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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt
Autoren: Larry Brent
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Wiesel war er vorn und kam
langsam um die Gangbiegung herum. Das Licht einer einzigen Deckenlampe brannte
und tauchte den Flur in einen rötlich-gelben Schein. Genau auf dem
Treppenabsatz oben stand das Pärchen. Er, im schwarzen, weiten Umhang, sie als
Ungarin verkleidet, in einem hübschen bunten Seidenrock, lange wallende Haare,
zweifellos keine Perücke. Im Haar ein kleines aufgestecktes Käppchen mit
zahlreichen bunten Schleifen.
    Dracula legte den Arm um das
Mädchen. Sie schmiegte sich an ihn wie in zärtlichem Verlangen. Seine Hände
streichelten ihre Schultern, sein Gesicht näherte sich dem ihren, beugte sich
auf die Seite, und seine Lippen berührten ihren Hals.
    Es sah aus wie eine Filmszene, und
so bot sie sich auch den Augen Larry Brents. Aber hier entwickelte sich eine
tödliche Wirklichkeit.
    »Nein, Dracula! Das Spiel ist aus!«
Larrys Stentorstimme hallte durch den Korridor. Dracula, wie von einer Tarantel
gestochen, kam nicht dazu, die langen Vampirzähne in den Hals seines hübschen
Opfers zu bohren.
    Das Mädchen, wie in Trance, stand
da, unfähig zu begreifen, was hier vorging, das Gesicht eigenartig verklärt.
    Dracula starrte auf den Musketier
am Fuß der Treppe, der wie eine Raubkatze, flink und federnd, drei Stufen auf
einmal übersprang und auf ihn zu schnellte.
    Der Vampir sah den Fremden, der
erkannte ihn aufgrund der Maskerade unmöglich – aber die scharfe Stimme ließ
irgend etwas in seiner Erinnerung anklingen.
    [hä?? Die Maskerade bezieht sich
unmöglich auf den Vampir, denn er wurde von LB erkannt! Daher mein Vorschlag:
Der Vampir sah den Fremden, den er in seiner Maskerade nicht erkannte – aber
die scharfe Stimme ließ irgend etwas in seiner Erinnerung anklingen.]
    Er stieß das Mädchen brutal zur
Seite, während er selbst geistesgegenwärtig den Gang zum Parterre hochjagte.
    Larry fing das Mädchen auf, das
sonst die Treppenstufen hinabgestürzt wäre. Wertvolle Sekunden gingen verloren.
Er bettete die Fremde wortlos auf die unterste Stufe, konnte sich aber nicht
intensiv um sie kümmern. Dracula war frei! Er durfte nicht noch mal entkommen!
    Brent jagte durch den Korridor und
hörte das Hauptportal zuschlagen. Ein Schlüssel drehte sich im Schloß.
    Noch zehn Meter – und er hatte die
Stelle erreicht, wo Dracula noch eben stand. Der Weg durch die Tür war
versperrt. Aber nichts mehr konnte X-RAY-3 aufhalten. Dracula und das Schicksal
seiner Schwester bestimmten sein Denken und Fühlen.
    Er warf sich einfach durch die
lange Scheibe, welche einen Teil der Wand neben dem Balkonausgang begrenzte. Es
splitterte und krachte.
    Brent schützte sein Gesicht,
hauptsächlich die Augen, mit den Händen. Er bekam ein paar nichtssagende
Kratzer und Schrammen ab, hetzte aber weiter. Die dunkle Gestalt vor ihm
verschwand hinter Busch- und Baumwerk, ein Motor sprang an. Der Chevrolet Dr.
Astons! Sandfontänen spritzten auf und Kieselsteine flogen durch die Luft als
der Wagen mit roher Gewalt rasch beschleunigt wurde.
    Das Haupttor vorn stand weit offen.
Den Gästen zuliebe, die in dieser Nacht im Sanatorium weilten, zu dem Aston
offenbar nur noch eine beschränkte Beziehung hatte.
    Es dauerte drei volle Minuten, ehe Larry am Steuer des Lotus saß,
und es verstrichen abermals zwei Minuten, ehe er sich aus der schmalen,
verbauten Parklücke hinausmanövriert hatte. Er mußte fast zwanzig Meter durch
den aufgeweichten Waldboden am Rand der Straße fahren, ehe er den Lotus auf die
Fahrbahn brachte.
    Larry gab Gas. Wie ein Blitz jagte
das Auto durch die Nacht. Die einsame Strecke wurde zur Rennbahn. Die Lichter
spiegelten sich auf dem nassen Asphalt und Larry holte zusehends auf. Dracula
fuhr Richtung Port Chester.
    Noch drei Meilen, dann bestand nur
noch ein Abstand von etwa zwanzig Metern. Der Agent sah die dunkle Gestalt über
das Steuer gebeugt. Dracula versuchte verzweifelt, mehr Gas zu geben, aber aus
dem Chevy war nicht mehr herauszuholen. Und nun zeigte der Lotus eine seiner
geheimen Besonderheiten. Larry drückte eine Taste an dem umfangreichen
Armaturenbrett. Aus zwei winzigen Düsen sprühte mit Überdruck eine Chemikalie,
deren Wirkung darin bestand, daß sie augenblicklich auf der Straße unter dem
vor ihm rasenden Auto zu einem gefährlichen, eisglatten Film wurde.
    Von unsichtbaren Händen schien der
dunkle Chevrolet über die Fahrbahn gezogen zu werden. Er raste auf die andere
Straßenseite hinüber. Dracula lenkte dagegen. Er war ein ausgezeichneter
Fahrer, bekam den Wagen
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