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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia
Autoren: In den Klauen der Mafia
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haben, denn er ließ mich gar nicht zu Wort kommen.«
    »Und was wollte er?«
    »Er sagte, wir möchten in die Bronx kommen, wenn wir nichts Wichtiges vorliegen hätten. Ich möchte wissen, was das bedeuten soll!«
    »Bestimmt nichts Gutes«, orakelte Phil. »Komm, fahren wir raus in die Bronx. Ich habe so das dunkle Gefühl, als ob eine unangenehme Sache passiert ist…«
    Der Bruckner Boulevard liegt in der südlichsten Bronx, gleich hinter der Third Avenue Bridge. In dieser Straße wohnte Tonio Castrello, den wir bereits besucht hatten. Aber Rochester hatte nicht ausdrücklich davon gesprochen, dass wir zu Castrello kommen sollten. Er hatte nur die Straße erwähnt und hinzugefügt, wir würden es schon finden. Was würden wir finden?
    Ich schaltete die Sirene an meinem Jaguar ein, sodass wir, ohne behindert zu werden, die Third Avenue nach Norden hinauf brausen konnten wie die wilde Jagd. Dicht hinter der Brücke über dem Harlem River bog ich nach rechts ab und war damit auch schon auf dem Bruckner Boulevard. Ich verlangsamte die Geschwindigkeit und fuhr die Straße nach Osten ab.
    Genau eine Kreuzung hinter Castrellos Wohnhaus sahen wir eine riesige Menschenmenge. Rechts am Bürgersteig hielten fast ein Dutzend der verschiedensten Polizeifahrzeuge. Ich konnte erkennen, dass Wagen vom Hauptquartier, von den Büros der Mordkommission Manhattan Ost und vom nächsten Polizeirevier darunter waren.
    »Donnerwetter!«, staunte Phil. »Das ist ein Aufgebot! Das hat nichts Gutes zu bedeuten!«
    Ich fuhr den Jaguar ungefähr sechzig Schritte weiter auf einen Parkplatz. Dann bahnten wir uns den Weg durch die Menge. Wir gebrauchten unsere Ellenbogen und sagten immer wieder, dass wir G-men seien.
    Und dann hatten wir den Punkt erreicht, wo die Neugierigen nicht weiter durften - eine Kette von Polizisten, die sich gegenseitig untergehakt hatten.
    »FBI«, sagte ich und ließ meinen Dienstausweis blitzen. »Lassen Sie uns bitte durch.«
    Zwei Cops hakten sich aus und traten beiseite. Wir schoben uns durch die Lücke, die sich sofort wieder hinter uns schloss.
    Wir befanden uns jetzt innerhalb eines freien Platzes, der etwa dreißig mal vierzig Yards groß war. Ungefähr in der Mitte lag etwas, was wir von unserem Standort aus noch nicht erkennen konnten, denn ungefähr ein Dutzend Männer in Zivil machten sich dort zu schaffen. Ein paar Schritte von ihnen entfernt stand eine Bahre verlassen mitten auf dem Pflaster.
    »Ich ahne etwas«, murmelte Phil, während wir schnell auf den Mittelpunkt des von der Absperrung frei gehaltenen Platzes zugingen.
    Unter den Männern, die sich dort zu schaffen machten, befand sich auch Detective-Lieutenant Rochester. Er sah uns, als wir nur noch ein paar Schritte von ihnen entfernt waren, murmelte etwas zu den anderen Männern, und sie alle traten zurück.
    Sie gaben den Blick frei auf das, was dort lag.
    Es war der kleine Castrello, der Junge, der uns im Fahrstuhl hinauf- und hinabgefahren hatte, als wir seinen Vater besuchten. Er hatte drei Einschusslöcher in der Brust. Rings um seinen kleinen Körper breitete sich langsam eine Blutlache aus, die viel zu groß erschien für den schmächtigen Körper dieses Kindes.
    ***
    Ungefähr eine Stunde später gingen Rochester, Phil und ich in eine kleine Kneipe, die nicht weit von dem Ort des grausigen Geschehens entfernt war.
    »Eine Lage Whisky«, sagte Phil.
    Sein Gesicht war maskenhaft starr. Auch Rochester war ungewöhnlich bleich. Wahrscheinlich war ich’s auch.
    Wir kippten den scharfen Stoff in einem Zug. Dann brummte Rochester uns an: »Verdammt, warum stehen wir hier? Setzen wir uns da hinten in die Ecke.«
    Wir nickten und gingen in die hinterste Ecke des Lokals, wo um diese Zeit kaum Betrieb war. Ich bestellte noch eine Runde Whisky, danach gab Rochester seine Lage. Dann fühlten wir uns ein wenig besser.
    »Erzählen Sie, Rochester«, forderte ich ihn auf.
    »Gibt nicht viel zu erzählen. Der Anruf erreichte mich, als ich gerade mein Frühstücksbrot ausgepackt hatte. Natürlich ließ ich’s liegen, setzte mich in den nächsten Dienstwagen und rauschte los.«
    »Wer rief Sie an?«
    »Der Kollege der Mordkommission Bronx. Wir verständigen uns immer gegenseitig, wenn besondere Fälle vorliegen.«
    »Ist der Junge mitten auf der offenen Straße erschossen worden?«
    »Ja. Wir haben sogar Augenzeugen.«
    Ich fuhr fast vom Stuhl hoch, als ich das hörte.
    »Was? Das ist doch nicht Ihr Ernst, Rochester?«
    »Wenn ich’s sage! Ein Switchman
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