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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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recht. Eine Wahl haben wir nicht. Zamorra wäre der einzige gewesen, der vielleicht einen Ausweg gefunden hätte.«
    ***
    Langtons Hände krallten sich um das Geländer der Treppe. Nur noch der Totenschädel war von ihm zu sehen. In den Augenhöhlen glühte verzehrendes Feuer.
    Doug Langton weinte wie ein Kind. Aber es kamen keine Tränen.
    Du hast recht, Zamorra! schrie sein gemarterter Geist. Niemand hörte es. Belial achtete gar nicht darauf. Es bereitete ihm besonderes Vergnügen, Höllenqualen über den Professor zu bringen, um ihn am Ende zu töten. Es würde kein endgültiger Tod sein, sondern nur die Umwandlung zu einem weiteren Geschöpf der Finsternis.
    Professor Zamorra als Diener der Hölle. Konnte der Triumph für diesen Fürsten der Finsternis größer sein?
    Du hast recht! wiederholte Langton. Ich bin kein Mensch mehr, ich bin ein Nichts! Verdammt für alle Ewigkeiten, weil ich mich mit Belial eingelassen habe!
    »Ein Nichts!« brüllte er es hinaus, ließ das Geländer los, taumelte, stürzte die Stufen hinab.
    Langton brach sich Arme und Beine. Aber sowie er sich aufrichtete, waren seine ausgebleichten Knochen wieder heil.
    Torkelnd bewegte er sich auf die Höllenszene zu. Zamorra stand verkrümmt unter der Materialisierung des riesigen Belial. Ein Regen von teuflischer Energie ging auf ihn nieder, löste seine Kleidung auf, seine Haut.
    Langton sah noch etwas: Das leuchtende Tor nach Zartas, von Gor und seinen Verbündeten geschaffen. Gor und Horvath standen in der Halle und blickten sich um. Aber sie konnten nichts erkennen. Belial wußte es zu verhindern. Zamorra hatte den Teuflischen von Gor und Horvath abgelenkt. Das hatte Gor die Chance verschafft, die er brauchte. Aber jetzt war Belial wieder Herr der Lage.
    Langton wußte, daß sich Gor und Horvath zurückziehen mußten, so lange sie das noch konnten.
    Zamorra, du hast recht! zum dritten Mal sagten es seine Gedanken. Er heulte erneut. Es erfüllte das alte Gemäuer wie ein Sturm. Das Heulen schwang empor, in die Nacht hinaus, hallte über die Straße.
    Gerade kam ein Wagen vorbei. Die Insassen hörten es. Der Fahrer trat das Gaspedal durch und floh in wilder Panik.
    Es war ein Fahrzeug der Polizei, die noch immer Gor und Zamorra suchten -und inzwischen auch nach Horvath.
    Hier hielt sie nichts mehr. Lieber gaben sie an die Kollegen in der Funkzentrale durch, die Wagen nicht gesehen zu haben!
    Langton wußte davon nichts. Er hatte anderes zu tun.
    Seine Möglichkeiten waren unglaublich gering. Trotzdem, er konnte die Anklage Zamorras nicht vergessen, weil sie stimmte! Belial war sein Herr und Meister.
    Du wirst mich nicht schlimmer bestrafen können, als ich schon bestraft bin! dachte er aufbegehrend. Belial, du Höllenwesen, dir habe ich alles zu verdanken. Im Moment achtest du nicht auf mich. Wer achtet schon auf ein Nichts wie mich?
    Das ist dein Fehler!
    Doug Tangton erreichte sein Ziel: Zamorra! Er mußte sehr schnell sein, sollte sein verzweifelter Plan gelingen.
    Und er war höllisch schnell!
    Mit aller Kraft warf er sich gegen Zamorra. Der Meister des Übersinnlichen war zum Tode verurteilt. Langton sah, wie er starb.
    Nur noch ein winziger Funken Leben glomm in dem Professor. Eigentlich viel zu wenig.
    Langton nahm darauf keine Rücksicht.
    Der Stoß genügte, um Zamorra aus dem direkten Einflußbereich taumeln zu lassen. Mehr tot als lebendig geriet er in das Dimensionstor.
    Von einer Sekunde zur anderen befand er sich zwischen Gor und Horvath. Gerade wollten sie sich zurückziehen, wie sie es beschlossen hatten.
    Gor fing den fallenden Zamorra auf, nahm ihn auf die Arme.
    Durch den Nebel konnte er nichts sehen. Er hätte gern gewußt, was außerhalb passiert war.
    Da begannen die Nebel zu wallen. Gor wollte zurückkehren, doch Horvath machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
    »Doug, mein Freund!« rief er und sprang gegen die Nebelwand.
    Es nutzte! Die Wand riß an dieser Stelle auf.
    Von hier war Zamorra gekommen. Auf der anderen Seite stand Doug Langton. Belial hatte sich von seinem Schock erholt und wollte sich seinen Diener vorknöpfen.
    Horvath griff nach ihm und zog ihn herein.
    Ab ging die Höllenfahrt! Das Tor fiel in sich zusammen. Sie rasten durch das Nichts einem fernen Licht entgegen: Die Höhle der Magie! Und dann materialisierten sie inmitten der versammelten Gemeinschaft der Zartaner.
    Doug Langton war bei ihnen. Ein Untoter. Ein Skelett, eingehüllt in ein modriges Gewand. Trotzdem lebte er, auf eine
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