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0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

0143 - Die Schöne aus dem Totenreich

Titel: 0143 - Die Schöne aus dem Totenreich
Autoren: Jason Dark
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Frau kam langsam auf mich zu und lächelte mich an.
    Ich schluckte. War sie ein Geist, ein Traumbild? Ich wollte sie fragen, doch kein Ton drang über meine Lippen. Die Kehle war regelrecht zugeschnürt.
    Vor mir blieb sie stehen. »Du bist John Sinclair, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Ich habe einen Hilferuf empfangen. Jemand braucht dich sehr, John Sinclair.«
    Ich ging überhaupt nicht auf ihre Bemerkung ein, sondern fragte direkt: »Wer bist du?«
    »Ich bin Kara.«
    »Und wo kommst du her?«
    »Aus der Vergangenheit und aus dem Totenreich.«
    Ich nickte, weil ich immer noch unter dem Eindruck ihres plötzlichen Auftauchens stand, denn ihre Antwort hatte ich nicht verstanden. Zwar akustisch, aber dem Sinn nach nicht.
    Sie wollte also was von mir. Mich um Hilfe bitten. Für wen? Wem sollte ich helfen?
    Diese Frage stellte ich.
    »Er heißt Myxin, wie ich seinen Gedanken entnehmen konnte!«
    Der kleine Magier! Himmel, lange hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Jetzt befand er sich in höchster Gefahr. Natürlich würde ich keine Sekunde zögern.
    »Wo ist er?«
    »Ich bringe dich zu ihm.«
    »Und wie?«
    »Komm her.«
    Mehr sagte sie nicht. Und ich vertraute ihr. Schritt auf die Unbekannte zu, die mir ihre linke Hand entgegenstreckte, mich anlächelte und meine Finger berührte.
    Ein warmes Gefühl durchströmte mich. Ein Prickeln, das sich in meinem Körper ausbreitete, ihn überflutete, bis zum Kopf stieg, wo mich ein Schwindel erfaßte.
    Im nächsten Augenblick verschwamm die Umgebung vor meinen Augen…
    ***
    Suko spürte nur einen kalten Hauch, dann nichts mehr.
    Plötzlich konnte er nichts mehr fühlen, denken, spüren, geschweige sich bewegen.
    Der Chinese erstarrte.
    Wie ein Denkmal blieb er sitzen, als hätte ihn jemand vereist.
    Dann jedoch – waren Sekunden oder Minuten vergangen – wurde alles wieder normal.
    Suko schluckte, zuckte mit den Wimpern und drehte sich auf dem Labortisch halb um.
    Im nächsten Moment wurden seine Augen groß.
    John war verschwunden!
    Der Chinese räusperte sich und wischte über seine Augen. Wie kam das? Wo hatte er sich versteckt? Es war unmöglich, daß er aus dem Labor gegangen war. Suko hätte ihn sicherlich gesehen, von der Zeitspanne, die er praktisch »nicht da« gewesen war, davon wußte Suko nichts mehr.
    »John!« rief er.
    Suko bekam keine Antwort.
    Er rutschte vom Labortisch und begann an sich selbst zu zweifeln. Wieso war John verschwunden, wo er doch zuvor noch mit ihm geredet hatte?
    Der Chinese glaubte auf einmal an eine magische Beeinflussung, und er hatte auch schon einen Schuldigen gefunden.
    Die Wand!
    Suko schritt auf sie zu, traute sich jedoch nicht, die glatte Fläche zu berühren. Vor der Wand blieb er stehen. Er streckte seine Arme aus, und seine Fingerspitzen glitten vorsichtig über die Fläche.
    Nichts geschah.
    Suko tauchte nicht ein in die andere Dimension, er machte keine Zeitreise mit. Alles blieb normal.
    Und doch war John Sinclair verschwunden!
    Der Chinese zermarterte sich das Hirn. Er überlegte, was geschehen sein konnte, zu einem Ergebnis kam er nicht. Ob John vielleicht den Raum verlassen hatte?
    Es wäre eine Möglichkeit. Suko lief vor bis zum Empfang und rief immer wieder den Namen.
    Eine Antwort bekam er nicht.
    Achselzuckend machte er wieder kehrt. Dieses verfluchte Labor schien mehr Geheimnisse zu verbergen, als Suko je geahnt hatte.
    Das war ein teuflisches System.
    Alles blieb still. Suko hörte nur seine eigenen Schritte. In der Nähe des Ausgangs blieb er stehen. Er schaute auf die Straße, aber auch dort gab es keine Spur von John Sinclair. Alles war verhext, wie vernagelt, und Suko kam einfach nicht weiter.
    Er ging wieder zurück.
    Auf halbem Wege jedoch hörte er den Motor eines fahrenden Wagens und das laute Hupen.
    Das war für ihn bestimmt.
    Der Chinese machte kehrt und lief wieder zum Eingang. Durch die Glastür konnte er den vor das Gebäude fahrenden Lieferwagen sehen. Das war sicherlich das vom Yard angeforderte Gefährt.
    Suko hob den rechten Arm und winkte. Der Wagen schwenkte, die Scheinwerfer blendeten den Chinesen für einen Moment, dann verlöschten sie, und gleichzeitig stoppte das Fahrzeug.
    Eine Tür klappte auf. Der Fahrer sprang ins Freie.
    »Ich suche Mr. Sinclair!« rief er.
    »Der ist schon wieder gefahren.« Suko hatte sich rasch eine Ausrede zurechtgelegt.
    »Na ja.« Der Fahrer hob die Schultern. Er trug eine Lederjacke und eine Schirmmütze, die er jetzt in den Nacken schob. »Was anderes, wer sind
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