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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer
Autoren: Unbekannt
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übrigen war sein wirklicher Name Ron Landry. Er hatte Nike Quinto schon mehr Kastanien aus dem Feuer geholt, als die Abteilung III der Interkosmischen Sozialen Entwicklungshilfe Monate alt war.
    Dicht unter Tufatz, alias Ron Landry, kam ein schlanker, mittelgroßer Pseudo-Springer mit dunklem Haar, unbedeutend anzusehen, aber mit überraschend viel Verstand. Er hatte den Namen Raffan angenommen und fühlte sich dabei nicht ganz glücklich, denn sein richtiger Name, Larry Randall, klang ihm wesentlich besser in den Ohren. Da war schließlich noch Harvoth, ein kleiner Alter, der sich nur deswegen der Springerschen Bartmode unterwarf, weil er auch im wirklichen Leben einen Bart trug. Er kam in Wirklichkeit vom terranischen Siedlerplaneten Passa, hieß Lofty Patterson und war Mitglied der Abteilung III, weil er das Abenteuer liebte. Das vierte Mitglied der Mannschaft hieß Yakkik. Yakkik war groß, ruhig und besonnen. Er sprach selten ein Wort, und wenn er es tat, dann hatte es Hand und Fuß. Yakkiks richtiger Name war Meech Hannigan. Er war nirgendwo geboren, er war hergestellt worden, vor sieben Jahren, auf der Erde. Er war nämlich ein Roboter. Das sah man ihm allerdings nicht an. Die übrigen vierzehn Mann machten den Flug nur mit, weil ein Springerschiff von der Größe der TUFATZ XII, wie der wracke Kasten getauft worden war, eben eine Mindestbesatzung von achtzehn Mann hat. Sie gehörten nicht zu der eigentlichen Einsatzgruppe. Ihre Aufgabe war, sich an Ort und Stelle ruhig zu verhalten und notfalls den Eindruck verstörter Springer zu erwecken. Ort und Stelle - das war übrigens Taphors Planet. Nike Quinto hatte guten Grund zu glauben, daß dort für Verstörtheit ausreichender Anlaß vorhanden wäre. Er hatte seinen Plan Solarmarschall Allan D. Mercant unterbreitet und als Antwort ein allerhöchstes „In Ordnung!"
    erhalten. Nike Quinto ging nicht fehl in der Annahme, daß diese eilige Zustimmung ihre Ursache in der gegenwärtigen politischen Situation hatte. Außer den Wirren, die das Auseinanderbröckeln des Arkonidischen Imperiums überall verursachte, stand Terra in diesen Monaten einer Gefahr gegenüber, die aus der Tiefe des intergalaktischen Raumes kam. Eigentlich waren es zwei Gefahren, die der Laurins und die der Posbis. Die Posbis waren im Grunde genommen eine Rasse positronischer Roboter. Ein kleines Stück organischen Plasmas, mit ihren positronischen Schaltkreisen hypertoyktisch verzahnt, gab ihnen jedoch die Fähigkeit, Emotionen zu empfinden. Zum Beispiel haßten sie alle organischen Wesen mit einer Inbrunst, die ihresgleichen suchte.
    Wie ein Blitz aus heiterem Himmel waren die Posbis eines Tages in die trügerische Ruhe der innergalaktischen Politik gefahren, offenbar auf der Suche nach den Laurins, die etwa zur gleichen Zeit innerhalb der Grenzen der Milchstraße auftauchten. Die Laurins waren von Natur aus unsichtbar, das allein machte sie zu einem höchst ernst zu nehmenden Gegner. Mit unbekannter Absicht waren sie in der Galaxis aufgetaucht. Erst vor kurzem war es der terranischen Abwehr gelungen, dreier Laurins habhaft zu werden und hinter das Geheimnis ihrer Unsichtbarkeit zu kommen.
    Von wehrlosen Wurmgeschöpfen abstammend, denen die Natur, um die Art am Leben zu erhalten, einen organischen Deflektorschirm-Generator mitgegeben hatte, war es ihnen gelungen, dieses seltsame Organ mit in die Epoche ihres intelligenten Daseins hinüberzuretten. Es verschaffte ihnen nicht nur den Vorteil der Unsichtbarkeit, es schützte sie mit seinem Energieschirm auch gegen Verwundung durch Strahlschüsse. Nur ein Desintegrator konnte sie treffen, dann allerdings tödlich. Mit den Posbis übrigens war Terra vor kurzem zu einer Art Abkommen gelangt. Das Stück Plasma, das den Posbi emotioneller Regungen befähigte, war ein winziger Teil einer Muttersubstanz, die als gewaltiges, einheitliches Wesen den größten Teil der Oberfläche einer Welt draußen in der intergalaktischen Finsternis bedeckte.
    Man nannte den Ursprungsort „die Hundertsonnenwelt". Es war bekannt geworden, daß der Haß gegen alles Organische, der den Posbis eingepflanzt war, ursprünglich nur dem Erbfeind, nämlich den Laurins gegolten hatte. Die Muttersubstanz, genannt „das Zentralplasma", hatte sich damit einverstanden erklärt, den Haßkomplex zu deaktivieren. Man versprach sich davon, daß die Posbis von nun an umgänglichere Wesen sein würden. Bisher war keine Gelegenheit gewesen, darüber Erfahrungen zu sammeln. Die nächste
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