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0140 - Mörder auf freiem Fuß

0140 - Mörder auf freiem Fuß

Titel: 0140 - Mörder auf freiem Fuß
Autoren: Mörder auf freiem Fuß
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das sich alles andere als schmeichelhaft für unsere hübsche Kollegin' anhörte.
    Wir trafen in der Truster-Villa ein.
    »Er rief um sechs Uhr zehn an«, berichtete Ann.
    Sie hatte den Flörer abgenommen und sich mit einem »Ja« gemeldet. Die Stimme des Anrufers hatte hart und metallisch geklungen.
    »Hallo! Alles in Ordnung?«
    Wieder hatte Ann ein kurzes »Ja« von sich gegeben.
    »Wir sind durch«, lautete der nächste Satz. »Nur noch die Mauer. Wir können sie in drei Stunden schaffen. Heute um Mitternacht haben wir es geschafft. — Was macht dein G-man?«
    »Alles okay«, lautete Anns Antwort.
    »Du mußt sehen, daß du ihn morgen los wirst. Ich habe es satt, daß du dich mit dem Burschen herumdrückst. Wenn wir die Sache hinter uns gebracht haben, brauchen wir die G-men nicht mehr.«
    Wieder hatte sich Ann auf ein »Ja« beschränkt, aber jetzt erregte die Einsilbigkeit den Argwohn des Anrufers.
    »Hallo, hast du deine Meinung so schnell geändert? Gestern sagtest du noch…« Er stockte und fragte argwöhnisch: »Was sagtest du gestern?«
    Ann schaltete blitzschnell und sagte: »Wir brauchten die G-men nicht, aber ich bin jetzt nicht mehr dieser Meinung, weil…«
    »Verdammt«, schrie der Mann. »Wer sind Sie?«
    Ann Syler versuchte noch einmal, den Faden nicht reißen zu lassen.
    »Darling«, flötete sie. »Hast du schon am frühen Morgen getrunken. Wie kannst du…«
    Weiter kam sie nicht. Der Anrufer hängte ein.
    »Wir sind durch… Nur noch die Mauer… Wir brauchen die G-men nicht mehr… Mitternacht…«, reimte ich mir die entscheidenden Sätze des Gespräches zusammen »Das hört sich an, als erreiche irgendeine große Sache heute um Mitternacht ihren Höhepunkt. Aber was für eine Sache?«
    »Es tut mir leid, Jerry, daß ich nicht mehr aus dem Mann herausholen konnte«, sagte Ann leicht bedrückt.
    Ich legte ihr die Hand leicht auf die Schulter.
    »Machen Sie sich keine Vorwürfe, Ann. Sie haben getan, was zu tun war. Es ist nicht Ihre Schuld, wenn dieser Fall immer noch dunkel bleibt. Eleonor Truster und unser armer Kollege Bender sind also nicht einem Trick zum Opfer gefallen, in dem die Frau selbst ihre Finger hatte, sondern sie scheinen echt entführt worden zu sein. Da bleiben wirklich nur Standwich und die anderen Ausbrecher als Täter über. Andererseits steht auch ziemlich fest, daß Eleonor Truster in eine dunkle Affäre verwickelt ist und daß Carrol Bender mißbraucht wurde.«
    »Was können wir tun?« fragte Phil.
    »Verdammt«, antwortete ich leise, »ich wünsche, ich wüßte es.«
    ***
    Obwohl Carrol bis zum Tode erschöpft war, konnte er nicht einschlafen. Um sechs Uhr wurde die Tür aufgerissen. Holback erschien und zog Eleonor Truster, der die Haare in der Stirn hingen, hinter sich her. Die Frau taumelte. Er stieß sie zu einem Bett, das in diesem Raum stand. Sie fiel darauf nieder.
    »Na also«, sagte der »Stier«. »Du hättest es billiger haben können. Binde sie ein wenig, Jose!«
    Ramirez holte aus einer Ecke eine Art Wäscheleine und band Eleonor Truster die Hände und die Füße zusammen. Sie ließ es willenlos geschehen.
    »Hat sie geredet?« fragte er gleichmütig.
    »Selbstverständlich«, antwortete Holback. »Unser alter Freund Leggin wohnt W. 43. Straße, Nummer 1340, und auch der Rest der Juwelen befindet sich noch dort. Es soll immerhin noch für einhunderttausend Dollar Zeug sein. Leider hat sie uns zu lange aufgehalten. Es ist schon hell. Wir können uns Leggin erst heute abend kaufen. Ich fürchte, seitdem wir diesen G-man hochgenommen haben, wimmelt New York von seinen Kollegen, die jedem Menschen sehr nachdrücklich ins Gesicht sehen, und ich möchte ihnen nicht gern meine Nase zeigen.«
    »Keine Gefahr, daß er merkt, daß wir das Mädchen geschnappt haben?« fragte Ramirez.
    Holback lachte.
    »Nein, das Girl ist ein ganz gerissenes Stück. Als sie hörte, daß Standwich aus dem Kittchen entkommen war, dachte sie sich natürlich, daß er versuchen würde, ihr das Genick umzudrehen. Sie versuchte, sich einen Mann zu kaufen, der ihr im schlimmsten Falle Standwich vom Hals halten sollte. Sie geriet an Butch Donald, den dicken Butch, der mal in Iowa gearbeitet hat. Aber Butch nahm auch fünftausend Dollar und versprach, Alec umzulegen. Aber Butch hatte Schwierigkeiten mit den G-men. Sie bliesen ihm das Lebenslicht aus. Der Dicke hatte sich die Adresse der Frau notiert, wahrscheinlich, um sie bei Gelegenheit ein bißchen zu erpressen. Die G-men fanden die
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