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0138 - Flucht in die Schädelwelt

0138 - Flucht in die Schädelwelt

Titel: 0138 - Flucht in die Schädelwelt
Autoren: Jason Dark
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erreichten wir eine kleine Höhle, in deren Mitte sich die Öffnung eines Schachts befand, aus dem das Licht strahlte. Von der Höhlendecke wurde es reflektiert, ein silbern, leicht rötlich angehauchter Schimmer.
    Der kreisrunde Schachteinstieg nahm jedoch nicht die gesamte Fläche der Höhle ein, sondern hatte an den Rändern noch Platz genug, um sich dort aufhalten zu können.
    Das wußten auch unsere Gegner.
    Sie erwarteten uns bereits.
    Drei Menschen mit Totenschädeln und ein vierter, der eine rote Kapuze trug.
    Destero!
    ***
    Verdammt! Alles umsonst. Wir waren praktisch im Kreis geflüchtet und damit in die Falle gelaufen.
    Destero lachte uns entgegen. Und dieses Lachen machte mich verrückt. Ich hob den rechten Arm an und schoß. Drei Kugeln jagte ich auf Destero zu. Ich sah auch, wie ihn die Einschläge durchschüttelten, doch sie zerstörten ihn nicht. Eine stanzte sogar ein Loch in die Kapuze, dicht über den Augen, und ich glaubte, ein metallenes Geräusch zu hören.
    Einbildung?
    Vielleicht, aber Destero gab den Befehl zum Angriff.
    Die drei Teufelsdiener stürzten sich auf uns. Ich hätte schießen können, aber ich wollte Munition sparen, und so nahm ich das Schwert, um mich damit zu verteidigen.
    Die Waffe hatte eine ziemlich lange Klinge, der Gang war eng, und ich konnte das Schwert nicht so führen, wie ich es gern wollte.
    Zuerst hieb ich voll in die Knochen. Es gab ein klirrendes Geräusch, als die Gebeine gegeneinanderklapperten. Die scharfe Klinge riß gewaltige Löcher in die Knochenwand, und ich streifte auch die Decke mit der Schwertspitze.
    Gebeine fielen auf uns herab. Ich hörte Ginny schreien und sah dicht vor mir einen der Skelettschädel auftauchen.
    Mit der Faust hieb ich hinein.
    Keine Wirkung. Dafür suchten die Finger meine Kehle, fanden sie auch, und ich wurde nach hinten gedrückt.
    Der Schädelmann fiel auf mich.
    Und dabei auch auf das Kreuz.
    Er überstand es nicht.
    Plötzlich flammte sein Körper auf. Die Kraft der Weißen Magie ließ das kalte Feuer aus den Augenhöhlen schlagen, ich spürte noch den Hauch, doch mir tat es nichts.
    Mein Gegner verging.
    Asche bröselte zwischen meinen Fingern.
    Ich hatte das Schwert zwangsläufig loslassen müssen, wälzte mich herum und hörte einen gellenden Schrei.
    Ginny!
    Sie war von zwei Kerlen gepackt und dicht an die Öffnung herangezogen worden, auf deren anderer Seite Destero, der Dämonenhenker, lauerte.
    Ginny wehrte sich verzweifelt. Sie schlug um sich, biß und kratzte.
    Ich mußte ihr helfen, kam auf die Knie und schnellte mich kraftvoll ab.
    Ich prallte gegen sie.
    Dabei kassierte ich allerdings einen Faustschlag, der mich für Sekundenbruchteile die Übersicht verlieren ließ. Als ich wieder klar war, hockte der zweite auf mir.
    Diesmal schoß ich.
    Ich hob den Arm, zielte auf das grinsende skelettierte Gesicht und jagte ihm die Kugel in die leere Mundhöhle.
    Der Schädel zersplitterte. Das geweihte Silbergeschoß fuhr sogar an der anderen Seite hinaus und hieb in die Decke, wo es ebenfalls ein Loch in die Knochen riß.
    Es knackte und knirschte.
    Gebeine fielen auf mich nieder. Ich kam hoch, schleuderte sie weg, hatte freies Sichtfeld und sah den dritten Kerl, der Ginny soeben über das Loch schleuderte – genau in Desteros Arme.
    Und der Henker hatte sein Schwert.
    Mir blieb fast das Herz stehen.
    Ich schwenkte die Waffe und erledigte den dritten Schädelträger mit einem Schuß.
    Jetzt hatte ich nur noch Destero vor mir. Doch der war bewaffnet und hielt das Mädchen in seinen Klauen.
    Wo war mein Schwert?
    Es lag hinter mir, begraben unter zahlreichen Knochen und Gebeinen. Der Dämonenhenker lachte auf.
    Dann hob er sein Schwert…
    »Neinnnn!« brüllte ich, stieß mich ab und flog über die Öffnung hinweg auf Destero zu.
    Das heißt, ich wollte es, doch der Dämonenhenker war schneller.
    Sein Schwert raste nach unten.
    Ginny starb, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Ich aber kam gar nicht bis zu ihr hin. Direkt über der Öffnung erfaßte mich ein gewaltiger Sog, der mich mit unvorstellbarer Kraft nach unten zog.
    Es war eine der Röhren, die mich jetzt gefangen hatte.
    Über mir hörte ich die Stimme des Dämonenhenkers. »Tot – sie ist tot und du wirst ihr bald folgen…«
    Ein schauriges Lachen, das in meinen Trommelfellen schmerzte, leiser wurde, verebbte und schließlich verstummte…
    Ich raste weiter.
    Hinein in die Tiefe, ins Nichts eines Zeittores, denn nichts anderes war diese Röhre innerhalb des
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