Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0141 - Mein Todesurteil

0141 - Mein Todesurteil

Titel: 0141 - Mein Todesurteil
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Spielzeug?« höhnte er.
    Jane lächelte ebenfalls. »Dieses Spielzeug ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Ich denke, Sie wissen, was das zu bedeuten hat.«
    Gordon Fariac wurde starr. Damit hatte er nicht gerechnet. Für ihn war die Detektivin ein willenloses Opfer, das sich nicht wehren konnte, doch nun hatte Jane den Spieß umgedreht, und Gordon Fariac glaubte auch daran, daß sie nicht bluffte.
    Nicht nur er hatte die Worte vernommen, auch sein Bruder und die anderen Vampire. Sie schienen eingefroren zu sein. Manche saßen noch, einige standen in sprungbereiter Haltung vor ihren Stühlen.
    »Wollen Sie schießen?« fragte Fariac.
    »Ja.«
    Der Fabrikant nickte, während sich sein teuflischer Bruder nicht regte. »Das glaube ich Ihnen sogar. Und warum drücken Sie nicht ab, Miß Collins? Trauen Sie sich etwa nicht?«
    »Doch…«
    »Aber?«
    »Erst will ich wissen, wo sich John Sinclair, Bill Conolly und auch Will Mallmann befinden.«
    Jetzt lachte Fariac. »Ich hatte mir gedacht, daß Sie so fragen würden. Aber ich werde einen Teufel tun und Ihnen etwas sagen, Miß. Sie müssen die drei schon suchen.«
    »Das mache ich auch, aber nicht allein. Ich nehme Sie mit.«
    »Glauben Sie, daß ich mit Ihnen gehen werde?«
    »Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig.«
    Gordon Fariac schaute auf Jane, dann auf die Waffe. »Gut«, sagte er, »ich gehe mit.«
    Sein Bruder legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Tu es nicht!« zischte er. »Du machst dich unglücklich…«
    »Ich muß gehorchen.« Er lächelte. »Bitte, Miß Collins, Sie kennen sich ja hier besonders gut aus. Zeigen Sie mir den Weg. Wohin möchten Sie zuerst gehen?«
    »In den Keller.«
    »Oh. Haben Sie dort keine Angst?«
    »Nein.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Und diese drei Worte wirkten wie ein Startsignal. Es war der Weißhaarige, der nicht mehr warten wollte und der auch seine Felle davonschwimmen sah.
    Er packte plötzlich seinen Stuhl, wuchtete ihn hoch und schleuderte ihn auf Jane Collins zu.
    Die Detektivin sah die Bewegung, huschte zur Seite, wich dem Möbelstück aus, das hinter ihr gegen die Wand krachte, und schoß.
    Dieser Schuß war das Startzeichen für eine mörderische Jagd!
    ***
    Wir hatten es nicht geschafft!
    Nach wie vor saßen die verdammten Fesseln stramm und ließen uns keine Bewegungsfreiheit.
    Das Resultat war die Erschöpfung bei uns dreien. Ich biß mir vor Wut fast die Lippe blutig, denn ich steckte in einer verdammt elenden Lage.
    An den Gelenken hatte ich mir die Haut bereits aufgescheuert.
    Dort brannte es, als hätte man Säure über meine Hände gegossen.
    Meine Blicke richteten sich gegen die Decke. Schon einmal hatte ich so dagelegen. Und zwar im Verlies der Angst, als ich in der Lüneburger Heide gegen die untoten Wikinger kämpfte.
    Aber da hatte ich noch mein Kreuz gehabt, als die glühenden Speere mich durchbohren wollten. Hier war ich praktisch waffenlos, denn in der Beretta, die ich zwar noch immer bei mir trug, steckten keine Kugeln mehr.
    Und wo befand sich mein Kreuz?
    Auf der Reise durch die Dimensionen mußte ich es verloren haben. Ich erinnerte mich schwach, wie die Kette über meinen Kopf gestreift war und das Kreuz irgendwo verschwand.
    Es gab also nichts, womit ich mich gegen die Vampire hätte verteidigen können.
    »Habt ihr noch eure Waffen?« fragte ich.
    »Nein«, lautete die gemeinsame Antwort. »Wir hatten sie mal«, sagte der Kommissar, »aber dann schlug dieser verdammte Blutsauger zu. Sie müssen noch irgendwo in der Grabkammer liegen.«
    Das hatte ich mir gedacht. Es war also aussichtslos.
    Plötzlich lachte Bill auf.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Ich glaube, ich kann meine Hand unter dem verdammten Strick wegziehen.«
    »Mann, Bill, versuche es!«
    »Bin ja schon dabei. Nur keine Panik.«
    »Und?«
    Bill keuchte und ächzte. »Geschafft«, sagte er nach einer Weile.
    »Hast du den Arm frei?«
    »Ja, den rechten.«
    Ich atmete auf. Ein kleiner Hoffnungsschimmer. Man griff ja nach jedem Strohhalm, doch Bill setzte meinem Optimismus wieder einen Dämpfer auf.
    »Ich habe es nur fast geschafft, John. Schulter und Oberarm hängen immer noch fest. Diese Fesseln sind einfach zu stramm. Ich kriege sie nicht runter.«
    Da sagte der Reporter nichts Neues. Auch ich hatte alles versucht, Will Mallmann ebenso. Doch wir waren dazu verdammt, hier liegenzubleiben.
    Und irgendwann würden sie kommen.
    Vielleicht zwei Vampire, vielleicht fünf, vielleicht zwölf. Im Prinzip spielte das keine Rolle. Sie wollten nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher