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0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet

Titel: 0150 - Wo der Scheiterhaufen leuchtet
Autoren: Martin Eisele
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ich durfte nicht atmen, ohne Gefahr zu laufen, eine Handvoll dieser schrecklichen Gegner in meine Lungen zu pumpen!
    Es war verrückt!
    Ich handelte wie ein Roboter! Noch immer wischte ich das Kruzifix hin und her. Mein Körper brannte, schien wie mit Öl Übergossen und angezündet. Langsam fraßen sich die Flammen über die Haut, hinterhältig langsam!
    Ich hielt nicht mehr lange durch!
    Aber ich mußte!
    Die Tür war plötzlich in meinem Rücken. Meine Beine knickten ein, plötzlich schienen meine Knie mit Pudding gefüllt. Ganz langsam rutschte ich an der Tür entlang zu Boden.
    Und die Parasiten formierten sich neu.
    Jetzt rieselten sie von zwei Seiten heran. Von rechts und links.
    Und frontal kam die Hauptmacht. Eine dicke, unablässig in Bewegung befindliche Masse…
    Ich bekam seltsame Gedankenfetzen mit.
    Übernehmt ihn… Gefährlicher Gegner … erklärter Feind … Sache des Bösen …
    Hat… Asmodina zu trotzen …
    Darf das… große Projekt nicht gefährden … Übernehmt ihn! Übernehmt ihn! Und dann – kümmert euch um seine Gefährtin!
    Die Tatsache, daß sich diese Bestien auf telepathischer Ebene miteinander verständigten, mehr noch, mit einem Anführer in Kontakt standen, traf mich wie ein Peitschenschlag.
    Der Name Asmodina verfehlte seine Wirkung ebenfalls nicht!
    Ich aber war hilflos!
    Die Parasiten summten heran, eine tödliche Wolke, der ich nichts entgegenzusetzen hatte.
    Dann wirbelten plötzlich Bilder durch meinen Verstand, und ich wußte, daß ich die »Sendungen« der Parasiten irgendwie mitbekam.
    Eine Frau, an den Mast eines Lastkahns gefesselt… Sie wehrte sich. Schnitt. Plötzlich hing sie schlaff in den Stricken. Schwarze Knoten saßen auf ihrer Stirn, an ihrem Hals …
    Ein Mann tauchte auf. Groß. Stark. Er kämpfte mit drei, vier anderen Männern, schüttelte sie ab, hetzte davon, verharrte vor der Frau…
    Dann floh er weiter. Er sprang über Bord. Tauchte in die schwarzen Fluten ein.
    Ich erkannte die Gegend. Das war das St. Katherine’s Dock. Ich hatte schon einmal dort zu tun gehabt.
    Visionen?
    Oder Wirklichkeit?
    Egal!
    Die Parasiten kamen.
    Und mit ihnen das Ende…
    ***
    Sie klatschten und prasselten gegen mich!
    Ein dämonischer, lebender Hagelschauer!
    Das war das Ende… Ich konnte nicht einmal Enttäuschung in mir finden. So viele Kämpfe hatte ich bestanden, so unverschämt oft hatte ich Glück gehabt. Es war nur logisch, daß ich irgendwann einmal abtreten mußte. Keine Glückssträhne hält ewig an.
    Außerdem war die Übermacht zu groß…
    Fürchterliche Schmerzen wühlten in meinem Schädel. Dazu das Brennen und Jucken überall auf meinem Körper.
    Sie hatten mich überrascht!
    Und jetzt war ich am Boden. Im wahrsten Sinne des Wortes.
    Sekundenlang war ich weggetreten. Vor meinen Augen war alles schwarz. Nur die Schmerzen, die waren real.
    Ich verlor wertvolle Sekunden. Die Hand, die das Kruzifix hielt, sank hinunter…
    Die Wolke hüllte mich ein.
    Ich aber hatte meine Linke instinktiv in ein auf dem Boden liegendes Kleidungsstück gekrallt und vor Mund und Nase gepreßt. Ich konnte durchatmen. Es ging mir plötzlich besser. Ich wollte nicht klein beigeben, ich wollte es diesen verdammten Bestien nicht so leicht machen…
    Aufkeuchend veränderte ich meine Stellung. Es fiel mir unsagbar schwer.
    Die Schmerzen verhinderten jeden normalen Bewegungsablauf.
    Die Verbindung zwischen Gehirn und Armen und Beinen und Händen schien stellenweise regelrecht blockiert zu sein.
    Es war hart.
    Aber ich schaffte es doch. Allerdings waren da die Parasiten bereits wieder über mir.
    Das Kruzifix strahlte heller.
    Zuerst nahm ich es gar nicht wahr. Meine Augen hatte ich zu haarfeinen Spalten zusammengedrückt, um den Bestien so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Tränen rannen mir über die Wangen und vermischten sich mit dem Schweiß.
    Kalter Schweiß war es!
    Ja, ich hatte eine Höllenangst!
    Ich wollte nicht sterben! Nicht auf diese Art!
    Da knallten die schlaff pulsierenden Knollen gegen meinen Schädel. Wieder loderte brennender Schmerz auf. Sie fraßen sich an meiner Stirn fest!
    »Nein!« krächzte ich.
    Ich hämmerte das Kruzifix dagegen. Zwei, drei Knollen zerplatzten. Der Gestank, der aufpulverte, war unbeschreiblich.
    Aber die Parasiten wichen zurück, wie auf ein stummes Kommando.
    Wieder hagelten Gedankenimpulse in meinen Geist.
    Vorsicht…
    Gefährlicher Gegner…
    An die Wölfin denken… Wichtiger … Unbedingt habhaft werden …
    Satans
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