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0133 - Der Mumienfürst

0133 - Der Mumienfürst

Titel: 0133 - Der Mumienfürst
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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gaben. Alles geschah in absoluter Lautlosigkeit.
    Die Lanze entfiel der vertrockneten Hand, und schon hatte Zamorra das Kreuz dagegengestoßen. Auch dieser alte Inkakrieger kippte um, blieb liegen und zerfiel zu Staub.
    Nun waren es noch vier.
    Professor Zamorra wollte kein Risiko eingehen und warf sich zur Seite. Da er den Arm, in dessen Hand er das Kreuz hielt, weit von sich gestreckt hielt, erwischte er einen weiteren Krieger. Es war eigentlich nur ein Streifen, aber das genügte.
    Drei Inka-Mumien hatte er vernichtet, blieben noch die später Dazugekommenen.
    Sie hatten gesehen, was mit den anderen geschehen war. Das jedoch hielt sie nicht davon ab, es ebenfalls zu versuchen.
    »Nimm jetzt das Amulett!« Diesmal war es nicht die Stimme seines astralen Doppelgängers, sondern Zamorra glaubte in ihr die seines verstorbenen Onkels zu erkennen, von dem er das Amulett erhalten hatte.
    Er begriff das zwar in diesem Moment nicht, aber er wollte es auch gar nicht verstehen. Um darüber nachzudenken, würde sich später noch Zeit finden.
    Ihm blieb nicht mehr viel Zeit zur Abwehr. Der erste Krieger stapfte mit kampfbereit gesenkter Lanze auf ihn zu.
    Zamorra steppte seitwärts, hielt das Amulett so, daß er damit den rechten Arm des Gegners berühren konnte.
    Kaum hatte er es getan, da riß die Mumie den Mund auf und gab ein schauerlich klingendes Gebrüll von sich.
    Sie taumelte zurück, prallte gegen die nächste, und wieder zeigte sich eine Doppelwirkung.
    Die beiden mumifizierten Inka-Krieger ließen die Lanzen fallen, es sah so aus, als würden sie sich umarmen, dann sanken sie zu gleicher Zeit in sich zusammen, schrumpften regelrecht, wobei sie sich auch schon auflösten und zu Staub wurden.
    Der letzte Krieger schleuderte seine Lanze. Sie zischte zwischen Zamorras rechtem Arm und dem Körper hindurch, fiel klirrend auf den Boden.
    Dann warf sich der Krieger auf Zamorra, seine Mumienhände schossen vor, wollten nach Zamorras Hals greifen, aber einen Sekundenbruchteil zu spät.
    Zamorra hatte schon die Linke hochgerissen, und statt des Halses erwischte die eine Mumienhand das Amulett.
    Kaum hatte sie es berührt, als es rot aufglühte. Geschrei ertönte.
    Professor Zamorra trat zurück, sah auf den Krieger, der sich aufzulösen begann.
    Was ihn wunderte, war die Tatsache, daß auch das Gold der Beinschienen und der Küraß zu Staub wurden. Er konnte es sich nicht erklären.
    Plötzlich drang eine lautlose Stimme in sein Hirn. Eine Stimme, die er schon kannte. Es war die Pachachutis, der sich wie schon einmal der Telepathie bediente.
    »Du bist ein mächtiger Mann, Fremder! Eigentlich sollte ich dir danken! Du hast Topa Inka bezwungen!«
    Zamorra antwortete nicht sofort. Er fragte sich in diesem Moment, ob Pachachuti in der Lage sein könnte, seinen astralen Doppelgänger zu orten. Vielleicht war er auch gar nicht mehr hier im Tempelgewölbe, jedenfalls hatte er sich nicht mehr gemeldet.
    »Dank mir lieber nicht, Pachachuti! Denn ich werde auch dich bezwingen!«
    Spöttisches Lachen war die Antwort. Dann sagte der Mumienfürst:
    »Niemals wirst du das schaffen, Fremder! Topa Inka war schwach, ich aber habe Macht.«
    In Gedanken lachte Professor Zamorra.
    »Macht? Nein.«
    »Ich werde sie dir beweisen, Fremder! Du hast Topa Inka entmachtet, darum sollst du eine Chance haben! Ich lasse dich leben! Versuche aber nie wieder, das Heiligtum Intis zu betreten! Denn dann wirst du sterben!«
    Nun geschah etwas, was Zamorra völlig verblüffte. Pachachuti hatte kaum ausgesprochen, da fand er sich neben dem Jeep wieder.
    Er sah Nicole und Inez im Wagen sitzen, mit großen Augen und offenen Mündern ihn anstarrend.
    Und dann entdeckte er hoch über den Bergen seinen Astralleib, der langsam durchsichtig wurde und schließlich nicht mehr vorhanden war.
    In seinen Schläfen hämmerte es, das Blut rauschte in seinem Kopf. Schweißgebadet lehnte er sich gegen einen Kotflügel und sagte:
    »Da seid ihr ja! Wie geht es euch beiden?«
    Es war Nicole, die ihm antwortete.
    »Was für eine Frage, Chéri! Nicht gut, aber auch nicht ausgesprochen schlecht!«
    Er lächelte verzerrt.
    »Auch eine Antwort. Fahren wir. Señorita, Ihr Vater wird froh sein, Sie wiederzusehen!«
    Ehe Inez etwas erwidern konnte, meinte Nicole:
    »Stell dir vor, sie jammert mir die Ohren voll, weil sie den Tempel nun nie wiederfinden wird.«
    »Ich kann sie sogar verstehen«, gab Zamorra zurück. »Ihr Vater hat mir viel von diesem Tempel erzählt. Man sucht ihn seit
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