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0140 - Schreie in der Horror-Gruft

0140 - Schreie in der Horror-Gruft

Titel: 0140 - Schreie in der Horror-Gruft
Autoren: Jason Dark
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Herzschläge zögerte er, die Verfolgung aufzunehmen. Er wollte seinen Partner nicht im Stich lassen, aber dann dachte er daran, daß dem unseligen Leben des Vampirs ein Ende bereitet werden mußte. Er hatte es seinem Vater geschworen.
    Karel nahm die Verfolgung auf.
    Fariac hatte die Treppe schon fast hinter sich gelassen. Er mußte sich bereits in seiner Horror-Kammer befinden, und der Verfolger war noch immer auf den ersten Stufen.
    Die Treppe war eng, die Stufen steil.
    Der Vampir kannte ihre Tücken. Mit wehendem Umhang floh er seinem Reich entgegen und verschwand.
    Karel aber verfehlte in der Düsternis die ersten drei Stufen und fiel. Es gelang ihm nicht mehr, sich abzustützen, er kugelte die Steintreppe hinunter und schrie laut auf. Erst im letzten Drittel der Treppe konnte er sich fangen.
    Seine linke Seite schmerzte, auch der linke Arm tat ihm weh. Er konnte ihn nicht mehr gerade ausstrecken, aber er war nach wie vor von dem eisernen Willen beseelt, den Vampir-Grafen zu töten.
    Karel drang in das Verlies ein.
    Fariac schrie und fauchte. Er suchte seinen Weg zwischen den aufgestellten Kreuzen, vermied es tunlichst, sie zu berühren und sah nur seinen offenen Sarg.
    Da wollte er hin.
    Karel jagte hinterher.
    Ihm war es egal, die Kreuze machten ihm nichts. Er war so von seiner Wut und seinem Haß beseelt, daß er sogar zwei von ihnen umwarf.
    Fariac hatte seinen Sarg erreicht. Er kletterte in die große Totenkiste hinein, ging in die Hocke und schaute sich noch einmal nach seinem Verfolger um.
    Karel Marek stürmte herbei.
    In seinen Augen leuchtete der Haß. Er hatte den rechten Arm erhoben, die Faust umklammerte den Pflock, die Haare hingen ihm wirr in die naßgeschwitzte Stirn, sein Gesicht war verzerrt.
    »Stirb, du verdammter Blutsauger!« brüllte er, und seine Stimme hallte als schauriges Echo von den steinernen Wänden wider…
    ***
    Gegenwart
    Suko hatte sich noch einmal rückversichert, bevor er seine Aufgabe in Angriff nahm. In einem langen Gespräch mit Sir James Powell wurde ihm gesagt, daß Scotland Yard sein Handeln decken würde, falls etwas schiefging.
    Der Chinese war beruhigt.
    Er hatte auch mit Shao über den Fall gesprochen. Sie wollte ihren Freund begleiten, doch Suko hatte abgelehnt.
    »Nein, du bist zu Hause besser aufgehoben.«
    Doch Shao hatte an diesem Tag ihren Dickkopf, bis Suko schließlich zustimmte.
    Er nahm sie mit.
    Jetzt hockte sie auf dem Sozius der Harley Davidson. Beide trugen wärmende und wetterfeste Lederkleidung, denn der Abend war doch ziemlich kalt. Zudem roch es nach Schnee. Bestimmt würden in dieser Nacht noch die ersten Flocken fallen.
    Suko lenkte die Maschine zwischen den verlassenen Gebäuden der Dock- und Kaianlagen. Menschen waren nicht mehr unterwegs, die meisten hielt das Wetter ab, und die Penner hatten sich schon längst in wärmere Gebäude verkrochen.
    In diesem Teil der Anlagen wurde auch nicht mehr gearbeitet, nur weiter entfernt leuchtete der Widerschein starker Halogenlampen, die ihre gleißende Lichtfülle auf die Piers warfen.
    Die Harley sprang über Gleise und knatterte in die kleinsten Gassen. Im starken Strahl des Scheinwerfers sah Suko hin und wieder fette Ratten davonhuschen.
    Dann bog er scharf links ab. Vor ihnen tauchte ein großer viereckiger Kasten auf.
    Das Labor!
    Und Sukos Ziel.
    Er fuhr einen Bogen und erreichte die Westseite des Labors. Hier wollte er die Maschine abstellen.
    Die Harley rollte aus. Suko fuhr noch durch eine Pfütze, dann stieg er ab und bockte die Maschine auf.
    Stille umgab ihn und Shao. Die Geräusche der fernen Piers, auf denen gearbeitet wurde, waren nur gedämpft zu vernehmen. Der Chinese nahm den Helm ab. Shao machte es ihm nach. Ihr Haar hatte sie hochgebunden. Jetzt lächelte sie.
    »Da hast du ja deinen Dickschädel wieder durchgesetzt«, sagte Suko und grinste sie an.
    »Passiert ist nichts.«
    »Noch nichts.« Suko schaute sich um. »Wie gesagt, du bleibst hier. Ich schaue mich mal in dem Labor um.«
    »Soll ich nicht doch lieber…«
    Suko schüttelte den Kopf. »Keine Widerrede. Hier habe ich zu bestimmen.«
    Shao lächelte.
    Suko öffnete eine der beiden Packtaschen und holte eine lichtstarke Taschenlampe hervor. Dann zog er den Reißverschluß seiner Lederjacke ein Stück nach unten, damit ein genügend großer Spalt entstand, um schnell an die Beretta zu kommen. Auch die Dämonenpeitsche hatte Suko mitgenommen. Den silbernen Dolch trug Shao. Sollte doch irgend etwas passieren, konnte sie sich
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