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0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere
Autoren: Unbekannt
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Kerl, den wir noch einfangen müssen."
    Wie elektrisiert presste Marr sich in den Schutz der Felswand.
    Schräg unter sich hörte er jetzt Schritte. Lemmy und seine Begleiter hielten auf den äußeren Rand des Einschnittes zu. Als die Schritte sich entfernten, richtete Marr sich vorsichtig auf und sah hinunter.
    Sie waren alle beisammen. Lemmy und Kappak, Gerpo-Kha, Bran und die beiden Mädchen. Hayda hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und wurde von Garika geführt. Marr sah ihre Schultern zucken.
    Marr täuschte sich nicht über seine Lage. Ein Schuss auf Lemmy oder Kappak war unsicher. Beide standen mitten unter den Gefangenen. Und selbst, wenn der Schuss einen von beiden ausgeschaltet hätte, dann war immer noch der andere da, der sich an den drei Gefangenen schadlos halten konnte. Ganz abgesehen von. Gerpo-Kha, der bei aller Abscheu gegen einen offenen Kampf vielleicht doch noch in die Auseinandersetzung eingreifen würde.
    Es gab nur einen einzigen Ausweg. Er wusste, dass es eine Nervenprobe werden würde. Aber es musste gewagt werden. Er musste die Situation so lange unentschieden halten, bis die Flotte eintraf.
    Er kroch zurück. Lobkoj stand immer noch da, wo er ihn zurückgelassen hatte. Das beseitigte seine Zweifel an der Loyalität des Wärters.
    „Zeig mir den Mechanismus!" forderte Marr ihn auf. „Wie öffnet man die Käfige?"
    Lobkoj deutete auf die Schalttafeln.
    „Das ist einfach", erklärte er. „Es gibt hunderte Käfige, und jeder Käfig hat einen besonderen Schalter. Man drückt ihn noch einmal, dann schließt das Gatter sich wieder."
    „Hundert Käfige? Ein paar davon müssen leerstehen!"
    ;,Ja. Die am Rand des Einschnittes sind leer."
    „Und wo sind die Schalter für die Käfige in der Nähe des Einganges?"
    „Die hier drüben", deutete Lobkoj.
    Marr nickte befriedigt und fing an, dem Ara seinen Plan auseinanderzusetzen. Er tat es rasch und mit knappen Worten, aber so, dass kein Zweifel an seiner Absicht blieb.
    „Ich rufe dir die Kommandos zu", schloss Marr. „So laut, dass du sie deutlich verstehen wirst. Beeile dich, die Befehle auszuführen, mein Freund. Ich bin in einer ziemlich verzweifelten Lage. Von da draußen aus kann ich dich bequem sehen. Wenn du irgendeine .
    Dummheit machst, dann. .."
    Er schwenkte den Lauf des Blasters. Lobkoj zuckte zusammen und wurde bleich.
    „Ich werde gehorchen", flüsterte er.
    Marr ging hinaus. Als er schon unter dem Eingang stand, sagte Lobkoj „Über uns gibt es noch einen weiteren Zugang. Achten Sie darauf! Um mich brauchen Sie sich keine Sorge zu machen. Ich habe die Tür hier verriegelt. Keiner kann in den Schaltraum herein."
    Marr wandte sich noch einmal um und lächelte dem Ara zu.
    „Gut gemacht, alter Junge. Vielen Dank!" Dann trat er vorsichtig hinaus.
    ;,Es wird das herrlichste Schauspiel in der Geschichte von Hopthah werden!" verkündete Lemmy Pert. „Die Stadt wird noch jahrzehntelang davon reden. Einen solchen Kampf hat es noch nicht gegeben. Und Lemmy Pert und Kappak werden die Männer sein, denen die Stadt diese Sensation verdankt. Heulen vor Angst werden sie, die Terraner, um Gnade flehen werden sie..."
    Er kam nicht weiter. Mit einem zornigen Ruck trat Garika dicht vor ihn hin und schrie ihn an: „Halt den Mund. Überleg lieber, was mit dir passiert, wenn Marr dich erwischt."
    Lemmy zog seinen Blaster und hielt den Lauf auf Garika gerichtet.
    Marr richtete sich auf.
    „Lemmy!" schrie er, und seine Stimme klang zwischen den engen Felswänden wie ein Trompetensignal.
    Lemmy erstarrte mitten in der Bewegung.
    „Ruhe, Lemmy!" rief Marr. „Lass den Finger vom Drücker, dann passiert dir nichts. Wenigstens vorläufig noch nicht."
    Lemmy war von Bran halb verdeckt, sonst hätte Marr jetzt eine Gelegenheit zum Schuss gehabt. Kappak und Gerpo-Kha schienen unbewaffnet zu sein. Lemmy fing jetzt an, sich langsam zu bewegen. Der Schreck musste ihm gewaltig in die Knochen gefahren sein. Sein Gesicht war grau, als er es Marr zuwandte.
    „Du schmutziger..."
    „Schluss mit den großen Worten, Lemma", unterbrach ihn Marr ungerührt.
    „Ich töte dich!" schrie Lemmy unbeherrscht.
    Marr wurde unruhig. Im Augenblick war er der einzige, der genau wusste, dass keine der beiden Seiten eine entscheidende Chance hatten. Er musste Lemmy das klarmachen, sonst würde er in seiner Wut noch zu schießen anfangen und das Gleichgewicht stören. Er war jetzt verzweifelt und bereit, alles zu tun, auch wenn er sah, dass es ihm den Tod einbrachte.
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