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0137 - Luzifers Ende

0137 - Luzifers Ende

Titel: 0137 - Luzifers Ende
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Irisieren, das ihn sekundenlang umgeben hatte.
    »Damned«, knurrte Bill Fleming. »Da hat dich ein unsichtbarer Blitz getroffen, und ich habe dich durch meine Berührung erst erden können!« stellte er fest. »Aber den Freundschaftsdienst, mein Lieber, tue ich dir so schnell kein zweites Mal!« Er sprach abgehackt. Sein Herz flatterte noch immer und konnte sich nicht so rasch von dem Stromstoß erholen.
    Nicole war nicht wieder aufgetaucht. Bill erklärte seinem Freund, was er von ihrem Verschwinden wußte.
    »Merde!« knurrte Zamorra wie ein Tramper. »Ich habe aber immerhin durch das Amulett den Ort lokalisieren können, an dem der Strahl ausgesandt wird, den dieser Yann gesehen haben will. Und ferner scheint hinter dem Geschehen eine Einzelperson zu stehen.«
    Bill lachte gekünstelt auf. »Dann haben wir das Schlimmste ja schon geschafft und brauchen diesen Burschen nur noch dezent auf die Finger zu klopfen«, spottete er.
    Zamorra sah sein Amulett an, das wieder glänzte. »Mir wäre bedeutend wohler, wenn ich wüßte, wie wir das bewerkstelligen könnten und was aus Nicole geworden ist!« brummte er. Auf seiner Stirn entstanden ein paar Falten. »Hier können wir im Moment nichts mehr tun. Nicole ist hier völlig verschwunden, weil ich ihre Gehimimpulse nicht mehr wahrnehmen kann.«
    Bill nickte nur. Er kannte Zamorras Para-Fähigkeiten, die zwar schwach ausgeprägt waren, aber immerhin zum Gedankenlesen und zu einigen anderen kleinen Tricks gut waren. Wenn Zamorra sagte, daß Nicole hier nicht mehr aufzufinden war, dann stimmte diese Behauptung auch. »Was hast du jetzt vor?«
    »Dieser Strahl«, erklärte der Meister des Übersinnlichen. »Wo er entsteht, weiß ich jetzt, aber nicht, wie er erzeugt wird. Dazu müßte ich in der Nacht hier sein und beobachten. Aber wenn Yann mit seinen Andeutungen Recht behält, dann kam das Grauen ja aus dem Meer. Also werden wir jetzt zunächst nach Quiberon fahren und…«
    »Und was ist mit Nicole?« rief Bill ihm zu.
    Zamorra sah an ihm vorbei. »Im Moment wissen wir ja nicht einmal, wo sie sich befindet. Erst, wenn wir das wissen, können wir handeln.«
    Wenn sie noch lebt, fügte er in Gedanken hinzu, konnte aber nicht glauben, daß sie tot sein sollte.
    »Komm, Bill. Wir gehen zum Wagen!«
    Wenig später rollte der Citroën weiter - über Carnac hinaus auf die Halbinsel. Das Ziel war die südlichste Spitze - Quiberon.
    ***
    Der Alte erschauerte. Wieder rasten die teuflischen Schmerzen durch seinen halbmenschlichen Körper. Er fühlte, wie seine Hörner sich abzulösen versuchten. Panische Angst überfiel ihn, daß dies geschehen konnte. Denn in ihnen saß ein großer Teil seiner übersinnlichen Fähigkeiten…
    Wieder starb er ein kleines Stückchen.
    Ich muß leben! tobten seine Gedanken. Ich will nicht sterben!
    Er rief wieder. Doch er bekam keinen Kontakt. Das unbegreifliche Wesen, das in Meerestiefen hauste, konnte am Tage nicht aus der Finsternis emporsteigen. Auch die beruhigende Panikstrahlung blieb aus.
    Der Gehörnte krümmte sich erneut. Wieder rasten Schmerzwellen durch seinen Körper. Er stöhnte verzweifelt. Es wurde immer schlimmer, von Tag zu Tag. Der Verfall schritt langsam, aber unaufhaltsam voran. Er konnte bereits den Tag abzählen, an dem er endgültig verwehen würde wie ein Gedanke.
    Die Schmerzen ebbten ab. Der Alte mit den für menschliche Augen nicht sichtbaren Hörnern atmete wieder langsamer und tiefer.
    Er wußte, daß er sein Rufen noch intensivieren mußte. Und vielleicht -vielleicht vermochte das zusätzliche Lockmittel, die Kreatur der Hölle aus dem Meer hervorzuholen. Sie mußte erscheinen, denn nur dann konnte der Alte überleben.
    Das Lockmittel… er hatte es in einem blitzschnellen Zuschlägen zu sich geholt. Jetzt mußte er die Nacht abwarten. Langsam wandte der Alte sich um. Sein Blick fiel auf das blonde Mädchen…
    ***
    Nicole erschauerte.
    Der alte Mann wandte sich langsam um, und sie konnte seinen Schatten sehen. Deutlich traten die gekrümmten Teufelshörner hervor, die in seiner Stirn direkt nicht zu sehen waren.
    Luzifer!
    Wie war sie hierhergekommen?
    Gerade hatte sie doch noch in hellem Tageslicht zwischen den Megalithen gestanden - und jetzt befand sie sich irgendwo in einer düsteren Grotte mit feuchten Steinwänden. Es war auch hier kühl. Hinter dem Luzifer-Wesen flackerten schwarze Kerzen, die die Grotte mäßig erhellten und dafür sorgten, daß der Alte seinen drohenden Schatten warf.
    Nicole lag auf einer
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