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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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erreichen, an der das Boot versteckt lag.
    In der Zwischenzeit war das dichte Blätterdach des Dschungels ihr einziger Schutz. Die Báalols setzten so viel Flugboote auf so begrenztem Gebiet ein, daß sie anhand von Meechs gelegentlichen Strahlschüssen, mit denen er einen Weg durch das Gestrüpp brach, unmöglich eine Energieortung machen konnten.
    Die Streufelder ihrer eigenen Antriebsaggregate überlagerten die Energieemissionen der Waffe. Am Ende des fünften Tages war es wirklich höchste Zeit, daß Ron mit seinen Leuten in die Nähe des Bootes kam. Der Lärm, den die Tiere verursachten, war kaum mehr zu ertragen. Außerdem wurde es von Tag zu Tag heißer.
    Aptulad befand sich auf dem Teil seiner Bahn, die zwischen den beiden Zwillingssonnen des Systems hindurchführte. Infolge der hohen Sonnengravitation gewann der Planet stetig an Geschwindigkeit und machte unerhörte Fortschritte zu Zonen größerer Hitze hin. Die Stunden, in denen beide Zentralgestirne gleichzeitig am Himmel standen, waren fast unerträglich. Ron erlaubte sich einen erleichterten Seufzer, während sie sich an das überdimensionale Farngestrüpp heranarbeiteten, in dessen Zentrum das Boot versteckt lag. Die Falle war so geschickt gestellt, daß nicht einmal Meech Hannigan sie hatte vorausahnen können.
     
    *
     
    Meech kroch voran, wie immer. Mit seinem gewichtigen Körper brach er die Farne beiseite und schuf einen Pfad. Hinter ihm bewegte Ron sich durch ein Dampfbad. Vor wenigen Minuten war die zweite Sonne aufgegangen. Die Helligkeit tat den Augen weh, und die Hitze trieb Ströme von Schweiß aus jeder einzelnen Pore.
    Alle zwei Knielängen weit mußte Ron anhalten, um sich die salzige Flüssigkeit aus den Augen zu wischen. Dabei ließ er den unsichtbaren Laurin nicht los, den er der Einfachheit halber mit festem Griff hinter sich herschleifte. Meech hielt plötzlich an. Er hob den Arm und deutete voraus. „Noch zwanzig Meter", sagte er. „Ich kann die Umlaufkante sehen." Ron nickte mürrisch. Zwei Meter wären ihm lieber gewesen als zwanzig. Meech setzte sich wieder in Bewegung. Im selben Augenblick ging es los. Eine unwiderstehliche Kraft hob Ron Landry in die Höhe. Wilder Feuerschein blendete ihn und ließ die Welt in Dunkelheit versinken. Der brüllende Donner einer vernichtenden Explosion schlug über ihm zusammen. Er spürte nicht, daß er ein paar Meter weit durch die Luft flog. Als er den ersten klaren Gedanken fassen konnte, lag er schon wieder auf dem Boden, nach Luft schnappend und von den Farnen zerkratzt, durch die er sich wie ein Geschoß eine Bahn gebrochen hatte. Immer noch hielt er den Gefangenen gepackt. Er war mit ihm zusammen davongeschleudert worden. Ron ließ ihn eine Sekunde lang los und tastete seine Umgebung ab. Er lag am Fuß eines Farngesträuches. Mit einem hastigen Ruck schob er den Laurin so weit unter die Wedel, wie es eben ging. Dann preßte er sich flach gegen den Boden und wartete darauf, daß die geblendeten Augen wieder zu sehen begannen. Er versuchte zu begreifen, was geschehen war. Das Raumboot war explodiert, daran bestand kein Zweifel. Daß es nicht von selbst in die Luft geflogen war, stand ebenso fest. Die Báalols hatten es also entdeckt - und zwar lange, bevor Ron mit seinen Leuten an den Ort des Versteckes zurückgekehrt war. Sie hatten eine Falle gelegt, so geschickt, daß nicht einmal Meech Hannigan etwas davon merkte.
    Wahrscheinlich hatten sie inzwischen das Farngestrüpp umstellt und warteten auf den Befehl zum Losschlagen. Die tanzenden Funken auf der Netzhaut verschwanden allmählich. Die Umwelt begann wieder sichtbar zu werden, nebelhaft zunächst, dann in immer deutlicheren Umrissen. Ron wandte den Kopf nach allen Seiten, aber von seinen Leuten war keine Spur zu sehen. Die Explosion hatte sie nach allen Richtungen davongeschleudert. Das Geschrei der Tiere war verstummt. Schweigend lag der Wald im Glast der beiden Sonnen. Ron versuchte sich aufzurichten. Da begann über ihm eine Stimme zu dröhnen. „Das ist das Ende, Terraner!" erklärte sie. „Wir waren ein bißchen schlauer als ihr. Wir haben euer Boot gefunden, bevor ihr noch einen Tag weit vom Stützpunk tentfernt wart, und hier auf euch gewartet. Unsere Flugboote ließen wir in der Luft, um euch glauben zu machen, daß wir immer noch auf der Suche seien. Ihr sitzt jetzt in der Falle. Ich gebe euch zwei eurer Minuten zur Kapitulation. Seid ihr bis dahin noch nicht mit erhobenen Armen am Rand des Gebüsches erschienen, werden
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