stilles Lächeln.
    »Freunde«, erklärte er. »Sie helfen mir und werden die Menschen im Tal vor dem Zugriff der Meeghs schützen. Warte ab und sieh, was sie bewirken. Nur sie können es tun, weil sie Bewohner dieses Landes sind, von den Menschen gefürchtet, weil sie anders sind, doch von mir geliebt und geschätzt, weil sie die zuverlässigsten Freunde sind, die man sich vorstellen kann!«
    Unwillkürlich sahen die beiden Menschen und der Druide nach unten, ins Tal.
    Dort handelten die zwanzig Kobolde bereits.
    Überall glommen bläuliche Felder auf, die sich rasch erweiterten. Bereits nach wenigen Minuten hatten sie sich soweit ausgedehnt, daß sie sich gegenseitig berührten. Alsbald spannte sich ein funkelnder Schutzschirm über das Tal.
    Die Spiders der Meeghs bemerkten es, natürlich! Sie ruckten herum. Klar erfaßten sie, welcher Art dieser Strukturschirm war. Plötzlich löste sich aus einem der Spiders ein schwarzleuchtender Energiefinger, fuhr mit vernichtender Wucht in das blaue Leuchten - und zersprühte wirkungslos!
    Merlin lachte.
    »Das Tal ist jetzt vor ihrem Zugriff geschützt. Sie können das Feld vernichten, doch dann vernichten sie auch alles, was sich darunter befindet. Das kann aber nicht in ihrem Interesse sein. Sie wissen um die Wirkung dieses Feldes.«
    Zamorra pfiff anerkennend durch die Zähne.
    Gryf aber dachte abermals praktischer.
    »Merlin, warum befindest du dich hier auf der Lichtung?« fragte er. »Weißt du nicht, in welcher Gefahr sich dein Caer befindet?«
    Rätselhaft sah Merlin ihn an. »Drücke dich deutlicher aus, Freund. Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Dort, die Meeghs - das ist die Gefahr, die uns alle bedroht, und sie wird nicht geringer, wenn ich mich in Caermardhin befinde.«
    »Teri Rheken befindet sich in Caermardhin«, versetzte Nicole, die begriffen hatte, daß sie sich hatten von dem Geschehen ablenken lassen.
    Merlin nickte. »Sie vertritt mich.«
    »Nein!« schrie Nicole. »Merlin, Teri Rheken vertritt nicht dich, sondern die Meeghs!«
    ***
    Auyonn in Teri Rhekens Körper war aktiv geworden. Durch das Wissen der Druiden, das er immer wieder abfragte, erfuhr er, wo die einzelnen Sicherheitsvorkehrungen geschaltet oder magische Sperren aufgehoben werden konnten. Und da er nicht von außen, sondern von innen kam, sprachen diese nicht auf ihn an, und er konnte sie in aller Gemütsruhe und unbehelligt beseitigen.
    Eine Stunde!
    Eine lange Zeit, in der man viel erreichen kann, wenn man konzentriert arbeitet. Nicht mehr lange, und Caermardhin würde den Spiders nicht einmal einen Hauch von Widerstand entgegensetzen können. Auyonn hatte die Burg Merlins bereits so gut wie unter seiner Kontrolle.
    Wieder beseitigte er eine Sperre.
    ***
    Merlins Augen brannten, als er auf Nicole zutrat und die Hände auf ihre Schultern legte. »Was erzählst du da? Teri arbeitet für die Meeghs?«
    »Sie ist nicht Teri! Ein Meegh hat sie übernommen!« schrie Nicole.
    Gebannt starrte Zamorra den Druidenpriester an. Der Weißhaarige zuckte zusammen.
    »Es ist wahr«, stieß er betroffen hervor. »Ja, ich lese es in deinen Augen. Es ist wahr. Die Meeghs… oh, diese Ratten, die ich damals in ihre Löcher gejagt habe! Immer wieder dringen sie daraus hervor, und immer wieder wenden sie neue Methoden an!«
    Seine Hände lösten sich von Nicoles Schultern. Wie erstarrt stand das Mädchen da, versuchte die seltsame Kraft
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