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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sikorsky-Schrauber seinen Landeplatz und schwirrte über die Stadt einem unsicheren Zielpunkt entgegen. Noch ahnten die Polizeibeamten an Bord nicht, was sie finden würden…
    Es sollte der Auftakt eines dramatischen Geschehens werden, wie es die Menschen in New South Wales, dem bevölkerungsreichsten Land Australiens, noch nie erlebt hatten…
    ***
    Der Dingo stand über seinem Opfer. Hechelnd sah er sich um, dann ließ er sich auf die Hinterbeine nieder, reckte den Kopf hoch und stieß ein wolfsähnliches Heulen aus.
    Während er heulte, flossen seltsame Gedankenströme durch sein kleines Gehirn. Etwas Fremdes, das vollkommen untypisch für Wesen seiner Art war, regte sich in ihm.
    Andere hörten den Ruf .
    Das Heulen der australischen Windhunde erscholl aus mehreren Richtungen. Sie folgten dem Ruf ihres Anführers, kamen zu ihm und scharten sich um ihn. Das Rudel war wieder zusammengekommen.
    Der Dingo erhob sich wieder. Er drehte sich einmal im Kreis, seine Augen glommen seltsam, als er die Artgenossen musterte. Dann gab er auf eine seltsame, lautlose Art und Weise, die den Menschen - den meisten zumindest - für immer verschlossen blieb, seine Befehle. Und die Dingos gehorchten ihrem Anführer.
    Eine gespenstische Prozession bewegte sich an dem toten Menschen vorüber. Es war, als verneigten sie sich vor Dennis Parker, dann eilten sie davon. Das große Rudel begann zu laufen, einem neuen Ziel entgegen.
    Der Anführer des Rudels zögerte noch etwas, blieb bei seinem Opfer stehen. Er beobachtete. Dann aber erkannte er an ganz bestimmten, kaum wahrnehmbaren Anzeichen, die einem menschlichen Betrachter niemals aufgefallen wären, daß sein Plan aufging.
    Er folgte seinem Rudel, holte es infolge seiner gigantischen Kräfte rasch ein und setzte sich an die Spitze.
    Die Nacht war noch lang.
    Fahles Mondlicht beschien das hetzende Rudel, das bereits ein neues Angriffsziel hatte.
    ***
    Zwischen Cootamundra und Wallendbee, rund dreihundert Kilometer von Sidney entfernt, entdeckte der tieffliegende Such-Hubschrauber der Polizei einen am Straßenrand stehenden Holden Kingswood. Bis auf dieses Fahrzeug war der Olympic Way, der hinter Young in den Mid Western Highway überging leer.
    Kein Mensch war um diese späte Abendstunde mehr unterwegs.
    Der Helikopter hatte die fragliche Strecke abgeflogen. Und hier fanden sie den gesuchten Wagen.
    Police Sergeant Runnawhay tippte dem Piloten, der neben ihm saß, auf die Schulter.
    »Runter mit der Mühle. Das muß er sein. Guck mal, da liegt einer neben dem Wagen!«
    Pilot Johnny Watergate spielte mit dem Steuerhebeln. Die Rotordrehzahl des Sikorsky verringerte sich, langsam glitt die Maschine dem Boden entgegen. Es war einer der großen Bergungshubschrauber, die notfalls mit den Greifklauen auch mal ein liegengebliebenes Fahrzeug verankern und durch die Luft abschleppen konnten. Vor ein paar Jahren noch waren sie mit kleinen Bell-UH's losgejagt worden, doch die Technik hatte ihren Einbruch auch in den Polizeiverwaltungen gefunden, und man ging mehr und mehr dazu über, ältere Maschinen gegen die großen Werkstatt-Kopter auszutauschen, die kleinere Defekte liegengebliebener Fahrzeuge mit Bordmitteln beheben oder diese Pkws mit dem Greifklauen fassen und zur nächsten Stadt transportieren konnten. Demzufolge bestand die Besatzung einer solchen Maschine auch zur Hälfte aus Technikern. Sechs Mann gehörten zur Crew des Sikorsky. Einer war der Pilot, einer Copilot, ein Arzt und drei Techniker.
    Erschütterungsfrei setzte der Schrauber auf seinen Rädern auf. Noch langsamer drehte der große Rotor. Die aufgewirbelte Staubwolke verflüchtigte sich allmählich.
    Sergeant Runnawhay stieß den Einstieg auf und sprang mit einer katzenhaften Bewegung ins Freie. Der hochgewachsene, durchtrainiert wirkende Polizist strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Hinter ihm folgte Peter Bottly, der schwarzhaarige Arzt. Sein Absprung war nicht ganz so elegant, dafür hatte er mit seinem Medizinerkoffer zu jonglieren. Durch die Sprechanlage hatte er die Bemerkung des Sergeants im Cockpit verstanden.
    »Wo liegt er?« fragte er sofort.
    Runnawhay ging federnd in die Knie und deutete auf den Wagen. »Hier«, sagte er.
    Jetzt sah auch Bottly den am Boden liegenden Mann.
    Zwei der drei Techniker stiegen aus. Über ihnen bewegten sich die Rotorblätter des Bergungshubschraubers nur noch sehr langsam, kaum wahrnehmbar. Der Pilot hatte die Maschine abgeschaltet, der Drehkranz mit den beiden großen
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