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0135 - Wächter in der Einsamkeit

Titel: 0135 - Wächter in der Einsamkeit
Autoren: Unbekannt
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Atlans sahen, gingen aber dann entschlossen weiter auf die Gruppe zu. Furcht oder ein schlechtes Gewissen schienen sie nicht zu haben.
    „Die wollen doch etwas von uns?” vermutete Bully.
    Rhodan und Atlan gingen den Akonen entgegen. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Sie würden den Akonen klarmachen, daß ihre Maßnahmen ein wenig seltsam anmuteten.
    Als sie sich den drei Mitgliedern des Regierenden Rates weit genug genähert hatten, blieben sie stehen. Sie glaubten ihren Ohren nicht zu trauen, als der mittlere der drei Akonen plötzlich ohne jede Begrüßung in einem fast beleidigenden Tonfall sagte: „Wir geben Ihnen fünf Minuten Ihrer Zeit, von hier zu verschwinden. Es war nicht vereinbart worden, daß die Position von Salorat bekannt würde. Perry Rhodan hat unser Vertrauen mißbraucht und dem Imperator von Arkon die Lage unserer Kolonialwelt verraten. Wir sind enttäuscht.” Rhodan sah den Mann völlig perplex an. So viel arrogante Unverfrorenheit auf einem Haufen hatte er noch nicht erlebt. Auch Atlan war sprachlos. Da hatte er sich vorgenommen, seinen edlen Vorfahren die Leviten zu lesen, und nun bezichtigten sie ihn und Rhodan des Verrates. Das war wirklich die Höhe.
    Aber im Hintergrund hatte Gucky Gedanken gelesen. Er benötigte zur Überwindung seiner Überraschung nur wenige Sekunden, dann explodierte er.
    Er materialisierte zwischen Rhodan und den Akonen und trat dabei dem mittleren rücksichtslos auf die Füße. Der würdige Mann im violetten Umhang fuhr erschrocken zurück, als er den kleinen Mausbiber erblickte, der so plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war.
    „Ihr traurigen Figuren!” schrillte Gucky in höchstem Zorn und achtete weder auf Rhodans noch auf Atlans beruhigende Handbewegungen. „Ihr habt es jetzt mit mir zu tun, nicht mit gefühlsduseligen Humanoiden. Wer hat hier wen verraten, ihr Lichtbogenspringer? Und da werdet ihr noch frech? Ich werde euch dahin befördern, wo ihr hingehört! Und wagt es nur nicht, hierher zurückzukommen, solange ich noch hier bin. Los, ab durch die Mitte!” Die in ihm aufgespeicherte Wut verstärkte seine telekinetische Fähigkeit noch. Ohne jede Mühe konzentrierte er seine Kraftfelder auf die drei fassungslosen Akonen, die plötzlich schwerelos wurden und langsam in die Höhe schwebten. Dabei fuchtelten sie verzweifelt mit Armen und Beinen, aber Gucky ließ sie nicht mehr los. Rhodan und Atlan hüteten sich, einzugreifen, denn wenn der Mausbiber die Delinquenten jetzt fallen ließ, würden sie sich mit Sicherheit das Genick brechen.
    „Gute Reise!” schrillte Guckys Abschied hinter ihnen her.
    Die Akonen wirbelten durcheinander wie verwegene Artisten am Trapez, aber ihnen war jetzt sicherlich nicht sehr verwegen zumute. Guckys Kraftströme hielten sie fest und sicher. Endlich wieder einmal hatte der Mausbiber Gelegenheit, sein telekinetisches Spiel zu spielen. Meist wurde ihm das von Rhodan verboten, aber diesmal war er schneller gewesen.
    In gestrecktem Flug rasten die Akonen dann nach einem Gruppenlooping auf den Lichtbogen zu, hinter dem das schwarze Nichts gähnte.
    Dann waren sie verschwunden.
    Gucky atmete erleichtert auf und drehte sich dann zu Rhodan und Atlan um.
    „Na?” piepste er, Anerkennung heischend. „Wie war das? Die Kunstflugveranstaltungen in Terrania sind nichts dagegen, wenn ich mir ein bescheidenes Urteil erlauben darf.” „Wunderbar!” ächzte Bully im Hintergrund. „Man hätte es filmen sollen.” Rhodan stemmte die Fäuste in die Hüften.
    „Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht so impulsiv und ohne zu fragen handeln, Gucky? Wer weiß, was du angerichtet hast. Vielleicht hast du einen Krieg vom Zaun gebrochen...” Der Lichtbogen erlosch genauso plötzlich, wie er entstanden war.
    Gucky grinste vergnügt.
    „Aha, die drei Frechdachse sind heil gelandet. Hoffentlich sind sie auf einen Misthaufen gefallen - aber die gibt es ja auf ,Sphinx’ leider nicht. Also haben sie sich mindestens das Rückgrat verbogen.” Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Wir sprechen uns später noch”, drohte er an, aber Gucky grinste vergnügt weiter und watschelte davon. Sein Nagezahn schimmerte in der fremden Sonne rosa.
    Bully sagte entschlossen: „Gucky hatte völlig recht. Wäre ich Telekinet, ich hätte noch etwas ganz anderes mit den Heimtückern gemacht. So, mach mal was dagegen!” Er holte Gucky ein und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    In nie gesehener Einmütigkeit marschierten die beiden auf das nahe
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