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0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

0139 - 200 Minuten um Leben und Tod

Titel: 0139 - 200 Minuten um Leben und Tod
Autoren: 200 Minuten um Leben und Tod
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Mal, dann schüttelte sie leicht den Kopf.
    »Nein, ich glaube nicht. Die Druckwelle warf mich zu Boden und schleuderte mich gegen diesen Haufen. Was war denn eigentlich los?«
    Ich atmete erleichtert auf. Buchstäblich in der letzten Sekunde hatte ich es geschafft. Die Bombe war explodiert. Aber keinen Augenblick zu früh.
    »Nichts weiter«, sagte ich. »Irgendein Defekt an meinem alten Wagen. Der Benzintank muss explodiert sein oder so etwas.«
    »Da haben Sie aber Glück gehabt«, sagte die Frau und ging auf den Bürgersteig zu, wo sich bereits eine Gruppe Neugieriger eingefunden hatte.
    Als ich ihr nachblickte, sah ich das Schild auf ihren Rücken: Pray Brother. Bete, mein Bruder!
    Erst jetzt begann die Wirkung. Meine Hände fingen auf einmal an zu zittern.
    Dann sprachen mich die beiden Cops an. Sie hatten sich irgendetwas zugeflüstert.
    »Entschuldigen Sie, Agent Cotton«, sagte der eine. »Mein Kollege hat Sie nicht gleich erkannt, sonst hätte er natürlich niemals eine solche Bemerkung…«
    »Schon gut«, winkte ich ab. »Hat einer von Ihnen vielleicht eine Zigarette für mich?«
    Sie hielten mir jeder etwas hin. Der eine die Packung, der andere die Streichhölzer.
    Ich bediente mich und sog tief den Rauch ein.
    Und dann heulte ein Streifenwagen heran.
    Bei seinem Anblick fiel mir alles wieder ein, was durch den überstandenen Schock für ein paar Augenblicke begraben gewesen war.
    Ich sprach mit der Besatzung. Die wollte erst nicht, aber als ihnen die beiden Streifenbeamten erklärten, wer ich war, stimmte die Besatzung des Wagens zu.
    Ich zwängte mich zu ihnen in den Wagen, das Fahrzeug wendete, und dann jagten wir mit heulender Sirene den Weg zurück, den ich vor ein paar Minuten erst gekommen war.
    ***
    »Jawohl«, sagte Johnny hart. »So machen wir es. Komm!«
    Er schloss die Tür seiner Kneipe von innen ab, überlegte einen Augenblick und schloss wieder auf.
    »Es würde die Polizei stutzig machen«, erklärte er, »wenn ausgerechnet in den Minuten, da meine Stieftochter Selbstmord begeht, ich die Tür abgeschlossen hätte.«
    »Das ist wahr«, sagte March Lehmann. Er war jetzt ein wenig blass und spielte nervös an den Knöpfen seiner Jacke. »Kommt deine Frau auch bestimmt nicht gerade jetzt wieder?«
    »Unsinn! Wenn meine Frau erst einmal weggegangen ist, dann dauert es ein paar Stunden, bis sie wiederkommt. Los, komm jetzt endlich!«
    Sie stiegen die Treppe hinauf.
    Ohne anzuklopfen, rissen Sie die Tür zu Daisys Zimmer auf.
    »Halt!«, sagte Daisy Leaven. »Keinen Schritt weiter!«
    Sie hielt ihre Pistole in der Hand. Ohne die Männer auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, richtete sie sich auf dem Bett auf, auf das sie sich gelegt hatte, nachdem ihr klar geworden war, warum ich plötzlich mit ihrem Mercury davongejagt war. Die ganze Nervenanspannung der letzten Wochen war ihr in diesen Minuten bewusst geworden, und sie fühlte sich elend wie nie zuvor. Dann waren die beiden Männer gekommen.
    Ihre Hand zitterte leicht. Ihre Augen hatten einen Glanz wie im Fieber.
    Johnny Robins sah es.
    »Sag mal, ist das eine Art seinen Vater zu begrüßen?«, murrte er und schob ganz langsam den linken Fuß vor.
    »Du bist nicht mein Vater!«
    »Na ja, aber doch so etwas Ähnliches, wo ich doch deine Mutter geheiratet habe.«
    »Wenn ich alt genug gewesen wäre, hätte ich ihr davon abgeraten«, versetzte Daisy kalt. »Du bist ein Gauner, vielleicht sogar ein Verbrecher. Es wird sich herausstellen.«
    »Wie denn?«, fragte Johnny und verlagerte langsam sein Gewicht auf den vorgeschobenen linken Fuß, während er im gleichen, sehr langsamen Tempo den rechten Fuß nachzog.
    »Das wirst du noch früh genug merken«, entgegnete Daisy.
    »Wartest du etwa immer noch auf die Fotos?«, fragte Johnny.
    »Was ist mit den Bildern?«, schrie Daisy.
    Johnny grinste. »Die habe ich! In meiner Brieftasche!«
    Er machte ganz deutlich einen Schritt vorwärts. Daisys Augen weiteten sich entsetzt.
    »Du?«, hauchte sie tonlos.
    »Ach ja«, versetzte Johnny. »Dass ich auch auf einem der Bilder bin, hast du wohl noch gar nicht gemerkt, was?«
    Mit einem Schlag wurde Daisy alles klar. Deshalb hatte ihr Stiefvater bereits zwei Lokale in der 125 th Street zu einem Spottpreis aufgekauft. Deshalb war in den anderen Lokalen schon ein paar Mal die ganze Einrichtung demoliert worden. Deshalb hatten die anderen Wirte so unter der Bande zu leiden. Damit Johnny der Herr der 125 th Street werden konnte. Darum!
    Ihre Hand zitterte
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