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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch
Autoren: Dämonenkiller
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klatschte in die Hände und wich dabei unauffällig in Richtung der abseits liegenden Propangasflaschen zurück. Sie hatte sich eine Zigarette angezündet. Parker hatte sie vorher noch nicht rauchen gesehen.
    Als sich ihre Blicke kreuzten, machte er mit dem Kopf verzweifelt verneinende Bewegungen. Er wollte sie von dem Wahnsinn abhalten, den sie vorhatte. Aber Vali reagierte überhaupt nicht.
    Die drei Frauen auf dem Tisch trugen nur noch Büstenhalter und Slips. Dorian zündete sich auch eine Zigarette an und blies den Rauch provozierend in Parkers Richtung, der ihm flehende Blicke zuwarf. Der Dämonenkiller war darüber verärgert. Jeff, dieser Idiot, konnte ihm noch den ganzen Plan vermasseln. Wenn die Frauen auf dem Tisch etwas bemerkten, dann war es mit dem Überraschungseffekt vorbei. Und gerade darauf baute sich sein Plan auf. Nur so konnte er die Satansbrut entlarven. Er hoffte immer noch, daß niemand außer den drei Frauen betroffen war.
    Sie legten jetzt unter den Begeisterungsrufen Geronimos und der anderen Mädchen die Büstenhalter ab. Parker lehnte wie erstarrt an der Wand des Ruderhauses. Geronimo schlug immer schneller in die Saiten seiner Gitarre. Vali hatte die Glasflaschen erreicht und setzte sich auf eine. Es war kein Zufall, daß einer der Leitungsschläuche in ihrer Reichweite lag.
    Dorian hatte die Zigarette zwischen die Lippen gesteckt und paffte scheinbar andächtig. Er hantierte am Gasverschluß des Schlauches herum. Das leise Zischen des ausströmenden Gases ging im allgemeinen Lärm unter.
    Die drei tanzenden Frauen legten auch ihre Dessous ab: Geronimo spielte den letzten Akkord. Alle – außer Dorian und Vali – applaudierten.
    Die drei Frauen auf dem Tisch fielen sich in die Arme. Obwohl sie sich ziemlich verausgabt hatten, zeigten sie keine Anzeichen von Erschöpfung.
    »Wie hat es Ihnen gefallen, Dorian?« fragte Rosi herausfordernd und wippte aufreizend mit ihren Brüsten.
    Er nahm die Zigarette aus dem Mund und hielt sie an die Schlauchöffnung. Noch bevor sich das Gas entzündete und eine mächtige Stichflamme hervorschoß, mußte Rosi das Zischen gehört haben. Sie schrie auf, wollte ausweichen und vom Tisch springen. Doch da erreichte sie schon die Feuerlohe und verzehrte ihren makellos scheinenden Körper.
    Eleonora und Gloria suchten hinter ihr Schutz und wollten nach hinten flüchten. Aber dort stand bereits Vali – wie ein Racheengel mit dem Flammenschwert. Sie richtete den Feuerstrahl auf Gloria, der es gelungen war, vom Tisch zu springen.
    Eleonora kam nicht dazu, den Tisch zu verlassen. Die Flammen hatten sie und Rosi eingekreist und fraßen sie auf. Parker sah entsetzt, daß die Frauen ihre Gestalt beibehielten.
    Dorian hat sich geirrt , dachte er erschüttert. Das waren keine Fragmente des Molochs, sondern Rosi, Gloria und Eleonora wie sie leibten und lebten. Und Dorian verbrannte sie bei lebendigem Leib. Erkannte er denn nicht seinen Fehler? Warum hörte er mit diesem Wahnsinn nicht endlich auf? Und Vali? Warum kam nicht wenigstens sie zur Vernunft?
    Jeff Parker wurde schwindelig. Er mußte sich an der Wand stützen. Seine Knie wurden weich, sein Magen rebellierte. Dorian konnte in seiner Besessenheit nicht mehr zwischen Recht und Unrecht unterscheiden, zwischen Gut und Böse, zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn. Er mordete unschuldige Menschen!
    Doch plötzlich sah Parker, wie mit den Frauen eine Verwandlung vorging. Und er erkannte, daß er sich geirrt hatte, nicht Dorian. Die Körper zerflossen. Der Moloch hatte sich bis zuletzt in der Gewalt gehabt, um seine Gegner zu täuschen. Doch jetzt wurde der Schmerz, den ihm das sengende Feuer verursachte, zu groß. Er versuchte in seiner Verzweiflung, wenigstens Teile von sich zu retten, indem er seine wahre Gestalt annahm. Er wurde ein schleimiges, zuckendes und formloses Ungeheuer, das über den Tisch floß und so versuchte, der Flammenwand zu entrinnen.
    Aber Vali und Dorian waren auf den Posten. Sie ließen den Moloch nicht entkommen. Sie verbrannten den letzten zuckenden Klumpen und ließen die Asche von den fauchenden Flammen in alle Winde verstreuen.
    Die Vernichtung der Molochfragmente, die Rosis, Eleonoras und Glorias Rolle gespielt hatten, war aber nicht alles, was der Dämonenkiller bezweckt hatte. Er wollte mit seiner Aktion auch herausfinden, ob es noch weitere Doppelgänger gab. Dorian hoffte, daß diese beim Anblick ihrer brennenden Artgenossen die Fassung verloren und sich verrieten. Schließlich konnten
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