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0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil
Autoren: Jason Dark
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im Raum, seitlich von der Tür weg und hielt sich dabei dicht am Boden. Die anderen mußten annehmen, daß ihr Opfer durch die Tür entkommen war.
    Und sie reagierten so, wie die Detektivin es vorausgesehen hatte.
    An der Spitze die Blondine, rannten sie auf den Ausgang zu, zogen die Tür auf und verschwanden.
    Jane Collins konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Die drei waren auf den Trick reingefallen.
    Jane hatte nicht vor, sich von diesen blutgierigen Bestien jagen zu lassen. Sie wollte selbst die Initiative ergreifen und zumindest einen der Fariac-Brüder stellen.
    Auf Zehenspitzen lief Jane auf die gegenüberliegende Tür des Zimmers zu, öffnete sie und stand bald wieder in dem Gang, wo auch die Zimmer der Gäste lagen.
    Dort war alles ruhig. Niemand ließ sich blicken. Kein Vampir lauerte ihr auf, und unangefochten erreichte die blonde Detektivin die Treppe.
    Die Stufen waren leer.
    Allerdings konnte sie nicht bis nach unten schauen, weil die Treppe gebogen war. Sie mußte erst ein paar Meter hinunterlaufen.
    Jane hielt sich in der Nähe des Geländers. Nach fünf Stufen konnte sie in die Halle schauen.
    Und die war nicht leer.
    Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld. Es herrschte das völlige Chaos. Stühle waren umgekippt, und einige Reste vom Büfett lagen am Boden.
    Von den Fariac-Brüdern sah sie nichts. Dafür jedoch hielt ein anderer Vampir Wache.
    Er stand im Chaos und wandte Jane den Rücken zu.
    Die Detektivin lächelte kalt, als sie langsam nach unten schritt.
    Sie bemühte sich, möglichst kein Geräusch zu verursachen, konnte aber nicht vermeiden, daß eine Stufe knarrte.
    Sofort federte der Blutsauger herum.
    Er riß die Augen auf und starrte Jane Collins wie ein Weltwunder an. Doch dann veränderte sich sein Blick. Er wurde kalt, gemein und lauernd. Der Vampir spreizte die Arme ab und öffnete die Hände. Er zog die Lippen zurück und präsentierte dabei seine spitzen Eckzähne.
    Sein Vorhaben war klar.
    Er wollte Janes Blut.
    Die Detektivin ging weiter. Angst hatte sie nicht. Dazu war sie zu gut bewaffnet. Nach wie vor hielt sie die Lanze in der rechten Hand, hob jetzt den Arm und schleuderte die schwere Waffe nach unten. Sie warf nicht gezielt, sondern wollte den Blutsauger warnen.
    Einen Meter neben ihm hieb die Lanze in den Holzboden und blieb zitternd stecken.
    Der Vampir schaute auf den Schaft, wollte vorspringen und die Waffe packen.
    »Laß es!« peitschte Janes Stimme.
    Der Blutsauger zuckte zurück, blieb jedoch in einer schrägen Haltung stehen. Er drehte den Kopf und schaute Jane an, die ihre Astra gezogen hatte und den Vampir damit bedrohte.
    »Rühr dich nicht!« befahl sie.
    Der Vampir gehorchte.
    Langsam schritt Jane die Stufen hinunter. Ein Regisseur hätte es nicht besser in Szene setzen können. Der lauernde Vampir, die blonde Frau mit der Waffe, das knisternde Kaminfeuer, dessen Widerschein über Janes Gesicht zuckte, all das gab der Situation einen wahrhaft gespenstischen Reiz.
    Vor der Treppe blieb Jane stehen. Sie wollte den Vampir von der Lanze weghaben und bedeutete ihm, näher zu kommen.
    Er zögerte noch, gab sich einen Ruck und schritt auf Jane Collins zu.
    Einen Schritt vor ihr blieb er stehen. Sein Blick war noch immer haßerfüllt, aber tief in den Pupillenschächten kroch auch die Angst vor dieser Frau hoch.
    »Du weißt, daß ich dich töten kann!« sagte Jane.
    »Ja.«
    »Ich werde dir aber eine Chance geben und hoffe stark, daß du sie nützen wirst.«
    Der Vampir schwieg.
    Jane stellte die nächste Frage. »Wo befinden sich die beiden Fariac-Brüder?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Jane Collins ging einen halben Schritt, hatte jetzt die nötige Distanz, streckte ihren rechten Arm aus und preßte die Mündung der Astra gegen die Stirn des Vampirs.
    »Ich weiß, daß du lügst«, sagte sie gefährlich leise.
    Der Blutsauger verdrehte die Augen und schielte gegen die Pistole. Er hatte Angst. Diesmal war es deutlich zu spüren. Sein Mund öffnete und schob sich, die Zähne klapperten aufeinander, als würde ein Schüttelfrost ihn peitschen.
    »Nun?«
    »Ich – ich weiß es nicht.«
    Jane verlor langsam die Geduld. »Noch eine Lüge, und ich töte dich«, sagte sie kalt.
    Da verlor der Blutsauger die Nerven.
    »Sie – sie sind unten!« keuchte er.
    »Wo unten?«
    »In den Gewölben.«
    »Sind sie allein?«
    »Nein, wir sollen uns da treffen.«
    »Und aus welchem Grund?«
    »Weil dort die Gefangenen liegen!«
    Der letzte Satz beeindruckte Jane Collins am
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