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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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war der Umstand, dass die Burschen vor uns es nicht sonderlich eilig zu haben schienen. Und meine Verwunderung wuchs, als sie in Jersey City vor dem ersten Restaurant hielten und hineingingen.
    »Geh ihnen nach, Phil«, sagte ich. »Pass auf, ob ihre Brieftaschen vielleicht vor Dollars überlaufen. Ich werde mir inzwischen den Wagen ansehen.«
    Mein Freund nickte und verschwand ebenfalls im Eingang des Lokals.
    Ich stieg aus und blickte mich um. Ein halbes Dutzend Wagen standen außer unserem Ford und dem Pontiac herum. Sonst war die Straße hier ziemlich menschenleer.
    Langsam schlenderte ich zu dem I’ontiac hinüber, probierte die Tür und öffnete sie, als ich herausfand, dass sie nicht verschlossen war.
    Ich setzte mich ans Steuer, als ob ich zu dieser Benzinkutsche gehöre, und beschäftigte mich zunächst mit der Seitentasche. Sie enthielt nichts weiter als ein Putzlappen und zwei gebrauchte Zündkerzen. Im Handschuhfach befanden sich eine Packung Zigaretten und eine Sonnenbrille. Die Hintersitze und das Ablagebrett vor dem Rückfenster waren wie leer gefegt. Ich hob die Fußmatte auf, klappte die Sitze zurück und tastete die Deckenpolsterung ab. Nichts deutete darauf hin, dass hier 20 000 Dollar versteckt waren. Entweder hatten die Burschen das Geld während der Fahrt auf ihre Anzugtaschen verteilt, oder sie besaßen es nicht. Es war zum Beispiel unwahrscheinlich, dass es sich im Kofferraum befand, weil sie keine Zeit dazu gehabt haben konnten, es dort zu verstauen. Sie mussten sehr zügig vom Boarding-house bis zur Hauptstraße gefahren sein, sonst hätten wir sie schon eher eingeholt. Mithin konnten sie unterwegs nicht angehalten haben. Auf ihrem Weg nach Jersey City aber hatten wir sie die ganze Zeit über im Auge behalten.
    Ich wollte gerade aussteigen, um dennoch mein Glück im Kofferraum zu versuchen, als die Tür auf gerissen wurde, eine Hand den Kragen meines Trenchcoats packte und mich unsanft vom Sitz riss.
    Es war einer der beiden Männer, die in Ransoms Boarding-house am Ecktisch gesessen hatten. Ehe ich mich ihm vorstellen konnte, zog er einen Gummiknüppel aus der Hüfttasche und holte aus. Ich lag auf dem Boden vor dem Wagen, und in dieser Stellung blieb mir nichts anderes übrig, als mich gegen seine Beine zu werfen.
    Im selben Augenblick schlug er zu, wurde von der Wucht des Schlages, der ins Leere ging, nach vorn gerissen und machte eine Hechtrolle über mich hinweg, die für ihn am linken Kotflügel seines Pontiacs endete.
    Der Bursche kam bemerkenswert schnell wieder auf die Beine. Er hatte beim Sturz nicht einmal seinen Gummiknüppel verloren und ging mich damit an. Ich wartete den Schlag ab, blockierte mit dem linken Unterarm das Gelenk der herabsausenden Hand und fasste mit der Rechten seinen Ellbogen, den ich ruckartig an mich heranzog.
    Wenn Sie etwas von Judo verstehen, dann kennen Sie auch die verblüffende Wirkung des Griffes.
    Der Gummiknüppel trat eine Luftreise an, und der dazugehörige Mann machte einen Salto rückwärts. Ein Stück neben dem linken Vorderrad blieb er liegen und sah mich so entgeistert an, als halte er mich für den Weihnachtsmann.
    Ich wollte die Gelegenheit benutzen, um ihm meinen Ausweis zu zeigen und ihm zu erklären, warum ich in seinem Wagen saß, doch ich kam nicht dazu.
    Sein Blick wanderte an mir vorbei und saugte sich an etwas fest, das sich hinter mir befinden musste. Im gleichen Augenblick hörte ich das Rascheln eines Trenchcoats in meinem Rücken und warf mich instinktiv zur Seite.
    Es geschah keine Sekunde zu früh. Der meinem Genick zugedachte Handkantenschlag prallte an meiner Schulter ab, und der Mann, der ihn gestartet hatte, stolperte an mir vorbei.
    Er tat mir nicht den Gefallen, über die Beine seines Partners zu straucheln, sondern warf sich blitzschnell herum. Mir blieb gerade noch genügend Zeit, um meine Rechte hochzureißen und ihn in einen Aufwärtshaken laufen zu lassen.
    Der Haken taugte nicht viel. Er war sozusagen, Güteklasse C.
    Ich schlage mich nicht gern auf offener Straße. Deshalb beschloss ich, es kurz zu machen.
    Ich deckte den Burschen mit einer Serie kurzer Haken ein, die nicht von schlechten Eltern war. Zum Abschluss servierte ich ihm einen Brocken ans Kinn, der genügte.
    Er überlegte es sich einen Augenblick lang, dann legte er sich aufs Pflaster.
    Inzwischen war der andere wieder auf die Beine gekommen, und ich erwartete seinen Angriff. Doch er griff nicht an. Stattdessen streckte er die Hände himmelwärts und
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