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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer
Autoren: Unbekannt
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laut, aber ruhig.
    „Es hebt ab und steigt in die Höhe!"
    Ron hielt den Atem an. Da war noch eine winzige Chance! Die Posbis mit ihrem gewaltigen Schiff und ihren unwiderstehlichen Waffen waren die einzigen, die den Talkessel gegen die Akonen verteidigen konnten. Wenn sie rechtzeitig ...
    „Ich verliere die Streufelder des Triebwerks", erklärte Meech. „Vor einer Sekunde befand sich das Schiff in vier Kilometern Höhe!"
    Ron blieb stehen, vornübergebeugt, als lausche er, reglos, wie zu Stein erstarrt. Ohne daß es ihm bewußt wurde, zählte er die Sekunden. Er wußte jetzt auf einmal, wie die Posbis es geschafft hatten, durch den engen Schacht zu kommen. Auf die gleiche Weise würden sie auch wieder hinausgelangen, besonders jetzt, da die Akonen sich ohnehin anstrengten, den Zugang zu erweitern.
    Es konnte nur noch ein paar Augenblicke dauern, dann ...
    Er konnte nicht mehr weiterdenken. Der brüllende Donner einer riesenhaften Explosion fegte ihn von den Beinen. Fauchender Sturm tobte hinter der Schockwelle her durch das Tal. Ron wurde über das Gras gewirbelt. Er versuchte, irgendwo Halt zu finden, aber es gelang ihm nicht. Um ihn herum waren schwarze Wände dichten Qualms. Er bekam keine Luft mehr. Seine Augen brannten.
    Er verkrampfte die Muskeln, als müsse er sich gegen die herabstürzenden Steine schützen, deren Aufprall er in jedem Augenblick erwartete. Aber es kamen keine Steine. Der Sturm tobte sich aus und starb. Der Qualm lichtete sich. Ron lag auf einer Fläche versengten Grases. Um ihn herum war der Boden mit Trümmerstücken übersät. Hinter sich, vielleicht zweihundert Meter weit, sah er die lädierten Häuser, in denen Parro und seine Leute gewohnt hatten. Der Flugwagen war umgestürzt und lag auf der Seite. Auf dem Boden bewegten sich kriechend ein paar Gestalten. Und noch etwas anderes bemerkte Ron. Über ihm, dort oben, wo bis vor kurzem noch die akonischen Geschütze gewütet hatten, war es ganz ruhig.
     
    *
     
    Er rannte zu seinen Leuten zurück. Sie alle hatten die Katastrophe überstanden. Larry blutete aus ein paar Wunden am Kopf, Lofty hielt den linken Arm mit der rechten Hand, und Larchik hatte ein paar Beulen auf der Stirn, Keiner trug auch nur ein einziges Stück unbeschädigter Kleidung. Aber sie lebten.
    „Wir müssen hinauf!" rief Ron erregt. „Ich will wissen, was da los ist. Funktioniert Ihr Wagen noch, Larchik?"
    „Er hat sich ganz langsam auf die Seite gelegt", krächzte Lofty.
    „Hab's ganz genau gesehen. Er müßte noch in Ordnung sein."
    Sie richteten ihn auf. Das Mädchen stand abseits und schaute ihnen mit großen, ängstlichen Augen zu. Larchik sprang in den Pilotensitz und ließ den Motor an. Helles Summen klang auf.
    „Alles in Ordnung!" sagte er. „Dann los!" befahl Ron.
    Sie stiegen alle ein, nur Parro blieb draußen stehen.
    „Ich glaube, ich werde hier unten nötiger gebraucht", sagte er.
    „Ich muß meinen Leuten helfen." Ron nickte ihm zu.
    „Wir kommen zurück und bringen Hilfe!" versprach er.
    Wie ein Pfeil schoß der Flugwagen in die Höhe. Eine halbe Minute später befand er sich dicht unter der Höhlenkuppel. Staub und Qualm wallten immer noch in der Schachtöffnung. Risse zogen sich durch die Felsdecke.
    Durch den Schacht hindurch flogen sie blind. Der Qualm fand keinen Abzug. Larchik manövrierte geschickt und trotzdem rasch.
    Es dauerte nicht ganz zehn Minuten, da tauchte vor den Kabinenfenstern der grüne Schein der Taphor-Sonne auf. Der Wagen hob sich aus dem Dunst, und jetzt war klar zu sehen, was die Akonen vorgehabt hatten. Die Wüste war eine graue, flimmernde Fläche geschmolzenen Sandes. Fast einen Kilometer weit gähnte jetzt der Eingang des Schachtes. Trichterförmig senkten sich die Schachtwände hinunter. Noch ein paar Minuten länger, und die akonischen Geschütze hätten die Höhlendecke erreicht und sie zum Einsturz gebracht. Ron überlief es nachträglich kalt, als ihm klar wurde, wie knapp sie am unwiderruflichen Ende vorbeigegangen waren.
    Larchiks Wagen stieg höher. Am Rand der geschmolzenen Sandfläche tauchte ein schwarzer, qualmender Trümmerhaufen auf. Es waren die Reste des akonischen Raumschiffes. Dahinter erschien am Horizont ein gigantischer Koloß, unregelmäßig geformt wie ein naturgewachsener Kristall, grünlich schimmernd im Licht der fremden Sonne - das Fragmentschiff der Posbis.
    „Sie haben also doch ..." flüsterte Ron und fragte sich, ob er sich mit der Handlungsweise und den Motiven der Posbis jemals
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