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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch
Autoren: Dämonenkiller
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nachsehen.« Clerici war froh, Gelegenheit gefunden zu haben, das Zimmer verlassen zu können. Die drei Freunde benahmen sich furchterregend seltsam. Geronimo stand immer noch vor der Tür und versperrte sie mit seinem breiten Körper.
    »Was da draußen passiert, ist nicht so wichtig. Bevor ihr hinaus dürft, müßt ihr noch geheilt werden.«
    Plötzlich begriffen Doris und Clerici, was Geronimo damit meinte. Geronimo, Fabienne und Cliff hatten sie umzingelt und näherten sich ihnen geifernd und schmatzend.

    Der Schrei mußte von einer der Frauen aus der Kombüse kommen. Dorian Hunter, Jeff und Valiora liefen augenblicklich los. Lisbeth sah, daß die anderen beiden Frauen in ihren Liegestühlen eingeschlafen waren; die Decken hatten sie sich bis zum Kinn hochgezogen. Allein wollte sie nicht an Deck zurückbleiben. Deshalb entschloß sie sich, den anderen zu folgen. Doch als sie die erste Stufe betrat, waren Dorian, Jeff und Vali bereits auf dem Kabinendeck ihren Blicken entschwunden.
    Lisbeth blieb plötzlich auf dem Treppenteppich kleben. Sie blickte an sich herunter und sah, daß der Teppich Blasen warf und ihre Schuhe hinaufquoll. Sie wußte, was das zu bedeuten hatte, und wollte um Hilfe schreien, doch noch bevor sie einen Laut über die Lippen brachte, klatschte ihr etwas ins Gesicht. Sie fiel nach hinten und drehte sich dabei um die Achse. Und da sah sie, wie sich die Decken, in die die beiden schlafenden Mädchen gehüllt waren, verformten, und wie sich auch die Liegestühle veränderten, sich emporwölbten und die beiden Frauen einschlossen. Das waren Lisbeths letzte Eindrücke. Danach umhüllte Dunkelheit gnädig ihren Geist.

    Dorian erreichte die Tür der Kombüse und wollte sie aufstoßen, doch sie war verschlossen. Er rannte zweimal vergeblich dagegen, und Parker hämmerte wie verrückt auf das Holz ein.
    »Rosi! Gloria! Eleonora! Aufmachen!«
    Von drinnen kam kein Laut. Parker hämmerte wieder gegen die Tür, ohne etwas damit zu erreichen.
    »Was kann nur geschehen sein?« wandte er sich an Dorian.
    Der gab keine Antwort.
    Parker packte ihn am Kragen. »Der Moloch ist doch tot, Dorian? Wir haben ihn erledigt, oder? So sag doch etwas!«
    Dorian löste sich aus Parkers Griff.
    Jetzt war Vali an der Tür. »Rosi! Eleonora! Gloria! Wenn ihr mich hören könnt, so gebt doch Antwort!«
    Dorian und Parker verharrten reglos und lauschten.
    »Mir war, als hätte ich etwas gehört«, meinte Vali unsicher.
    Sie lauschten wieder, und jetzt glaubten sie alle drei eine schwache Frauenstimme zu hören.
    Gleich darauf wurde ein Schlüssel im Schloß herumgedreht, dann ging die Tür auf. Rosi blickte ihnen verstört entgegen.
    Sie hatte zerzaustes Haar, ihr Gesicht wies rote Flecken auf. »Mann, o Mann!« stöhnte sie.
    Dorian schob sie zur Seite und stürmte in die Küche. Die beiden anderen Frauen wirkten nicht minder aufgelöst. Brötchen und Konservendosen lagen herum. Ihr Inhalt war über den Boden verstreut. Dorian trat bei jedem Schritt auf Kaffeebohnen.
    »Hier sieht es ja aus wie nach einem Kampf«, stellte Parker fest. »Was ist passiert?«
    »Du sagst es«, stöhnte Gloria, die am Boden kniete und die Brotscheiben aufklaubte. »Das war wahrlich ein Kampf.«
    Eleonora lehnte erschöpft an der Wand.
    »Wollt ihr denn jetzt nicht endlich mit der Sprache herausrücken?« fuhr Parker die Frauen an.
    »Es ist alles meine Schuld«, erklärte Gloria. Sie erhob sich und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Es ist auch meine Schuld«, behauptete Rosi. »Ich hätte darauf Rücksicht nehmen sollen, daß du mit den Nerven herunter bist.«
    »Wir sind alle nur noch Nervenbündel«, sagte Eleonora. »Beinahe hätten wir uns gegenseitig umgebracht.«
    »Ihr hättet euch beinahe umgebracht?« echote Parker. »Ja, um alles in der Welt, warum denn?«
    »Es begann eigentlich alles ganz harmlos«, berichtete Rosi. »Ich habe die Brote geschnitten, Eleonora hat die Konservendosen geöffnet und Gloria den Kaffee gemahlen. Ich plapperte munter drauflos, um uns bei Laune zu halten. Irgendwann sagte ich ein falsches Wort. Ich möchte es nicht wiederholen, um alte Wunden nicht nochmals aufzureißen. Jedenfalls begann Gloria auf einmal zu heulen. Ich näherte mich ihr von hinten und legte ihr eine Hand auf eine Schulter. Da drehte sie durch.«
    »Ich weiß nicht mehr, was in mich gefahren war«, sagte Gloria. »Als mich Rosi berührte, erfaßte mich Panik. Ich dachte … Ich weiß nicht mehr, was ich dachte. Ich hatte
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