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0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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jetzt mit roten Augen auf den am Boden liegenden Krieger hinab, während das Mädchen vor Entsetzen stumm war und Julio Valdez das Untier anfeuerte.
    »Töte ihn!«
    Chiimal senkte seinen massigen Schädel. Uns war klar, was er vorhatte. Er wollte den mutigen Krieger aufspießen.
    Plötzlich flog ein Schatten an mir vorbei.
    Suko!
    Er war schneller gerannt, wollte so nahe wie möglich an das Untier heran, denn ihm blieben nur fünf Sekunden, wenn er die Zeit angehalten hatte.
    Dann schrie er das Wort, und seine Stimme hallte in der Schlucht wider.
    »Topar!«
    Kaum war der letzte Buchstabe über seine Lippen gedrungen, als die Szene erstarrte.
    Alles stand still.
    Auch ich…
    ***
    Nur Suko war noch bewegungsfähig. Die Weiße Magie des Stabes ermöglichte dies. Das Erbe des großen Buddha funktionierte auch hier.
    Und Suko handelte.
    Mit Riesensätzen stürmte er vor, brauchte dennoch über die Hälfte der Zeit, bis er den jungen Krieger erreicht hatte, und riß ihn aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Dicht neben dem Krieger hatte Valdez gestanden. Mit ausgestrecktem Arm, wobei sein Zeigefinger auf den blonden Krieger gewiesen hatte. Dann war die Zeit um.
    Das Monster hatte bereits vor dem letzten Geschehen zum tödlichen Stoß ausgeholt. Er konnte ihn nicht mehr bremsen, die Bewegung ging fließend weiter, und das Horn traf nicht den jungen Krieger, sondern rammte hart in den Boden, wo er Steine und Dreck aufwirbelte.
    Ein enttäuschter Schrei drang aus Valdez’ Kehle. Er hatte nicht so recht begriffen, was geschehen war, sprang in seiner Wut nach vorn und damit ins Verderben.
    Chiimal, in seiner Wut unberechenbar, hieb seinen Kopf ein zweitesmal nach vorn. Diesmal stand Valdez im Weg.
    Suko war zu weit weg, er hätte auch nicht so schnell reagieren können, und auch ich befand mich nicht in der Nähe. So kam es, wie es kommen mußte. Das Horn fand ein Ziel. Valdez!
    Er wurde plötzlich hochgehoben und zappelte auf dem Horn liegend wie ein Fisch auf dem Trockenen. Sein gellender Todesschrei hallte durch die Schlucht, wurde zu einem makabren Echo und verstummte, als Chiimal ihn mit einer wütenden Bewegung von sich schleuderte. Wie eine Puppe wurde Julio Valdez durch die Luft gewirbelt. Als Toter schon krachte er gegen eine Felswand, nicht weit von mir entfernt, wo er auch liegenblieb. Chiimal hatte sein erstes Opfer gefunden. Das Entsetzen hielt uns alle gepackt, aber wir konnten uns jetzt nicht ausruhen, noch war Chiimals finsterer Instinkt nicht gestillt.
    Er wollte mehr. Chiimal suchte ein weiteres Opfer. Ich stand ziemlich genau in seiner Blickrichtung, während sich Suko, der Krieger und das Mädchen an der Seite aufhielten. Und mich sah Chiimal auch.
    Plötzlich stampfte er mit dem Fuß auf, ein grollendes Geräusch drang aus seinem Maul. Dann rannte er auf mich zu.
    Gleichzeitig jedoch setzte sich Suko in Bewegung. Er hatte ebenfalls die große Gefahr erkannt. Chiimal in dieser engen Schlucht auszuweichen war so gut wie unmöglich. Da mußte man schon sehr viel Glück haben. Aber wir wollten ihn stoppen.
    Es war ein unheimliches Bild, das sich meinen Augen bot. Aber auch faszinierend in seiner Stärke und gewaltigen Kraft. Wie eine extrem große Maschine donnerte das Monster aus Atlantis auf mich zu. Ich fühlte mich winzig, unheimlich klein, und mir fiel nur der Vergleich mit einem Liliputaner ein. Konnte ich diesen Koloß überhaupt stoppen? Nein, nicht mit den Fäusten, auch nicht mit einer Kugel, aber vielleicht mit dem Kreuz.
    Ich nahm es in die Hand, streckte den rechten Arm aus und ließ das Monster darauf zurennen.
    Bei Schwarzer Magie reagierte das Kreuz manchmal wie ein Schutzengel. Es strahlte dann mit den Kräften des Lichts entgegen, aber diese Magie, in Atlantis geboren, war für das Kreuz unbekannt. Es fand kein Gegenmittel. Völlig normal steckte es in meiner Faust. Und das Monster rannte weiter.
    »John!« Sukos Schrei erreichte mich. »John, du mußt weg, verdammt!«
    Das wußte ich selbst. Ich warf mich zur Seite und startete. Wollte versuchen, eine Lücke oder einen Spalt in der Felswand zu finden und mich dort verkriechen.
    Ich stolperte, raffte mich wieder auf und bemerkte plötzlich, daß Chiimal genau aufgepaßt hatte. Der Koloß änderte seine Laufrichtung. Wieder stürmte er frontal auf mich zu. Nein, das schaffte ich nicht. Chiimal würde mich aufspießen. Er hatte für mich das gleiche Schicksal ausersehen wie für Julio Valdez.
    Das Trommeln der Beine auf dem steinigen Boden
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