Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
verdampfte zischend.
    Die grellen Flammen stürzten sich auf das heulende Wesen und rangen es unerbittlich nieder. Sie breiteten ihre lodernden Arme darüber und zerstörten das Ungeheuer innerhalb weniger Augenblicke.
    Geoffrey Marshall hatte seinen Leichtsinn schwer bezahlt.
    ***
    Nachdem wir kältefeste Polarkleidung für mich besorgt hatten, war es zu spät, um den SD-Hubschrauber zu besteigen und zur britischen Wetterstation zu fliegen.
    Wir verschoben es auf den nächsten Tag.
    Die Zwillinge vom Sicherheitsdienst holten mich um neun Uhr vom Airport-Hotel ab, und kurz vor elf Uhr setzte der Hubschrauber zwischen den beiden Hütten im ewigen Eis auf.
    Wir hatten uns über Funk angemeldet. Frederic Hartwell, Melvyn Rigg und Edward Flynn erwarteten uns. Als ich aus dem Helikopter sprang, fauchte mir ein beißender Eiswind ins Gesicht.
    Während ich gebückt den Rotorbereich verließ, kam mir wieder in den Sinn, was mir Cary Lockhart erzählt hatte.
    Ich stellte fest, daß seine Schilderung so plastisch gewesen war, daß meine damalige Vorstellung der Realität sehr nahe gekommen war. Mir kam es fast vor, als wäre ich nicht zum erstenmal hier.
    Der seehundbärtige Frederic Hartwell hieß uns in seinem und im Namen seiner Kollegen auf der Wetterstation willkommen. Wir begaben uns in ihre Hütte.
    Eric Higar gab dem Hubschrauberpiloten ein Zeichen. Daraufhin startete die stählerne Libelle wieder und flog nach Godthåb zurück.
    Wenn wir abgeholt werden wollten, würde ein kurzer Funkspruch genügen.
    In der Hütte zog ich meine dicke Felljacke aus. Frederic Hartwell servierte uns einen heißen Grog, frisch vom bullernden Ofen. Die Meteorologen wußten nicht so viel wie ich über Cary Lockharts derzeitigen Zustand. Sie waren froh, zu erfahren, daß er sich von dem Schock einigermaßen erholt hatte.
    »Es muß schlimm gewesen sein, dieses Erlebnis«, sagte Hartwell.
    »Er hat darüber nicht mit Ihnen gesprochen, nicht wahr?« sagte ich.
    »Nein. Er war viel zu fertig. War nicht ansprechbar. Und am nächsten Tag wurde er zum Hospital geflogen.«
    »Dann wissen Sie gar nicht genau, was sich ereignet hat«, sagte ich.
    »Wir haben in groben Umrissen davon Kenntnis.«
    Ich erzählte ihnen, was ich von Lockhart zu Hause in London erfahren hatte. Die Männer blickten mich ernst und gespannt an.
    Keiner unterbrach mich. Als ich geendet hatte, sagte Melvyn Rigg leise: »Grauenvoll. Armer Barry.«
    Hartwell stand auf und brachte ein Gruppenfoto. Es war auf der Wetterstation aufgenommen worden. Ein Polaroidbild.
    »Das letzte Bild, auf dem Barry McQuest zu sehen ist«, sagte er mit rauher Stimme. »Wir vermissen ihn sehr. Er war ein verträglicher Kollege.«
    Ich betrachtete das Foto eine Weile und gab es dann an die SD-Zwillinge weiter. Anschließend sprach ich über meine Erlebnisse mit grünen Monstern in London.
    Edward Flynn blickte mich verblüfft an. »Bei uns zu Hause, Mr. Sinclair?«
    »Ich wollte, sie hätten London verschont«, gab ich zurück und erklärte den Männern, wie ich auf Barry McQuests Spur gekommen war und was ich in seinem Haus gefunden hatte.
    Das erstaunte Flynn noch mehr. »In Barrys Haus? Aber wie kommen die Figuren denn da hin?«
    »Das würde ich auch gern wissen«, sagte ich. »Ist das grüne Monster hier noch einmal aufgetaucht?«
    Hartwell schüttelte den Kopf. »Keiner von uns hat es je gesehen.«
    »Da können Sie von Glück sagen«, meinte ich. »Von Barry McQuest erhielten Sie auch kein Lebenszeichen?«
    »Wir nehmen an, daß er tot ist, Mr. Sinclair«, sagte Rigg.
    »Das ist leider zu befürchten.«
    »Aber wie kommen die kleinen grünen Monsterfiguren in den Keller seines Hauses?« fragte Flynn noch einmal.
    »Des Rätsels Lösung befindet sich hier«, sagte ich überzeugt. »Im ewigen Eis.«
    Eric Higar gab das Gruppenfoto zurück.
    Ich bat Frederic Hartwell, uns die Wetterstation zu zeigen. Wir zogen unsere warmen Jacken wieder an, und Hartwell führte uns herum. Wir gingen auch dorthin, wo das Eis aufgebrochen war.
    »Sieht aus, wie wenn eine eingefrorene Bombe explodiert wäre«, meinte Ole Higar.
    »Hier fanden wir die toten Schlittenhunde«, erklärte Frederic Hartwell. »Und wir entdeckten die Spuren dieses Monsters. Das war kein Fuß-, aber auch kein Flossenabdruck.«
    »Was war es denn?« fragte ich.
    »Ein Mittelding von beidem.«
    »Haben Sie nicht versucht, der Spur zu folgen?«
    »Natürlich haben wir das.«
    »Aber?«
    »Auf dem blanken Eis war nichts mehr zu sehen. Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher