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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer
Autoren: Unbekannt
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dabei waren, sich mit den Posbis in Verbindung zu setzen - auf seinen Hinweis hin.
    Die Lage war also soweit geklärt. Meech dachte darüber nach, was er jetzt tun könnte. Er fühlte sich sozusagen überflüssig. Es sei denn, er bemühte sich zu ermitteln, was es mit Haika auf sich hatte. Sie benahm sich so merkwürdig. Es war Meech bisher nicht gelungen, die gedanklich-emotionelle Grundlage ihrer Handlungsweise zu erkennen. Er durchsuchte sein Register. Er memorierte alle organischen Gefühlsregungen, die ihm bekannt waren. Solche, die man im Hauptblock seiner Gedächtnisbank verankert hatte, weil er selbst mit ihnen zu tun bekommen würde, wie solche, die in einem Nebenzweig aufbewahrt wurden, gewissermaßen um der Allgemeinbildung willen. Er verglich sie mit der möglichen Grundlage von Haikas Verhaltensweise. Sekunden vergingen dabei, denn die Aufgabe war schwierig. Aber Meech löste sie schließlich - und als er das getan hatte, befand er sich in einem Dilemma. Er besaß nur die Kenntnis der Grundregung, die Haika in diesem Augenblick beseelte. Man hatte ihm nicht beigebracht, wie er darauf reagieren solle. Schließlich war es so überaus unwahrscheinlich, daß ausgerechnet ein Robot jemals mit so etwas zu tun haben würde!
    Meech empfand es wie mit organischer Erleichterung, als er plötzlich eine andere Wahrnehmung machte. Sie hatte mit Haika und all dem um ihn herum nichts zu tun. Sie kam von außen, von der Welt jenseits des Talkessels. Die Streustrahlung starker Energieverbraucher erreichte Meechs Antennen. Er ortete eine Reihe kräftiger Triebwerke, und es kostete ihn nur eine Hundertstelsekunde, festzustellen, daß sie sich von Süden her dem Eingang des Kessels näherten. In einer fast unterbewußten Reaktion schloß er aus der Zeit, Richtung und Triebwerksstärke auf die Identität derer, die sich da näherten. Der Schluß war eindeutig. Es gab keine andere Möglichkeit.
    Ohne Haika zu beachten, die immer noch mit leuchtenden Augen vor ihm stand, strahlte Meech einen Warnruf an Ron ab. Die Dinge waren in Bewegung geraten. Sie hatten das Ziel erreicht, aber da waren andere, die ihnen den Lohn ihrer Bemühungen streitig machen wollten.
     
    *
     
    Ron beobachtete nachdenklich, wie ein überdimensionales Luk an der Seite des riesigen Schiffes sich öffnete, als er Meechs Warnung empfing. Die Männer um ihn herum schauten in gleicher Weise auf den Koloß. Durch eine heftige Armbewegung lenkte Ron ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Die Akonen greifen an!" sagte er bitter. „Wir tun besser etwas dagegen."
    Er sah nach oben. Die Sonne blendete ihn. Von den angreifenden Akonen war weder etwas zu sehen noch etwas zu hören. Meech hatte sie mehrere Kilometer südlich des Einflugschachtes schon wahrgenommen. „Was ist mit den Posbis?" wollte Lofty wissen. „Können die uns nicht helfen?"
    Ron schüttelte den Kopf.
    „Ich wüßte nicht einmal, wie ich es ihnen beibringen soll. Unsere Aufgabe war, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und ihnen klarzumachen, daß der Administrator hier erscheinen wird, um sich mit ihnen zu beraten. Alles, was dazu gesagt werden muß, haben wir in übertragenem Kode auf unseren Magnetbändern stehen, aber sonst nichts." Hastig, als hätte er schon zuviel Zeit verloren, wandte er sich an Larchik.
    „Hilfe ist unterwegs, wie Sie wissen", erklärte er. „Aber die Akonen werden früher hier sein. Was können wir unternehmen?
    Sie werden den Schachteingang beschießen und mit einer größeren Anzahl von Fahrzeugen auf einmal einzudringen versuchen."
    Larchik machte eine hilflose Geste.
    „Für uns ist dort oben kein Platz. Rund um den Schachteingang sitzen etwa zwanzig Männer mit ebensoviel Waffen. Platz für mehr ist dort nicht. Sie halten die Akonen entweder ab oder..."
    Ron traf einen raschen Entschluß.
    „Unter diesen Umständen", stellte er fest, „wollen wir zusehen, daß wir in Meechs Nähe sind, wenn der Kampf losgeht."
    Die Geräte, die sie mitgebracht hatten, ließen sie stehen. Sie nützten ihnen jetzt nichts mehr. Während Larchik den Flugwagen startete, gab Ron einen zweiten Spruch an die FEDORIA. Diesmal war es das Notsignal.
    Mit Höchstgeschwindigkeit schoß das Fahrzeug quer über das Tal hinweg. Noch lag der grüne Grund ruhig und in blendendem Sonnenschein. Wie würde das in ein paar Minuten aussehen? Ron fragte sich, welche Chancen die Männer oben am Schacht hätten, wenn die Akonen mit ihrem Raumschiff angriffen, anstatt mit einer Abteilung kleiner Fahrzeuge.
    Die
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