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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Merlin hatte Teri gesucht, deren Rückkehr nach Caermardhin er eindeutig hatte feststellen können. Teri war allein gekommen, soviel hatte Merlin erkannt. Demzufolge mußte Zamorra sich noch irgendwo dort draußen befinden.
    Vielleicht war er es, der von den Meeghs gejagt wurde…
    Einundzwanzig Spiders! Daß fast ein Drittel der unheimlichen Streitmacht aus einer anderen Dimension zerstört worden war, spielte kaum eine Rolle. Diese Aktion würde sich nicht wiederholen, und der verbleibende Rest war immer noch stark genug, Caermardhin mit allem, was sich darin befand, zu vernichten. Dann hatten die Meeghs erreicht, was sie wollten -Merlin ausgeschaltet, ihren großen Gegenspieler auf der Seite des Guten.
    Zum erstenmal in seinem langen Leben wußte Merlin nicht mit Sicherheit, wer diese Auseinandersetzung gewinnen würde. Auch ein Blick in die Zukunft konnte ihm nicht helfen, die in diesem Punkt sich jetzt verschwommen und vieldeutig zeigte. Alle Möglichkeiten vom totalen Sieg bis zur totalen Niederlage waren offen und diese Vielfalt verwirrte Merlin leicht. Nie zuvor war es so indifferent gewesen.
    Darum zog Merlin plötzlich auch die Vernichtung Caermardhins durch die Meeghs in Betracht. Aber wenn die Burg verging, mußte er dennoch zuvor etwas für die Menschen unten im Dorf getan haben. Sie durften den Meeghs nicht in die Hände fallen. Merlin besaß die Möglichkeit, es zu verhindern, auch wenn er selbst dann nicht mehr existierte.
    Dazu aber mußte er vorübergehend Caermardhin verlassen.
    Es traf sich gut, daß Teri zurückgekehrt war. Dann brauchte die Festung nicht ohne einen Aufpasser zu bleiben. Merlin durchstreifte die Korridore und Säle auf der Suche nach der Druidin.
    In ihren Privatgemächern fand er sie, ohne zu ahnen, daß Auyonn sich dorthin zurückgezogen hatte, als er Merlin suchend beobachtete, um nicht irgendwo an einer verfänglichen Stelle von Merlin erwischt zu werden.
    Wie immer verzichtete Merlin auf das Anklopfen und trat ein. Teri Rheken sah ihm gespannt entgegen, und irgendwo in ihr glaubte Merlin für wenige Sekundenbruchteile so etwas wie Ablehnung zu sehen. Doch er mußte sich getäuscht haben. Warum auch sollte die Druidin sich ablehnend verhalten? Sie besaß nicht den mindesten Grund dafür.
    »Teri, ich muß Caermardhin für eine Stunde verlassen. Darf ich hoffen, daß du die Festung in meinem Sinne bewachst und kontrollierst?«
    Druiden-Augen, schockgrün leuchtend, sahen ihn aufmerksam an. Kurz blitzte es in ihnen auf. Merlin war dieses Aufblitzen nicht entgangen, doch der Mächtige deutete es falsch und hielt es für die Anerkennung des unglaublichen Vertrauensbeweises.
    »Was hast du vor?« hörte er Teri fragen.
    »Ich muß noch einige Vorbereitungen treffen. In etwa einer Stunde bin ich wieder zurück!«
    Er verließ das Zimmer, ohne bemerkt zu haben, mit wem er wirklich gesprochen hatte. Nörmalerweise wäre es ihm sofort aufgefallen. Doch hier und jetzt war er in Gedanken zu sehr mit dem Meegh-Problem beschäftigt und nicht in der Lage, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Nur dadurch war es ihm nicht gelungen, Auyonn in Teri zu sehen.
    Jetzt galt es, das Dorf vor dem Zugriff der Meeghs zu schützen.
    Merlin tat den zeitlosen Sprung und verließ Caermardhin.
    ***
    Auxyonn produzierte ein kaltes Lächeln, als Merlin gegangen war und das Meegh-Bewußtsein den zeitlosen Sprung feststellte. Da ging er hin, der Narr, der nichts bemerkt hatte! Jetzt, allein zurückgeblieben, konnte Auyonn seine Tarnung wieder vernachlässigen.
    Eine Stunde!
    Eine Stunde lang war er allein in der Festung, hatte er völlig freie Hand. Niemand würde nach ihm suchen, niemand ihm zufällig über den Weg laufen und nach dem Grund seines Tuns fragen.
    Der Meegh befahl Teri, sich zu erheben. Der schlanke Körper der jungen Frau verließ die Zimmerflucht wie eine Marionette. Und im Grunde war sie auch nicht mehr. Sie befand sich völlig unter dem Einfluß des Dämons, der in ihr wohnte.
    Auyonn frohlockte. Merlin war zu sehr abgelenkt gewesen, hatte nicht bemerkt, mit wem er es tatsächlich zu tun hatte. Er hatte nicht einmal den Versuch gemacht, Teris Bewußtsein mit seinen starken Para-Sinnen auszuloten, wobei er unweigerlich auf den in ihr lauernden Meegh gestoßen wäre. Doch das war nicht geschehen. Auyonn hätte gar nicht so viel Energie für seine Eintarnung aufzuwenden brauchen. Merlin hatte niemals damit gerechnet, daß ein Gegner auf diese Weise in Caermardhin eindringen konnte.
    Denn
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