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0141 - Station der Unsichtbaren

Titel: 0141 - Station der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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seine Waffe wieder zur Hand und hielt damit die Leute in der Gangmündung hinter dem alten Priester in Schach. Zwei weitere Gänge hatte er im Blickfeld. Wenn sich dort einer rührte, würde er rasch genug herumschwenken und ihn unschädlich machen können. Trotzdem war die Sache gefährlich. Er wußte nicht, wie rasch Lofty und Larry reagiert hatten. Auf Meech dagegen konnte er sich verlassen. Aber auch Meech konnte nicht alle Punkte auf einmal im Auge behalten. Sie hatten nur dann eine Chance, wenn sie ihm wenigstens ein Drittel der Arbeit abnahmen - und wenn die Báalols sich durch die Bedrohung ihres alten Oberpriesters wenigstens ein paar Minuten lang in Schach halten ließen.
    Sekunden vergingen. Die absolute Stille machte Ron nervös. Mit Mühe widerstand er dem Wunsch, sich umzudrehen und die Lage in Augenschein zu nehmen. Er war schon fast überzeugt, daß alles schiefgegangen sei, da hörte er Meechs ruhige Stimme: „Alles in Ordnung, Sir. Wir können die Gefangenen jetzt aufnehmen." Ron zog sich schrittweise zurück. Er bewegte sich auf derselben Linie, auf der er gekommen war, und stieß nach ein paar Metern mit dem Fuß an den unsichtbaren Laurin. Nach einem Rundblick bückte er sich blitzschnell, schob beide Arme unter dem leichten Körper hindurch und brachte die Hände mit den Waffen darin so wieder zum Vorschein, daß die Báalols sie sehen konnten. „Fertig!" klang Loftys helle Stimme aus dem Hintergrund. „Fertig!" meldete sich Larry. „Meech... du deckst den Rückzug!" rief Ron. „Junger Mann, wer auch immer Sie sind, schieben Sie Tappan vor sich her und bewegen Sie ihn dazu, daß er den Stützpunkt mit uns zusammen verläßt." Er wartete noch so lange, bis er sah, daß seine Aufforderung befolgt wurde. Der alte Priester setz te sich, von der Waffe und der Entschlossenheit eines seiner eigenen Unterpriester getrieben, zögernd in Bewegung. Meech stand immer noch in der Mitte des Raumes und hielt ununterbrochen Umschau. Etwa drei Minuten waren seit dem tollkühnen Eingreifen des jungen Mannes, dessen Motiv Ron nur erraten konnte, vergangen. Keiner der Báalols hatte sich bisher gerührt. An der Spitze des kleinen Trupps bewegte sich Lofty Patterson vorsichtig auf den Nordausgang des Rondells zu. Ron erwartete Schwierigkeiten für den Augenblick, in dem die Báalols im Nordgang zur Seite weichen mußten, um Lofty durchzulassen.
    Und es erwies sich, daß er recht hatte. Lofty war noch zwei Meter von der Gangmündung entfernt, als aus der Tiefe des Ganges ein gleißend heller Blasterschuß aufleuchtete. Die glühende Bahn seines Schusses fuhr jedoch hoch über Lofty hinweg. Meech handelte blitzschnell. Er feuerte über Lofty hinweg einen Strahl und einen Pistolenschuß in den Nordgang hinein. Ein wütender Schrei gellte auf. Meech wirbelte sofort herum, mit einer Geschwindigkeit, der kein Auge folgen konnte. Ein zweites Fauchen, ein zweiter Knall und ein zweiter Schrei. Dann das Trappeln eiliger Füße. Ron brauchte eine Weile, um zu begreifen, was das zu bedeuten hatte.
    Meech hatte die Báalols in den Südgängen in die Flucht geschlagen. Sie liefen davon. „Schneller!" schrie Ron. „Wir haben freie Bahn!"
     
    *
     
    An dem Wächter vorbei, der immer noch bewußtlos lag, verließen sie den Stützpunkt. Im Laufschritt überwanden sie die deckungsfreie Lichtung nördlich des Stützpunktes. Erst im Dickicht des Dschungels gönnten sie sich eine kurze Pause und ließen den jungen Báalol, der Tappan immer noch vor sich her trieb, zu sich aufschließen. Im Dunkel der Nacht war es schwierig, die Gesichter der beiden Báalol -Männer zu erkennen. Ron hörte den Alten heftig atmen. Als der Druck der Waffe in seinem Rücken nachließ, weil sein Bedränger schließlich stehengeblieben war, sagte er im Klageton: „Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, mein Junge.
    Aber du begehst einen schweren Fehler!" Tappan sprach arkonidisch. Der Junge antwortete in der gleichen Sprache und so heftig, als hätte er das, was er sagte, schon ein paar Monate lang unausgesprochen mit sich herumgetragen: „Ihr seid auf dem falschen Weg, Tappan! Ihr könnt nicht mit einer fremden Rasse, die aus einer fremden Galaxis kommt und deren bloßer Anblick Ekel erregt, ein Bündnis schließen, das allein darauf gerichtet ist, die Herrschaft über die gesamte Milchstraße zu erringen. Ihr wißt nicht einmal, worauf ihr euch da einlaßt!" Tappan schwieg eine Weile. Dann sagte er niedergeschlagen: „Du bist weiter vom
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