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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache
Autoren: Friedrich Tenkrat
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einen ohrenbetäubenden Knall und eine gleichzeitig erfolgende Implosion, die zur Folge hatte, daß der Untote von einem Augenblick zum andern nicht mehr zu sehen war.
    Hatte ich wieder nur ein Spiegelbild zerschlagen?
    Wie viele Doubles war der echte Compton Cullagher zu schaffen imstande?
    Würde der wahre Compton Cullagher ebenfalls implodieren, wenn ihn meine Silberkugel traf? Oder würde ihn das geweihte Silber zerfetzen?
    Suko kam langsam wieder klar. Er schüttelte den Kopf.
    »Du hattest schon bessere Auftritte«, sagte ich.
    »Wer konnte denn ahnen, daß er mit Klappstühlen um sich schmeißt?«
    »Wie geht es deinem Kopf?«
    »Der ist aus Gußeisen. Mach dir um den keine Sorgen.«
    Lloyd Tingwell lag dort auf dem Boden, wo ich ihn hingestoßen hatte. Er preßte seine grüne Hand an den Leib und krümmte sich vor Schmerzen. Dennoch hatte er mehr Glück gehabt als Lionel Hughes und Sean Pollock.
    Suko und ich halfen dem Pastor auf die Beine. Willenlos ließ er sich nach oben führen. Im Wohnzimmer setzten wir ihn in einen Sessel. Sein Zähneknirschen ging mir unangenehm unter die Haut.
    »Halt ihn fest«, verlangte ich von Suko.
    »Was hast du mit ihm vor?«
    »Er trägt die Spur des Bösen an seiner Hand. Er hat höllische Schmerzen. Ich will versuchen, ihn davon zu befreien.«
    »Und wie? Bist du neuerdings unter die Wunderheiler gegangen?«
    Ich öffnete mein Hemd und nahm das geweihte Silberkreuz ab.
    Das Kruzifix war meine stärkste Waffe im Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Es hatte mir schon unschätzbare Dienste erwiesen.
    Nur mir hatte Dr. Tods Horrornebel nichts anhaben können. Weil mich das Kreuz beschützt hatte. Andere Menschen waren im Nebel qualvoll zugrunde gegangen. Er hatte ihnen das Fleisch von den Knochen gefressen. Wie eine alles vernichtende Säure…
    Tingwell wurde von einem Schüttelfrost gepackt.
    Ich konnte ihn nicht länger leiden sehen. Er klapperte mit den Zähnen, wurde totenblaß, während seine Augen weit hervorquollen.
    Ich schaute Suko an. Der war hinter den Sessel getreten und hielt den Pastor mit beiden Händen an den Schultern fest. Er drückte den Mann mit seinem Körpergewicht nach unten.
    Ich beugte mich über Tingwell. »Geben Sie mir die Hand«, verlangte ich.
    Der Pastor kam meiner Aufforderung nicht nach. Er preßte die Hand noch fester an seinen Leib. Ich mußte meine ganze Kraft aufbieten, um die Hand von seinem Körper zu lösen.
    Ich drehte sie so, daß die Handfläche nach oben wies, und darauf legte ich mein Kruzifix.
    Der Pastor kreischte auf. Es schmerzte ihn noch mehr, als der Stachel des Bösen aus seinem Fleisch gerissen wurde. Er bäumte sich auf, doch Suko hatte den Mann sicher im Griff.
    Die Kraft des Guten löschte den Schmerz. Das Graugrün verblaßte. Die Hand des Pastors nahm wieder ihre natürliche Farbe an.
    Lloyd Tingwell hatte es überstanden.
    Wir alle wußten, wieviel Glück er gehabt hatte.
    Der Schüttelfrost hörte auf. Tingwells Lider flatterten. Er blickte mich verwirrt an, als könne er nicht begreifen, immer noch am Leben zu sein.
    »Sie haben es gerade noch geschafft, Pastor«, sagte ich lächelnd.
    »Gratuliere.«
    »Wer sind Sie?« fragte Lloyd Tingwell mit belegter Stimme.
    »Oberinspektor John Sinclair von Scotland Yard. Und dies ist mein Partner Suko«, antwortete ich.
    Der Chinese ließ Tingwell los und trat neben mich.
    Lloyd Tingwells Augen pendelten zwischen meinem Freund und mir hin und her. »Wie kommen Sie hierher?« fragte er verblüfft.
    »Ausgerechnet jetzt? Wieso haben Sie gewußt, daß ich Hilfe brauche?«
    Ich schmunzelte. »Sieht danach aus, als könnte ich hellsehen, nicht wahr?«
    »Allerdings.«
    »Es gibt für unser Erscheinen eine ganz simple Erklärung, Pastor.«
    »Welche?«
    »Der Mord an Lionel Hughes rief mich auf den Plan…«
    Tingwell riß die Augen auf. »Hughes ist tot?«
    »Compton Cullagher hat ihn umgebracht. Wenig später nahm er Sean Pollock das Leben.«
    »Pollock auch?« flüsterte Lloyd Tingwell.
    »Sie sollten das dritte Opfer des Wiedergängers werden. Daß wir ausgerechnet zu dem Zeitpunkt bei Ihnen aufkreuzten, wo es für Sie kritisch wurde, war reiner Zufall, Pastor«, erklärte ich. »Ich ahnte nur, daß auch Sie Besuch von Cullagher kriegen würden. Wann, das wußte ich allerdings nicht. Was ist vor einem Jahr in Enfield passiert? Warum taucht heute dieser Untote auf und rächt sich?«
    Tingwell legte die Hände auf sein Gesicht und sagte eine ganze Weile nichts.
    Ich hängte
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