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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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völlig ruhig zu bleiben, als er erfuhr, daß es sich um Terraner handelte, die unbemerkt in den Stützpunkt eingedrungen waren. Er konnte allerdings seine Gedanken nicht ganz für sich behalten. Die, die in seiner Nähe standen, merkten deutlich, daß er erschrak. Unter ihnen war Dilan, der junge Techniker. Tappan ließ weiter vorrücken. Immerhin, kam ihm zum Bewußtsein, hatte er fünfzig Mann hinter sich. Für vier Gegner war das mehr als genug, selbst wenn die Gegner Terraner waren. Tappan gab sich Mühe, das Rondell zu erreichen, noch bevor der Kampf beendet war. Er mußte die Terraner fassen, bevor sie das Rondell verließen. Er würde niemals wieder einen Platz finden, an dem er sie so mühelos umzingeln konnte. Unterwegs teilte er seine Streitmacht in kleine Gruppen auf und sorgte dafür, daß jede Gruppe einen der Rondellausgänge besetzte. Er selbst blieb mit weiteren vier Mann, unter ihnen Dilan, auf dem kürzesten Wege.
    Er konnte sich erlauben, ein wenig langsamer vorzugehen, um den anderen Gruppen Zeit zu lassen, ihre Posten im rechten Augenblick zu erreichen. Eines allerdings verursachte ihm Kopfzerbrechen. Während sie vorsichtig die letzten Meter bis zur Mündung des Ganges ins Rondell zurücklegten, spürte Tappan deutlich drei fremde Gehirnmuster. Er empfing sie deutlich, obwohl die Impulse seiner eigenen Leute und die der drei unsichtbaren Fremden, die den Terranern in die Hände gefallen waren, sie zu übertönen versuchten. Es mußten kräftige Gehirne sein, die diese Muster ausstrahlten, terranische Gehirne zum Beispiel. Aber es waren nur drei - und die Flüchtigen hatten von vier Terranern gesprochen. Tappan hatte keine Zeit mehr, seinen Plan zu ändern. Sobald er die Mündung des Ganges erreichte, trat er in das Rondell hinaus und befahl den Eindringlingen, die Arme zu heben und sich zu ergeben. Er war befriedigt, als sie das ohne Widerstand taten. Aber gleichzeitig erschrak er maßlos, als er feststellte, daß da wirklich vier Terraner waren. Er aber empfing nur Impulse aus drei Gehirnen. Wie beiläufig wandte Ron Landry sich um und sagte auf englisch zu Meech: „Wir sitzen fest, Meech.
    Du mußt selbst herausfinden, wann eine günstige Gelegenheit ist."
    „In Ordnung, Sir", antwortete Meech rasch. Aber da fuhr der alte Priester schon dazwischen: „Ruhe dort! Keine Unterhaltung zwischen den Gefangenen! Kommen Sie her und lassen Sie sich durchsuchen!" Ron verschränkte die Arme über dem Kopf und ging langsam auf den Alten zu. Die Báalols in den Gangmündungen rührten sich nicht. Sie kamen nicht in das Rondell heraus, aber ihre Waffen bestrichen die ganze Fläche. Der einzige, der sich nach vorn gewagt hatte, war der alte Priester.
    Ron blieb vor ihm stehen. „Was wollen Sie hier?" fragte ihn der Báalol ungehalten. „Mich umsehen", antwortete Ron in aller Ruhe. „Haben Sie etwas dagegen?" Der Alte hielt die Frage einer Antwort nicht für würdig. Ohne sich umzudrehen, gab er seinen Leuten ein Zeichen. Zwei Männer lösten sich aus der Gangmündung hinter ihm und kamen auf Ron zu, wahrscheinlich, um ihn zu durchsuchen. Ron trat einen Schritt von dem Alten zurück und sah den beiden jungen Männern entgegen, die ihn entwaffnen sollten. Er versuchte, ihre Kräfte abzuschätzen, und kam dabei auf ein erfolgversprechendes Ergebnis. Plötzlich beobachtete er, wie einer der beiden stehenblieb. Der andere bewegte sich weiter. Der, der hinter ihm zurückgeblieben war, holte ihn mit einem mächtigen Satz wieder ein. Ron sah den rechten Arm in die Höhe schwingen. Etwas Metallisches blitzte in der Hand. Die Hand fuhr auf den Schädel des Ahnungslosen herab. Ron hörte einen dumpfen Schlag, dann lag der Báalol bewußtlos auf dem Boden. Der, der den merkwürdigen Zwischenfall herbeigeführt hatte, war blitzschnell hinter den alten Priester getreten. Ron konnte nicht sehen, was er da machte. Aber er bemerkte, wie der Alte blaß wurde und seine Augen sich vor Schreck weiteten. Und er hörte den jungen Báalol mit lauter Stimme auf arkonidisch verkünden: „Ich weiß, ihr werdet mich verachten! Aber ich habe Tappan, unseren verehrten Lehrer, vor der Mündung meiner Waffe. Ihr werdet den Terranern und ihren Gefangenen freien Abzug zugestehen, oder, beim Leben des Hohen Báalol, ich werde Tappan erschießen und alle anderen auch, die mir in den Weg kommen."
     
    *
     
    Ron brauchte eine Sekunde, um sich klarzuwerden, daß er nicht träumte. Dann aber reagierte er blitzschnell. Plötzlich hatte er
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